HDH

Meinungsmacher - Leo Lübke



15.04.2025

Weitere Infos:
Leonhard Mertens
presse@holzindustrie.de



Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH)
Chausseestr. 99
10115 Berlin
Deutschland

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HDH: Was bewegt Ihre Mitgliedsunternehmen aktuell besonders?

 

Lübke: Die größten Herausforderungen für unsere Branche sind derzeit die schlechte Verbraucherstimmung und der rückläufige Wohnungsneubau. Angesichts der andauernden Konsumschwäche stellt sich die Auftragslage weiterhin verhalten dar. Zur Überbrückung der Nachfrageflaute hatten laut unserer jüngsten Verbandsumfrage 44 Prozent unserer Hersteller innerhalb des ersten Quartals 2025 Kurzarbeit beantragt.

 

Als Belastung erweist sich zudem der gravierende Engpass am Wohnungsmarkt. Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland der Bau von rund 216.000 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von fast 17 Prozent gegenüber 2023, wie das Statistische Bundesamt meldete. Das Ifo-Institut geht davon aus, dass die Zahl der neu gebauten Wohnungen bis 2026 auf nur noch 175.000 Einheiten abnehmen wird. Dabei sind sich Politik und Experten einig, dass pro Jahr mindestens 400.000 neue Wohnungen benötigt werden, um den Bedarf zu decken.

 

Der rückläufige Wohnungsbau verursacht massive wirtschaftliche Probleme in der gesamten Wertschöpfungskette von der Bauindustrie über alle nachgelagerten Gewerke und Zulieferbranchen bis hin zur Möbelindustrie. Jede Wohnung, die nicht gebaut wird, kann nicht eingerichtet werden. Auch der durch Folgeumzüge üblicherweise entstehende Einrichtungsbedarf entfällt. Mit unserer gemeinsamen Initiative Wohnungsbau fordern wir derzeit von der Politik die dringend notwendigen Impulse.

 

HDH: Kein Sektor der Holz- und Kunststoffe verarbeitenden Industrie verkörpert Design so sehr wie die Möbelbranche. Was sind die neuesten Design-Trends bei Möbeln?

 

Lübke: Zu den Trends gehören in diesem Jahr helle und leichte Farben und Formen. Weiß, Beige und Greige (eine Mischung aus Grau und Beige) sind immer noch sehr gefragt, genauso wie farbige Akzente sowie runde und weiche Formen. Die Einrichtung wird insgesamt individueller und persönlicher. Die Kunden schätzen die Möglichkeit, ihr Möbel genau gemäß ihrem Geschmack und Bedarf zu konfigurieren. Zudem gewinnen die Themen Nachhaltigkeit und Second-Use immer mehr an Bedeutung. Das Thema der Kreislaufwirtschaft beschäftigt auch unsere Kunden verstärkt.

 

HDH: Deutsche Möbel sind international geschätzt. Wofür eigentlich?

Lübke: Unsere Industrie erwirtschaftet rund ein Drittel ihres Umsatzes im Ausland. „Made in Germany“ steht für die hohe Qualität der deutschen Möbelhersteller, für Innovation, Langlebigkeit, gesundes Wohnen, eine stark regional geprägte Beschaffung und kurze Lieferwege. Als führende Möbelnation in Europa können wir mit breiter Brust auftreten und sind stolz auf unsere Produkte. Möbel sind ein emotionales Produkt und diese Emotionalität müssen wir vermitteln. 


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