Gutes Wachstum für Parkett
28.11.2012Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie,
Michael Schmid, erklärt anlässlich des Pressegespräches am
27. November 2012 in Rüthen-Meiste:
„Angesichts der nach wie vor unsicheren Zukunftsprognosen aus Politik und Wirtschaft investieren die Menschen in Deutschland verstärkt in bleibende Sachwerte und die eigenen vier Wände. Davon profitiert auch unsere Branche, was die Ergebnisse unserer jüngsten Verbandsumfrage unter unseren Mitgliedern verdeutlichen. Die Parkettproduktion wuchs demnach im dritten Quartal 2012 um 4,3 Prozent auf 2,3 Millionen Quadratmeter und damit um einen Punkt stärker als im Vorquartal. Für die ersten neun Monate des Jahres ergibt sich somit ein Gesamtwachstum von 4,1 Prozent auf 7,2 Millionen Quadratmeter. Überdurchschnittlich konnten im dritten Quartal erneut die mehrschichtigen Landhausdielen zulegen. Mit einem Plus von 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf 878.000 Quadratmeter schicken sich die Landhausdielen sogar an, den Schiffsboden hinsichtlich der Produktionsmenge zu überholen (969.000 m2; -4,9 %). Auch die massiven Parkettdielen zeigten eine ordentliche Steigerung von 21,0 Prozent auf ein allerdings niedriges Niveau von 35.500 Quadratmetern. Negativ verliefen die Produktionsmengen zudem beim zweischichtigen Parkett (-11,9%) und beim Stabparkett, das um 14,5 Prozent nachgab.
Ein Grund für diese insgesamt positive Entwicklung kann unter anderem in der gesteigerten Investitionslaune in Wohnbauten im Jahr 2012 gesehen werden. Denn laut Herbstprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute bleiben die privaten Häuslebauer in Spendierlaune, was auf die robuste Arbeitsmarktlage, die günstigen Einkommensaussichten und die niedrigen Zinsen – aber auch wie schon erwähnt – die Flucht in Sachwerte zurückzuführen ist. Ein bleibender Wert ist dabei sicherlich Parkett, das bei den Wünschen der Bauherren ganz weit vorne rangiert.
Der Inlandsmarkt für Parkett konnte sich nach seinem scharfen Einbruch in den Jahren 2008 und 2009 wieder erholen und befindet sich seit 2010 auf dem Wachstumskurs. Das Vorkrisenniveau von 20,7 Millionen Quadratmetern wurde bereits Ende 2011 erreicht, nach einer aktuellen Schätzung des vdp wird sich das Marktvolumen bis Ende 2012 noch einmal um 2,7 Prozent auf 21,2 Millionen Quadratmeter erhöhen. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf den Anstieg der inländischen Produktion bei leicht wachsenden Importen und geringfügig rückläufigen Exporten zurückzuführen. Damit konnte sich die Wettbewerbsposition der deutschen Parketthersteller auf dem Heimatmarkt im Verlauf des Jahres 2012 wieder verbessern.
Parketttrends 2013: Fühlbare Strukturen und helle Oberflächen
Der Megaseller ist und bleibt die Landhausdiele, die gerne in Längen bis zu sieben Metern und mehr ganze Räume füllt, was zu einem eindrucksvollen und aufgeräumten Gesamtbild führt. Nach wie vor sind rustikale Looks mit markanten Ästen, kontrastreichem Splintanteil und zahlreichen „Macken“ gefragt. Hierbei gilt, je natürlicher und unverfälschter, desto authenthischer. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht mehr nur auf der Optik sondern zunehmend auch auf der Haptik. Waren im vergangenen Jahr noch überwiegend sägeraue Optiken angesagt, so steigt jetzt zusätzlich die Nachfrage nach handgehobelten, vertieften und ausgearbeiteten Strukturen. Fühlbare Strukturen wie gebürstete Oberflächen und Böden im Vintage-Look kommen der Sehnsucht der Verbraucher nach Natürlichkeit und Ursprünglichkeit entgegen. „Retro-Look“ und „auf alt gemacht“ bleibt auch in unserer Branche ein aktuelles Thema. Gleichzeitig wächst aber auch die Nachfrage nach astfreien und reinen Elementen, was die Industrie besonders bei den beliebten Großformaten vor Herausforderungen stellt – schließlich ist natürliches Holz alles andere als schlicht und rein, sondern eher wild und lebhaft. Bei den Farben laufen derzeit weiße und graue Farbtöne in immer feineren Abstufungen gut. Darüber hinaus prägen helle Töne und naturnahe Farben den Look aktueller Parkettdielen. Neben dem Dauerbrenner Eiche zeichnet sich erfreulicherweise auch eine leichte Tendenz hin zu helleren Hölzern wie Esche, Hainbuche, Birke oder Ahorn ab.
Meldestelle für nicht zugelassene Parkettprodukte
Zum Schutz des Endverbrauchers und zur Unterstützung der Marktaufsicht hat der vdp jetzt auf der Internetseite www.parkett-meldestelle.de eine Meldestelle für nicht zugelassene Parkettprodukte eingerichtet. Durch diese Maßnahme möchten die nationalen Hersteller und Verbandsmitglieder den Markt besser überwacht wissen und so einem möglichen Verruf von Parkettböden durch die Verwendung schlechter Produkte zuvorkommen. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes darf in Deutschland nur Parkett mit einer bauaufsichtlichen Zulassung verlegt werden. Bei nicht zugelassenen Bauprodukten kann dagegen wegen fehlender Emissionsprüfungen nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Gesundheitsschäden kommt. Von der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Produkte profitieren in erster Linie die Endverbraucher, aber auch Handwerksbetriebe, Architekten und Handel haben zusätzliche Rechtssicherheit beim Einbau oder dem Verkauf von zugelassenen Produkten. Die Kontaktdaten der Meldenden werden natürlich vertraulich behandelt und nicht an die Marktaufsicht weitergegeben.
Abschließend kann der Verband ein neues Mitglied ab dem 1. Januar 2013 vermelden. Der bayerische Holzdielenhersteller Schotten & Hansen aus Peitingen ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitern, das ausschließlich am Heimatstandort in Bayern mit angeschlossenem Sägewerk produziert. (vdp/hb)
Weitere Informationen rund um Parkett unter www.parkett.de und www.realwood.eu.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 21 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.