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Kinder- und Jugendmöbel: Großes Potential für die deutsche Möbelindustrie



17.09.2013

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

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Großer Trend 2013: Natur und viel Farbe

Ursula Geismann, Trend- und Designexpertin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, erklärt anlässlich der , die am 19. September 2013 in Köln eröffnet wird:

Man nehme die Anzahl der Bevölkerung Deutschlands nach Altersklassen. Man teilt diese Altersklassen in Altersgruppen und errechnet die entsprechenden prozentualen Anteile. Nun nehme man den Jahresumsatz der deutschen Möbelindustrie von 18,9 Mrd. Euro im Jahr 2012 und errechne die statistischen Umsatzanteile der Altersgruppen. Diese Auswertung ist eine sogenannte näherungsweise Analyse. Sie vernachlässigt komplexere Faktoren wie individuelle Ausgabenbereitschaft, individuelle Ausgabenmöglichkeit, den Umsatz im Objektgeschäft, Importe usw., stellt aber doch einen guten Ansatz dar. So werden 2,4 Mrd. Euro Industrieumsatz (das sind rund 4 Mrd. Handelsumsatz) mit Möbeln erzielt, die für bis 15-jährige sind. Diese Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen macht 12,8 Prozent der aktuellen Bevölkerung aus und ist damit etwas über 10 Millionen Menschen groß. Setzt man die Grenze des jugendlichen Alters bei rund 20 Jahren (14,6 Millionen Menschen), ergibt sich ein Inlandsumsatz mit deutschen Möbeln von rund 3 Mrd. € und damit rund 16 Prozent des gesamten Jahresumsatzes. Hinzu kommen die Importe, bei denen sich nach gleicher statistischer Analyse noch einmal 1,4 Mrd. € Umsatz ergeben.

Bei der Geburt ihres ersten Kindes sind Mütter heute durchschnittlich leicht über 30 Jahre alt. Die dazugehörigen „Premiere Väter“ sind in der Regel noch etwas älter. Damit sind Eltern in Deutschland jetzt deutlich älter als in allen früheren Generationen. Kinder haben in unserer Gesellschaft auch dadurch einen anderen Stellenwert bekommen. Sie sind für die meisten Eltern Wunschkinder.

Heute sind die Sprösslinge für viele Konsumgüterbranchen eine exquisite und attraktive Zielgruppe geworden. Es partizipieren etwa die Spielzeugbranche, die Modebranche, aber auch die Anbieter von PC-Spielen und Kommunikationstechnologie. Auch Kinderzimmereinrichtungen sind einem immerwährenden Wandel unterworfen. Ganz deutlich geht auch hier der Trend zu mehr individueller Gestaltung, weg von einheitlichen Stilvorstellungen. Das im Erwachsenenhaushalt so beliebte „pimpen“ ist dabei selbstverständlich auch in der Kinderzone angesagt. Auffällig sind dabei zwei strukturell konservative Entwicklungen: Erstens steigt die Kinderzimmergröße in Quadratmetern nicht wie der Rest der Wohnfläche. In vielen Neubauten sind Kinderzimmer sogar kleiner als vor 20 Jahren. Die spätere Umwidmung in ein größeres Badezimmer oder einen begehbaren Kleiderschrank benötigt eben nicht mehr Raum! Und zweitens sind typische Zimmereinrichtungen für Mädchen und Jungen im aktuellen Gestaltungsangebot sehr deutlich, wo doch gerade bei anderen Themen wie Ausbildung und Karriere geschlechtsspezifische Sozialisationskonzepte hinterfragt werden.

