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Verband Fenster und Fassade: Bernhard Helbing als Präsident wiedergewählt



06.06.2012

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Ursula Geismann
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Frankfurt. Rund 200 Gäste folgten der Einladung des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) zum diesjährigen Jahreskongress „Inside 2012“, der vom 1. bis 2. Juni im Hotel InterContinental Frankfurt stattfand. Das Motto der Veranstaltung lautete „Chancen für unsere Branche“ und bot den angereisten Gästen sowohl ein informatives Fach- als auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. „Die Branchenvertreter haben den Jahreskongress für die Kommunikation genutzt, aber auch um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben zu bekommen“, so VFF-Präsident Bernhard Helbing, der im Rahmen der gemeinsamen Mitgliederversammlung von VFF und Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren wiedergewählt wurde.

Der erste Veranstaltungstag begann mit einer kurzen Begrüßung durch Bernhard Helbing. Neben seinen einleitenden Worten bekräftigte er, dass die Gebäudesanierung zur zentralen gesellschaftlichen Aufgabe erklärt werden müsse, um die Energiewende zu schaffen. Passend dazu referierte anschließend Ulrich Sieberath vom ift-Rosenheim zum Thema „Neue technische Entwicklungen: Energy Label, Öko-Designrichtlinie, Kleben von Glas und CE-Kennzeichnung“. Er gab im Rahmen seines Beitrages unter anderem zu Bedenken, dass bei einer Betrachtung nur des U-Wertes als Referenzwert, der zur Ermittlung des maximal zulässigen Primärenergiebedarfs herangezogen wird, das Thema „Solarer Zugewinn“ völlig untergehe. Anschließend stellte er neben einem Eco-Label als freiwilligem Umweltzeichen der EU – das allerdings nicht für Fenster und Türen vorgesehen sei – ein neu konzipiertes Energy-Label vor, das wie bei Elektrogeräten bereits üblich darüber Auskunft gibt, wie effizient das gekennzeichnete transparente Bauelement ist. Außerdem stellte Sieberath klar, dass die ab Juli 2013 als EU-Gesetz geltende Bauproduktenverordnung eine Umstellung der Dokumente nach sich ziehe und die darin geforderte bessere Leistungserklärung der Verbesserung des Verbraucherschutzes diene. Impor-teure und Händler träfen in Zukunft zudem dieselben Pflichten.

Im Anschluss berichtete Lutz Wiegand vom VFF über die Glasbemessung nach DIN 18008, die nach Einführung als technische Baubestimmung die Technischen Regeln für die Verwendung von Absturz sichernden Verglasungen (TRAV) und die Technischen Regeln von linienförmig gelagerten Verglasungen (TRLV) ersetzen wird. Er führte unter anderem aus, dass mit dem neuen Nachweiskonzept der DIN 18008 Teil 1 der Aufwand im Gegensatz zu früher größer geworden sei. Neu sei zudem die Regelung der Themengebiete „begehbare“, „betretbare“, „punktförmig gelagerte“ sowie „Absturz sichernde“ Verglasungen. Außerdem sei die Einführung einer rechnerischen Simulation des Pendelschlages ein großer wirtschaftlicher Fortschritt bei kleinen Bauvorhaben.

Die darauf folgende Plenums- und Podiumsdiskussion wurde von Ulrich Tschorn, Ulrich Sieberath und von dem Vertreter der Anwaltskanzlei SMNG aus Frankfurt, Professor Christian Niemöller, bestritten. Hierbei wurden Fragen aus dem Publikum beantwortet. Am Nachmittag stand dann die deutsche Steuerpolitik auf dem Programm. Über den aktuellen Sachstand informierte Professor Dr. Wolfgang Wiegard. Der Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler und ehemalige Wirtschaftsweise informierte das Publikum in seinem Beitrag „Thesen zur Steuerpolitik und zur europäischen Schuldenkrise“ über mögliche Zukunftsszenarien, die sehr fein skizziert wurden. Er mahnte an, dass die EZB und die Politik eng zusammenarbeiten müssten, um der Schuldenkrise in angemessener Zeit Herr zu werden. Hinsichtlich der aktuellen Steuerpolitik sah der Referent wenig Spielraum für Steuersenkungen. Eine gerechte Lösung sei ein einheitlicher Steuersatz für alle Bereiche – an das Thema „Endscheidungsneutralität bei der Besteuerung“ traue sich aber niemand heran. Für Deutschland seien die wirtschaftlichen Aussichten dennoch günstig. Es sei wichtig und nachhaltig, die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren, statt Steuern zu erhöhen.

