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Fenster- und Türenbranche rechnet für 2013 mit einem stabilen Wachstum



05.10.2012

Weitere Infos:
Dietrich Stoverock
d.stoverock@hdh.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
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Deutschland

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Velbert/Frankfurt a. M./Troisdorf. Der Fensterabsatz in Deutschland steigt 2012 nach aktuellen Einschätzungen um rund 3,4 Prozent. Dies be-sagt die jüngste Studie der vier führenden Branchenverbände. Im Laufe des Jahres konnten demnach rund 13,3 Millionen Fenstereinheiten inner-halb der Bundesrepublik vermarktet werden. Auch für 2013 ist laut Hoch-rechnung mit einem ordentlichen Anstieg auf ca. 13,7 Millionen Fens-tereinheiten zu rechnen, was einem prozentualen Zuwachs von rund 2,8 Prozent entspräche.

Die stabile Entwicklung im Neubaubereich wird durch die wieder anziehende Renovierungstätigkeit unterstützt. Die Geschäftsführer der Verbände begrüßen daher ausdrücklich die geltenden Beschlüsse der Koalitionsparteien, die Förderung der energetischen Gebäudesanierung im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms bis 2014 verbindlich auf 1,5 Mrd. Euro pro Jahr aufzustocken. Allerdings reicht dies nach Einschätzung der Geschäftsführer noch nicht aus und es besteht weitergehender Handlungsbedarf. Ebenfalls sehr wichtig sei der von der Bundesregierung beabsichtigte, langfristige Sanierungsfahrplan bis 2050, der Eigentümern als Orientierung bei ihren Investitionen diene, sowie das Eintreten bei den Ländern für die steuerliche Abzugsfähigkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen. „Das Ausbleiben einer Einigung im Vermittlungsausschuss zur steuerlichen Abzugsfähigkeit seit jetzt über einem Jahr führt zu Attentismus bei den Investoren und zum Aufschieben von Sanie-rungsmaßnahmen“, sind die Geschäftsführer überzeugt. „Bei den Rahmenmaterialien wird der Anteil der Holzfenster 2013 mit voraus-sichtlich 15,7 Prozent nahezu unverändert bleiben. Der Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen kann mit 9,3 Prozent die höchsten Zuwachsraten aufweisen und somit den Trend zum hochwertigeren Holzprodukt festigen. Für 2013 erwarten die Verbände daher einen Marktanteil der Holz-Metall-Fenster von rund 8,2 Prozent – ein seit mehreren Jahren beobachtbarer Bedeutungszuwachs“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Metallfenster werden hochgerechnet bei 18,5 Prozent liegen.

Kunststofffenster können ihren hohen Marktanteil von 57,5 Prozent auch 2013 behaupten, sie sind sowohl bei der Sanierung des Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt. Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. (Frankfurt), sieht trotz der Marktführerschaft des Kunststofffensters noch Potenzial nach oben. Dabei setzt Olsen vor allem auf den Nachholbedarf bei der energetischen Sanierung sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa.

60 % der neuen Fenster werden aktuell bereits mit Verglasungen ausgestattet, die aus drei Scheiben bestehen. „Dieser Anteil steigt kontinuierlich weiter; Dreifachglas entwickelt sich in den nächsten Jahren zum Standardprodukt“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF).

61,2 Prozent aller produzierten Fenster werden 2013 voraussichtlich in der Renovierung bzw. energetischen Sanierung des Gebäudebestandes verwendet werden, das Marktvolumen steigert sich in diesem Bereich damit nur leicht um 1,8 Prozent. Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt um 4,5 Prozent und erreicht damit einen Marktanteil von 38,8 Prozent.

Neben der Analyse der Bereiche Renovierung und Neubau gibt die Branchen-studie auch Informationen über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau. Danach werden 2013 voraussichtlich 64,5 Prozent der verkauften Fenster im Wohnbau, z. B. in Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern, und 35,5 Prozent im Nichtwohnbau verbaut.

Der Absatz von Außentüren entwickelte sich ebenfalls positiv und konnte 2012 um 3,6 Prozent auf 1,325 Millionen Stück gesteigert werden. „2013 werden nach unserer Einschätzung in Deutschland rund 1,366 Millionen Außentüren verkauft werden, was eine erneute Steigerung um rund 3,1 Prozent im Vorjahresvergleich bedeutet“, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Stephan Schmidt. Dabei können alle Rahmenmaterialien vergleichbare Zuwächse zwischen 2,6 und 3,5 Prozent verbuchen, so dass sich die Marktanteile der einzelnen Rahmenmaterialen – wenn überhaupt – nur marginal verändern: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,6 Prozent knapp vor Kunststofftüren mit 32,5 Prozent behaupten. Gut jede vierte Außentüre (25,4 Prozent) wird 2013 aus Holz gefertigt. Sonstige Rahmenmaterialen finden bei 9,4 Prozent der Türen ihren Einsatz.

Trotz der Befürchtung einer leichten Konjunkturabkühlung geht die Glas- und Fensterbranche davon aus, dass in 2013 die steigenden Bautätigkeiten dem Fenster- und Außentürenmarkt ein moderates und stabiles Wachstum ermögli-chen. Wiederholt steht in allen vier Teilbereichen Neubau, Renovierung, Wohnbau und Nichtwohnbau ein Plus in der Prognose. Diese positive Momentaufnahme darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung nur erreicht werden können, wenn Politik, Wirtschaft und Verbraucher erhebliche Anstrengungen an den Tag legen.

Die Verbandsgeschäftsführer: „Im deutschen Gebäudebestand gibt es immer noch über 300 Millionen Fenster, die energetisch veraltet sind und daher ausgetauscht werden müssten. Die aktuellen, niedrigen Sanierungsraten von 1 bis 2 % pro Jahr reichen nicht aus, um das Sparpotenzial zu heben, das hierin liegt.“

Zur Branche: In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF aus dem Jahr 2011 rund 6.700 Fensterbaubetriebe mit etwa 100.000 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr etwa 9,5 Milliarden Euro. Da-zu kommen noch die vielen Betriebe und Mitarbeiter der Zulieferindustrie aus den Bereichen Beschlag, Kunststoff- und Aluminiumprofile, Holz, Glas, Dich-tungen und weiteres Zubehör.

Weitere Infos:
Dietrich Stoverock
d.stoverock@hdh.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
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