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Was ist der wahre Grund für die EUDR-Verschiebung?



24.09.2025

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Am 23.09.25 verkündete die für die EUDR zuständige EU-Kommissarin, dass sie die Verlängerung der Übergangszeit um ein weiteres Jahr beabsichtigt. Die offizielle Begründung für die Verspätung - "IT-Probleme" -klingt wenig glaubwürdig. Entscheidend war ein anderer Grund.

 

Im offiziellen Schreiben der für die EUDR zuständigen Kommissarin Roswall an den Vorsitzenden des Umweltausschusses im EU-Parlament spricht diese davon, dass man dem Ansturm der Datenmengen bei EUDR-Beginn nicht würde standhalten können. Das habe eine Evaluation der zu erwartenden Datenmengen in der EU-Datenbank ergeben.

 

Die Kommissarin gibt damit indirekt zu, dass man den Umfang der vor allem nachgelagerten Sorgfaltserklärungen deutlich unterschätzt und die Implementierung der API-Schnittstelle in der ursprünglichen Berechnung nicht mit einbezogen hatte. 

 

Übten Handelspartner Druck aus?

 

Die Unzulänglichkeiten der IT-Infrastruktur der EU mögen eine Rolle spielen, das Timing der Verlängerung lässt doch eher auf außenhandelspolitischen Druck schließen. So wurde am gleichen Tag der Verschiebung ein Freihandelsabkommen mit Indonesien verkündet, dem größten Händler mit dem EUDR-relevanten Rohstoff Palmöl. Auch die Verhandlungen mit den USA und den MERCOSUR-Staaten hatten eigentlich schon Zugeständnisse bei der EUDR notwendig gemacht. Inzwischen liegen Vorschläge für stärker risikobasierte Ansätze der EUDR vor, die Waldbesitzer, aber gerade auch nachgelagerte Unternehmen von Umsetzungsverpflichtungen ausnehmen könnte, wenn eine risikobasierte Datenerhebung am Anfang der Kette bereits stattgefunden hat. 

 

Würde die EUDR auf Basis dieser Prämissen umgebaut, dann würden davon am Ende auch die EU-Computersysteme profitieren, weil sie deutlich weniger Datenverkehr zu schultern hätte. Zunächst einmal müssen aber EU-Parlament und Rat der Verlängerung zustimmen, was als wahrscheinlich gilt. 


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