Kind- und Jugendmöbel: Qualität und Nachhaltigkeit gehen vor - Jedes sechste in Deutschland produzierte Möbel ist für Kids
20.09.2012Bad Honnef. Bei der Geburt ihres ersten Kindes sind Mütter heute durchschnittlich 29,2 Jahre alt. Die dazugehörigen Premiereväter sind in der Regel noch etwas älter. Damit sind Eltern heute deutlich älter als in allen früheren Generationen. „Kinder haben in unserer Gesellschaft einen anderen Stellenwert bekommen. Sie sind für die meisten Eltern Wunschkinder und in ihrer anteiligen Bevölkerungszahl außerdem rückläufig. Die Sprösslinge sind für viele Konsumgüterbranchen eine exquisite und attraktive Zielgruppe geworden“, weiß Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie. Auch die Möbeldesigner haben diesen Trend erkannt und setzen auf schicke Entwürfe, die nicht nur ins Kinderzimmer passen. Die deutsche Möbelindustrie macht in diesem Jahr einen näherungsweise berechneten Umsatz von rund 3 Mrd. € mit Kinder- und Jugendmöbeln und damit 18 Prozent ihres Jahresumsatzes.
Insgesamt ist das Möbelangebot im Kind- und Jugendbereich von gestalterischer Vielfalt geprägt. Es gibt nichts, was es nicht gibt, und daher ist auch für alle geschmacklichen Vorlieben der Eltern etwas dabei. Beispielsweise eher traditionelle Babybettchen mit Rüschen und Spitze, funktionale und praktische Bettchen, die sich leicht reinigen lassen oder avantgardistische Modelle, die den Kleinen direkt ästhetische Klarheit mit „in die Wiege“ legen. „Bei all der gestalterischen Vielfalt geht die Tendenz dabei grundsätzlich zu besserer Qualität und auch zu Nachhaltigkeit“, erklärt Klaas und ergänzt: „Sicherheit und Funktionalität sind gewissermaßen die Eintrittskarten für den Kindermöbelmarkt. Heute verlangen die Käufer einen ökologischen Produktionsweg, ökologische Materialien und Möbel, die später in anderen Räumen der Wohnung ihren Platz finden können“. Eine Folge des Nachhaltigkeitsgedankens sind Bettchen, die zu Sofas werden, Kleiderschränkchen, die auch als Aufbewahrungsmöbel im Wohnzimmer gut aussehen, Wickelkommoden, die später ohne den breiten Liegeaufsatz als Küchenmöbel dienen. Die Menschen nehmen Abschied von der einstigen Wegwerfgesellschaft, denn die Sensibilität für den Wert der Materialien nimmt zu. Letztlich ist es auch zu schade, Kindermöbel nach ein paar Jahren einfach auszumustern.
Auf der gerade in Köln zu Ende gegangenen Fachmesse KIND + JUGEND zeigten 938 Unternehmen aus 46 Ländern ihre Neuheiten. Bei den Kindermöbeln sind nach wie vor helle Farbtöne angesagt. Weiß ist die Grundfarbe vieler Modelle, die dann mit farbstarken Unis kombiniert werden. Als neuer Farbtrend kann die Farbe Grau ausgemacht werden, die stets einen edel-kühlen Charakter hat, und trotzdem neutral bleibt. Echtholz, sei es Esche, Buche oder Eiche, wird gern hell lasiert präsentiert. Belässt man die natürliche Holzfarbe, was bei Massivholzmöbeln natürlich auch konsequent ist, wird diese geölt oder gewachst angeboten. Öle und Wachse verändern die ursprünglichen Farbnuancen des Holzes kaum und schützen das Holz doch vor Schmutz und mechanischer Beanspruchung. Bei den lackierten Oberflächen überwiegt der Hochglanz, der Dank seiner technischen Veredelung heute robust gegenüber Flecken und Gebrauchsspuren ist. Allen Kinder- und Jugendmöbeln ist eine flexible Nutzbarkeit nach ihrer eigentlichen Bestimmung gemeinsam.
Foto 1:Im Kinderzimmer wird gerne weiß mit bunten Unis kombiniert. Pinolino/VDM
Foto 2: Graue Möbel im Kinderzimmer beruhigen und wirken elegant. Farbe kommt von ganz alleine. Pinolino/VDM
Foto 3: Kindermöbel überleben die Kindheit und sind später auch im
Wohnzimmer schön. Herlag/VDM