Für beide Geschlechter gilt allerdings eine starke Ausgabenbereitschaft für Kommunikationsmedien wie Handy, Smart Phone und PC. Die Ausstattung mit diesen Geräten ist bei Kindern- und Jugendlichen (bis 20 Jahre) überaus üblich und bereits auf hohem Niveau. Insbesondere Eltern und Möbelhersteller sind hier in der Pflicht, die veränderten Kommunikationstechniken der Kinder in angepassten Möbelmodellen umzusetzen. Ein Schwachpunkt der im privaten Kinderzimmer - und übrigens ebenso in der Schule - noch immer zu ergonomischen Unmöglichkeiten beim Sitzen führt. Interessant ist, dass sich Spieltechniken gründlich verändern, die sich folglich später auch in der Konsumtechnik der Erwachsenen fortsetzen.

Vor allem Erst-Eltern erkundigen sich vor dem Kauf der ersten Kindermöbel gerne bei den einschlägigen Möbelprüfinstituten. Stiftung Warentest und Ökotest sind dabei die wohl populärsten. Heute ist Sicherheit bei Kindermöbeln die Eintrittskarte für den Markt. Kindermöbel brauchen grundsätzlich Standsicherheit, Quetschsicherheit, gesundheitsunbedenkliche Oberflächen und Materialien usw., sonst haben sie keine Marktrelevanz.

Die aktuellen Trends im Kinder- und Jugendmöbelangebot zeigen eine deutliche Hinwendung zu natürlichen Materialien. Das steigende Angebot und die steigende Nachfrage nach naturbelassenen Holzmöbeln bestätigt diesen Trend. Holz ist nachwachsend, nachhaltig und gesund und ist für immer mehr „ältere“ Eltern daher auch für den Nachwuchs die richtige und gesunde Wahl. Ein Megatrend, der weiter Einzug in die Wohnwelt hält. Die grüne Leidenschaft findet ihren Niederschlag auch in Dekorationen und Accessoires. Holzmöbel sind stets Unikate aus der Natur und sind daher immer einzigartig und individuell. Man hat etwas Einmaliges und besonderes, verbunden mit einer echten Wuchsgeschichte und kein synthetisches Industrieprodukt aus Massenfertigung. Beliebt ist derzeit auch die sehr natürliche sägerauhe oder rough-cut-Oberfläche. Manche Hölzer wirken außerdem antibakteriell, was ihre besondere Attraktivität erklärt.

Ein deutlich sichtbares Angebot vor allem im Kindermöbel-, aber weniger im Jugendmöbelbereich, sind sogenannte Themenzimmer. Von Seeräuber über Dschungel bis hin zur Prinzessin sind alle möglichen Fantasiethemen in den anregenden Offerten der Hersteller. Farben wirken Wunder. Ob bewusst wahrgenommen oder unbewusst gespürt, Farben umgeben uns ständig. Der Wunsch nach knalligen Farbtönen im Kinder- und Jugendmöbelbereich hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. So werden in der kommenden Saison starke Unis erwartet. Blau, Grün, Pink, mit knalligen Tönen kommt Lebensfreude ins Kinderzimmer. Die farbliche Vielfalt prägt das aktuelle Angebot. Die Farbe Weiß bei Kinder- und Jugendmöbeln wird ganz klar bleiben. Sie ist Grundfarbe vieler Möbel, die später einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden sollen. Grau kommt leise als zarte Alternative zum Weiß.

Multifunktionalität und Mehrzweck sind ebenfalls Schlagworte der Zeit. Da gerade nach Kindermöbel nach ihrer kurzen Nutzungsdauer noch funktionsfähig sind, werden sie entweder weiterverschenkt oder für andere Funktionsbereiche eingesetzt. So kann ein Kinderbettchen ein kleines Sitzmöbel werden, eine Wickelkommode einfach eine Kommode für Flur oder Wohnzimmer, und ein Kinderkleiderschrank wird anschließend ein Lagermöbel für den Keller. Die sogenannte Demokratisierung von Design ist auch bei Kindermöbeln ablesbar. Teure wie preiswerte Möbel müssen ästhetische Standards erfüllen, müssen eine ordentliche Formensprache nachweisen und die durch den Preis versprochene Qualität einhalten.

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


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