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Charta für Holz: Vorschlag der AG Bauen zur Vergabe serieller Holzbauten auf der Beschaffungskonferenz vorgestellt

Auf der 26. Beschaffungskonferenz am 22. September 2025 in Berlin wurden die neuen Handreichungen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) für Kommunen vorgestellt. Die Handreichungen richten sich an Planer und Vergabestellen und erläutern, wie öffen

24.09.2025

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Leonhard Mertens
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Den Best-Practice-Dialogs „Gut bedacht, gut gebaut – Erfolgreiche Vergabe im öffentlichen Holzbau“ eröffnete HDH- und DHWR-Geschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge im Namen der Charta für Holz 2.0. Anschließend stellte die Vergabejurist und Autorin der Leitfäden, Dr. Rut Herten-Koch, die Besonderheiten bei der öffentlichen Vergabe von seriellen und modularen Holzbauten vor.

 

Die Handreichung „Planungsleistungen bei Holzbau-Vergaben“ verdeutlicht, dass Holzbau andere Planungsabläufe braucht als der konventionelle Hochbau. Der hohe Vorfertigungsgrad und digitale Planung setzen voraus, Prozesse zu integrieren, Holzbaukompetenz früh einzubinden und klare Schnittstellenregeln zu schaffen. Kommunen erhalten konkrete Vergabemodelle – vom Einzelplaner mit Kooperationspflicht bis zur General- oder Totalunternehmervergabe – und rechtliche Hilfen, diese Modelle sicher umzusetzen. 

 

Die Handreichung „Losbündelung bei Holzbau-Vergaben“ adressiert die wohl schwierigste Frage in der Praxis: Wann dürfen Bauleistungen gebündelt vergeben werden? Das Vergaberecht fordert eine besondere Begründung, wenn von dem Grundsatz einer Vergabe nach Losen einzelner Gewerke und Mengen abgewichen werden soll. Damit will die Politik eigentlich den Mittelstand schützen. Dies führte aber dazu, dass Vergabestellen oft aus Unsicherheit über eine rechtssichere Begründung weiter konventionell ausschreiben. Serieller und modularer Holzbau ist jedoch eine gewerkeübergreifende Bauweise, die im Werk stattfindet. Der Holzbau kam dann entweder von vorherein nicht zum Zuge oder musste nachträglich kostspielig umgeplant werden. Erstmals liegen nun holzbauspezifische Begründungen vor. Die Broschüre zeigt, wie Auftraggeber technische und wirtschaftliche Gründe dokumentieren, um Losbündelungen rechtssicher zu gestalten. 

 

Auch im Runden Tisch serielles, modulares und systemisches Bauen des Bundesbauministeriums setzen sich HDH und Vertreter weiterer Branchenverbände wie dem Bundesverband Fertigbau (BDF) und dem Deutschen Holzfertigbau-Verband (DHV) für einen Vergabeleitfaden ein. Leider wurde nach zwei Jahren Arbeit am Runden Tisch der Vorschlag bislang vom Bauministerium nicht aufgegriffen. Im Gegenteil, Bundesbauministerin Verena Hubertz beugte sich dem Druck des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und der Bundesarchitektenkammer und lehnte eine entsprechende Änderung des Vergaberechts im Rahmen der Gesetzesinitiative zum Bauturbo ab.

 

Dr. Ohnesorge betonte: „Wer den Wohnungsbau beschleunigen und die Vorteile des Holzbaus – kurze Bauzeiten, hohe Präzision und Klimafreundlichkeit – voll ausschöpfen will, muss frühzeitig entscheiden, digital planen und klar ausschreiben. Nur so greifen die Prozesse optimal ineinander. Deshalb sind die Leitfäden ein wichtiges Instrument, um mehr Holzbau in die öffentlichen Ausschreibungen zu bekommen.“  

 

Die Handreichungen finden Sie hier


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