„Welche Faktoren heben die Lebenszufriedenheit der Menschen in Unternehmen und Gesellschaft?“ lautete der den ersten Kongresstag abschließende Beitrag von Dr. Stefan Bergheim vom Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt. Er führte aus, dass das Thema Lebenszufriedenheit im Vergleich zu früher einen Weg in die breite Öffentlichkeit gefunden habe. Die Zufriedenheit am Arbeitsplatz sei dabei ein ganz wesentlicher Wunsch in der heutigen Gesellschaft und werde nur noch von den Themen „Gute Beziehungen zu Freunden“ und „Gesundheit“ überflügelt.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Workshop „Effektiv und schneller lesen“ des VFF-Frauenforums. Referentin Margit Reinhardt zeigte, wie mit der Menge und Vielfalt an erhältlichen Informationen professionell und strukturiert umgegangen wird. In dem Seminar lernten die Teilnehmerinnen in Theorie und Praxis, was mit unterschiedlichen Ansatzpunkten erreicht werden kann. Unterstützt wurde die Referentin von Petra Hautau, der Geschäftsführerin der Hautau GmbH aus Helpsen. Der interessante erste Tag wurde von einem magischen Abend mit Büfett, Musik, Tanz und Zauberei im Theatersaal des Hotels InterContinental abgerundet.

Mit der Wahl des Präsidiums startete der zweite Tag: Neu an Bord sind Petra Hautau, Geschäftsführerin der gleichnamigen Hautau GmbH aus Helpsen, sowie Thomas Lauritzen von der Schüco International KG aus Bielefeld. Präsident des VFF ist und bleibt Bernhard Helbing, Geschäftsführer der TMP Fenster + Türen GmbH aus Bad Langensalza. Weiterhin im Präsidium sind Oskar Anders von der anders Metallbau Gmbh, Franz Hauk von der F.R. Hauk Stahl- und Leichtmetallbau GmbH, Helmut Hilzinger, hilzinger Fenster + Türen GmbH, Bernd Kramer, INTERPANE Glas Industrie AG, Lutz Krebbers, Krebbers GmbH & Co. KG, Jürgen Roggemann, Enno Roggemann GmbH & Co. KG, Martin Rossmanith, Rossmanith GmbH & Co. KG, Alfons Schneider, Süd-Fensterwerk, Carsten Taig, WERTBAU GmbH & Co. KG, Winfried Tänzer, profine GmbH, Dr. Frank Walter, Hans Walter & Sohn GmbH sowie Oliver Windeck, Metallbau Windeck GmbH.

Anschließend stellte Professor Dr. Dirk Hass die aktuelle Branchenstrukturanalyse und die Zufriedenheitsanalyse des Künzelsauer Instituts für Marketing vor. Zur Branchenstruktur sagte er, dass ein weiterer Konzentrationsprozess festgestellt wurde. Er erklärte, dass im Rahmen dieses Prozesses immer mehr kleinere Hersteller aus der Branche ausscheiden oder zu Händlern werden. Seine anschließende Zusammenfassung der Zufriedenheitsanalyse kam zu dem Schluss, dass der VFF als Verband die Ergebnisse eines sehr guten, kundenorientierten Industrieunternehmens erreicht. Besonders gut bewertet wurden danach die Nähe zum Markt, die Aktualität der angebotenen Informationen sowie die insgesamt gute Lobbyarbeit.

Im Anschluss referierte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin und Leiterin Research der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen zur volkswirtschaftlichen Lage in Deutschland und ihre Auswirkung auf die Baubranche – das Kernthema ihres Beitrags: „Angebliche Eurokrise“. Ihr Credo lautete, dass von einer echten Krise in Deutschland nicht gesprochen werden könne. Das Land sei insgesamt gut aufgestellt. Trotzdem jammere man auf hohem Niveau, beklagte die Volkswirtin. Weitere Höhepunkte des zweiten Tages waren eine geschichtliche Stadtführung durch Frankfurt mit Fahrt auf den MainTower und mit Kostproben der lokalen Küche in der Kleinmarkthalle sowie ein Abendessen im Tigerpalast Varieté-Theater Frankfurt mit buntem Programm. (VFF/DS)

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Ursula Geismann
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