Frankfurt/Main. Ansteckungsrisiken vermindern, frische Luft reinlassen, Schimmelbildung verhindern – viele vergessen noch immer, dass regelmäßiges und richtiges Lüften für die Gesundheit und das Wohlbefinden immens wichtig ist. Worauf es dabei ankommt und mit welchen Tricks man sich die Arbeit erleichtern kann, verrät der Verband Fenster und Fassade (VFF).
Um ein Überhitzen der Räume zu vermeiden, sollte man im Sommer vor allem früh morgens, spät abends oder nachts lüften. Tagsüber ist es wichtig, nur stoßweise zu lüften. Am besten unmittelbar zum Beispiel nach dem Duschen oder Kochen. Im Winter wiederum darf nicht vergessen werden, beim Lüften die Thermostate runterzudrehen, um nicht unnötig Energie zu verschwenden.
„Lüften an sich ist einfach – und doch kann man viel falsch machen“, weiß VFF-Geschäftsführer Frank Lange. Die Fenster auf Kipp stellen und dann stundenlang offenzulassen, zählt zu den häufigsten Fehlern. Eine Ausnahme bilden Schlafzimmer. Hier kann es durchaus sinnvoll sein, nachts die Fenster angekippt zu lassen. Für alle anderen Räume gilt: „Besser ist es, einige gegenüberliegende oder auf verschiedenen Stockwerken befindliche Fenster und Innentüren für ein paar Minuten weit zu öffnen. Bei diesem kurzen und intensiven Lüften wird die Luft rasch und gründlich ausgetauscht“, so Lange.
Die einzelnen Räume eines Hauses sollten unterschiedlich gelüftet werden. Während man im Schlafzimmer nachts durch angekippte Fenster oder morgens und abends mit Stoßlüften für frische Luft sorgt, entstehen in Bad und Küche hohe Luftfeuchtigkeiten, die sofort ins Freie gehen sollten. Einen Keller lüftet man vorwiegend im Winter oder in der Übergangszeit – und im Sommer nur nachts oder in den frühen Morgenstunden, um das Eintragen von Feuchte von außen zu verhindern.
Immer wieder die Fenster per Hand auf- und zumachen, geht grundsätzlich auch – ist aber nicht sonderlich komfortabel. „Deshalb gibt es beispielsweise automatisch gesteuerte Fensterantriebe, die je nach Luftqualität – in Bezug auf Luftfeuchtigkeit, CO2 und Raumtemperatur – selber öffnen und schließen und in einem intelligenten Haus mit der Heizungssteuerung verbunden werden können“, erklärt Lange. Für das Badezimmer und die Toilette sind zusätzlich Ventilatoren erhältlich, die mit einer Steuerung und Sensoren über einen Spaltlüfter, im Fachjargon auch Außenbauteilluftdurchlass (ALD) genannt, für einen raschen Luftwechsel sorgen.
„Das Nonplusultra sind schließlich Lüftungsgeräte, welche die Zu- und Abluft regeln und mit einem Wärmerückgewinnungssystem kombinierbar sind. Diese Systeme können unauffällig im Bereich des Fensterrahmens untergebracht werden – außen am Rahmen oder in den Fensterrahmen integriert“, empfiehlt der VFF-Geschäftsführer abschließend. „Automatische Steuerungen werden zunehmend in die Hausplanung intergiert. Diese sorgen für ein gesundes Raumklima, vermeiden unnötigen Verbrauch an Heiz- beziehungsweise Kühlenergie und sind somit eine zukunftsweisende Investition für einen besseren Klimaschutz.“ VFF/FS