BAD HONNEF/HERFORD. Das Exportgeschäft der deutschen Möbelbranche hat sich im ersten Quartal dieses Jahres stabilisiert. Die Möbelausfuhren erreichten laut der vorläufigen Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamts mit rund 2 Milliarden Euro nahezu das Vorjahresniveau (minus 0,5 Prozent), nachdem im Gesamtjahr 2024 noch ein Rückgang von 5,5 Prozent verzeichnet worden war.
Die Entwicklung auf den wichtigsten Auslandsmärkten verlief unterdessen im Auftaktquartal uneinheitlich. Die deutschen Möbellieferungen auf den Hauptabsatzmarkt Frankreich sanken um 2,2 Prozent auf 317 Millionen Euro. Auch die Ausfuhren nach Österreich (minus 0,3 Prozent), in die Niederlande (minus 2,2 Prozent), in das Vereinigte Königreich (minus 7,4 Prozent) und nach Belgien (minus 2,1 Prozent) gaben nach. Erfreulich entwickelten sich dagegen die Exporte in die Schweiz (plus 2,9 Prozent), die zweitwichtigste Absatzregion. Deutliche Zuwächse gelangen auch in Italien (plus 8,9 Prozent) sowie in Spanien (plus 11,6 Prozent), dem derzeit am schnellsten wachsenden Wohnungsmarkt in Europa. Die Möbelexporte in die Vereinigten Staaten wuchsen ebenfalls kräftig um 9,6 Prozent. „Beim Anstieg der Möbelausfuhren auf den amerikanischen Markt haben möglicherweise Vorzieheffekte infolge der drohenden US-Zölle eine Rolle gespielt“, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK).
Einfluss hatte die amerikanische Handelspolitik nach Einschätzung von Kurth auch auf die Entwicklung der Möbelimporte nach Deutschland, die um 17 Prozent auf rund 3 Milliarden Euro anzogen. So sei der starke Anstieg der Importe aus China (plus 37 Prozent) und Vietnam (plus 23,5 Prozent) vermutlich teils auf Umlenkungseffekte infolge der US-Zollpolitik zurückzuführen. China rückte damit wieder auf Platz eins der Lieferländer vor Polen. „In einem ohnehin schon anspruchsvollen Marktumfeld in Deutschland erhöhen die zusätzlichen Mengen aus Asien den Druck auf unsere Hersteller noch weiter”, so Kurth.