Der Anteil der genehmigten Holzhäuser in Deutschland ist im letzten Jahr erneut gestiegen: Bundesweit„ Prozent der Ein- und Zweifamilienhäusern wurden in Holzbauweise genehmigt. Sogar bei Mehrfamilienhäusern - traditionell die schwierigere Liga des Holzbaus – liegt der Anteil bei mittlerweile 7 Prozent. Im Jahr 2023 lag der Anteil noch bei 22 Prozent. Die gesamten Zahlen im Überblick.
Doch trotz der erfreulichen Quote ist die Lage für viele Betriebe alles andere als komfortabel. Denn die Anzahl der fertiggestellten der genehmigten Häuser ist seit 2022 drastisch eingebrochen – jedes Jahr werden insgesamt weniger Häuser genehmigt. „Wenn der Kuchen insgesamt kleiner wird, ist ein größerer Anteil daran zwar ein Achtungserfolg, doch immer noch kein Grund zum Jubeln, erklärt Dr. Denny Ohnesorge, HDH-Hauptgeschäftsführer. „Bauzinsen, Materialpreissprünge und eine unsichere Auftragslage bremsen den tatsächlichen Hochlauf. Und genehmigt heißt auch lange noch nicht gebaut: Viele Projekte benötigen aktuell bis zu drei Jahre von der Baugenehmigung bis zum Richtfest – ein Zeitraum, in dem Finanzierungsmodelle kippen oder Ressourcenpreise aus dem Ruder laufen können.
Der Holzbauanteil schwankt von Bundesland zu Bundesland enorm. Während in Baden-Württemberg 46 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser in Holzbauweise genehmigt wurden, sind es in Bremen nur 8 Prozent. „Hier spielen hier auch geografische Faktoren eine Rolle“, erklärt Ohnesorge. „Denn in Süddeutschland gibt es eine stärkere Holzbautradition. Trotzdem haben es vor allem die Landesregierungen über die Bauordnungen in der Hand, wie hoch die Holzbauquote vor Ort ist.“
Trotz dieser Hürden bleibt die Klimaschutzleistung enorm: Ein durchschnittliches Holz-Einfamilienhaus entzieht der Atmosphäre etwa 20 Tonnen Kohlenstoff – ein Potenzial, das bislang im CO₂-Zertifikatehandel unvergütet bleibt. Hier fordert der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie ein Umdenken: „Wer langfristig Kohlenstoff bindet, muss davon auch finanziell davon profitieren können, fordert Ohnesorge.“