Holz, Kunststoff oder Metall: Welcher Rahmen soll es sein?
16.05.2012Frankfurt. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Dieser althergebrachte Spruch hat nie an Aktualität verloren. Ein perfektes Beispiel sind die Entscheidungsnöte von Haus- und Wohnungsmodernisierern. Welcher Bodenbelag soll es sein? Welche Tapete? Und vor allem: welche Fenster und Türen? Zur Wahl stehen die Materialien Holz, Holz-Aluminium, Kunststoff und Metall. „Jedes Rahmenmaterial hat seine Vorzüge und seinen ganz eigenen Charakter – was zählt, sind der persönliche Geschmack, die bauliche Situation und der vorhandene Geldbeutel“, so der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.
Holzfenster sorgen dank ihres natürlichen Aussehens und der warmen Holzoberflächen für ein besonderes Wohlgefühl. Das gilt sowohl für Neu- und Altbauten als auch für denkmalgeschützte Gebäude, die so originalgetreu wie nur möglich mit individuell angefertigten Fenstern aus Holz ausgestattet werden sollen. Die Rahmenkonstruktionen sehen natürlich und edel aus, sind robust und bieten eine hervorragende Wärmedämmung. Holz-Alu-Fenster kombinieren die gute Wärmedämmung von Holz mit der Witterungsbeständigkeit von Metall. „Dank des außen liegenden Aluminiums sind keine Erhaltungsanstriche mehr erforderlich und die Fenster sehen auch nach jahrzehntelangem Gebrauch noch gut aus“, so Tschorn. Aber auch „reine“ Holzfenster sind sehr haltbar, da Hölzer heute sehr wirksam modifiziert werden können. Sie besitzen jetzt einen viel längeren Pflegezyklus, als noch vor wenigen Jahren.
Kunststofffenster: Langlebig und pflegeleicht
Kunststofffenster besitzen aufgrund der im Rahmenprofil vorhandenen Luftkammern sehr gute Dämmeigenschaften. „Wem das noch nicht reicht, kann auf Kunststofffensterprofile der neuesten Generation zurückgreifen, die mit zusätzlichen Dämm-Modulen ausgestattet werden können. Dadurch wird eine weitere Verbesserung bei der Wärmedämmung erreicht“, erklärt Tschorn. Kunststofffenster gibt es außer im klassischen Weiß in allen möglichen Farben. Sie können lackiert oder mit einer farbigen Aluschale ausgestattet werden. Außerdem gibt es Kunststofffenster mit farbiger Dekoroberfläche, mit Struktur oder auch ohne – ganz wie der Kunde es wünscht. Möglich sind auch Kunststoff-Rahmenprofile, die mit farbigem Acrylglas beschichtet werden. Kunststofffenster sind sehr leicht zu säubern und von Haus aus resistent gegen Wind und Regen. Dazu kommt eine gute Lichtbeständigkeit – Folgekosten durch Streicharbeiten entfallen komplett.
Metallfenster sind robuste Alleskönner
Aluminiumfenster oder solche aus Stahl besitzen sehr gute statische Eigenschaften. Dadurch können auch großflächige Fensterflächen in sehr schlanken Ansichten gefertigt werden. Für die passende Wärmedämmung sorgen thermisch getrennte Fensterprofile. Aluminiumrahmen können eloxiert, also mittels elektrolytischem Oxidieren in den Farben Silber, Gold oder Bronze gestaltet werden, sie eignen sich – ebenso wie Stahlfensterrahmen – für eine Pulverbeschichtung in den gesamten RAL-Farben und können mit hoch wetterfesten Pulverbeschichtungen für extreme Beanspruchungen ausgestattet werden. Dazu kommt die Holzdekor-Beschichtung. Bei diesem Verfahren wird zusätzlich zur Pulverbeschichtung ein Papier mit einer Holzstruktur auf den Rahmen aufgebracht. Beim Thema Pflege sind Alu- bzw. Stahlfenster echte Profis: Sie sind leicht zu reinigen, müssen nicht gestrichen werden und bleichen auch nach vielen Jahren Lichteinfall nicht aus. VFF/DS
Der Expertentipp: „Wer wissen will, wie gut der Fensterrahmen dämmt, fragt den Fachbetrieb am besten nach dem Uf-Wert. Das „f“ steht für „frame“ oder auf deutsch „Rahmen“. Der U-Wert gibt an, wie gut der Rahmen dämmt. Je kleiner die Zahl, umso besser ist die Dämmung.“
Bild 1: Metall in seiner schönsten Form. Foto: VFF/Forster Profilsysteme
Bild 2: Holz sorgt für Gemütlichkeit. Foto: VFF/Interpane
Bild 3: Pflegeleicht und lichtbeständig: Kunststoffrahmen. Foto: VFF/hilzinger
Weitere Informationen:
Alles Wissenswerte über Fenster + Fassade unter www.window.de.