Auf der 26. Beschaffungskonferenz in Berlin wurde diskutiert, wie öffentliche Auftraggeber Bauprojekte schneller, klimafreundlicher und rechtssicher umsetzen können. Der HDH-stellte neue FNR-Handreichungen für Kommunen vor, die Tipps zum Umgang mit Holzbau-Vergaben geben.
Im Rahmen des Best-Practice-Dialogs „Gut bedacht, gut gebaut – Erfolgreiche Vergabe im öffentlichen Holzbau“ eröffnete HDH-Hauptgeschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge im Namen der Charta für Holz 2.0 die Vorstellung zweier neuer Handreichungen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Die Publikationen geben Kommunen und Vergabestellen konkrete Hilfestellungen:
Die Handreichung „Planungsleistungen bei Holzbau-Vergaben“ verdeutlicht, dass Holzbau andere Abläufe braucht als der klassische Hochbau. Vorfertigung und digitale Planung setzen voraus, Prozesse zu integrieren, Holzbaukompetenz früh einzubinden und klare Schnittstellenregeln zu schaffen. Kommunen erhalten konkrete Vergabemodelle – vom Einzelplaner mit Kooperationspflicht bis zur General- oder Totalunternehmervergabe – und rechtliche Hilfen, diese Modelle sicher umzusetzen.
Die Handreichung „Losbündelung bei Holzbau-Vergaben“ adressiert die wohl schwierigste Frage in der Praxis: Wann dürfen Leistungen gebündelt vergeben werden? Erstmals liegen nun holzbauspezifische Begründungen vor – etwa die werkseitige Kombination von Bauteilen mit Fenstern oder Dämmung, die nicht nur Bauzeit verkürzt, sondern auch Qualität und Witterungsschutz verbessert. Die Broschüre zeigt, wie Auftraggeber technische und wirtschaftliche Gründe dokumentieren, um Losbündelungen rechtssicher zu gestalten.
Dr. Ohnesorge betonte:
„Wer die Vorteile des Holzbaus – kurze Bauzeiten, hohe Präzision und Klimafreundlichkeit – voll ausschöpfen will, muss frühzeitig entscheiden, digital planen und klar ausschreiben. Nur so greifen die Prozesse optimal ineinander.“
Darüber hinaus wirkte er im Best-Practice-Dialog I.B.1 „Was haben Papier, Büromöbel oder Textilien gemeinsam? Die Bedeutung einer nachhaltigen Waldwirtschaft im Rahmen der öffentlichen Beschaffung“ mit, der in Zusammenarbeit mit PEFC Deutschland e.V. durchgeführt wurde. Hier stand die Rolle nachhaltiger Waldwirtschaft für eine verantwortungsvolle Beschaffungspraxis im Mittelpunkt.