7-Punkte-Plan pro Holznutzung – HPE stellt Forderungskatalog vor
Holzpackmittel sind unverzichtbar für die Logistik und kritische Infrastruktur. Doch politische Eingriffe gefährden die Holzverfügbarkeit. Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) fordert die kommende Bundesregierung auf, gezielt gegenzusteuern – mit weniger Bürokratie und einer sicheren Holzversorgung.
Holzverfügbarkeit sichern – eine strategische Notwendigkeit
Holzpackmittel wie Paletten oder Holzkisten sind systemrelevant für zivile und militärische Logistik. Um unsere kritische Infrastruktur zu schützen, muss die zukünftige Bundesregierung daher die Sicherung der Holzverfügbarkeit zu einer ihrer Prioritäten machen. HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner erklärt: „Weltweit gerät die Sicherung von systemrelevanten und knappen Rohstoffen in den Fokus. Auch Holz sollte unter diesem strategischen Aspekt betrachtet werden: Holz ist der einzige nachwachsende und gesichert nachhaltig bewirtschaftete Rohstoff Deutschlands. Zudem dient er im Rahmen der Kaskadennutzung als Sekundärrohstoff für Holzwerkstoffe. Diese wiederum werden in allen Erzeugnissen von der Munitionskiste, über Palettenklötze bis hin zur Platte für den Bau- und Möbelsektor eingesetzt.“
Insbesondere spricht sich der HPE dafür aus, die Verfügbarkeit von Holz und Holzwerkstoffen nicht künstlich durch Flächenstilllegungen im Wald zu verknappen. Die Förderung der Holzenergie laufe dem zuwider, da diese zu Wettbewerbsverzerrungen zulasten der stofflichen Nutzung führt. Auch das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement Plus“ sollte eingestellt werden, da es die Rundholzverfügbarkeit weiter einschränkt. Stattdessen plädiert der HPE für die Förderung der Kaskadennutzung von Holzerzeugnissen, um Sekundärrohstoffe optimal zu nutzen. Die energetische Nutzung sollte nur dann zugelassen werden, wenn eine stoffliche Nutzung nicht mehr möglich oder wirtschaftlich sinnvoll ist.
Weniger Bürokratie, mehr Förderung
Der HPE fordert die kommende Bundesregierung zudem dazu auf, ihrer Ankündigung „Berichts- und Dokumentationspflichten abzuschaffen“, Taten folgen zu lassen. „Für die Holzpackmittelindustrie ist insbesondere eine Entbürokratisierung bei den Regelungen PPWR und EUDR notwendig. Wir fordern die kommende Bundesregierung dazu auf, sich auf europäischer Ebene für Ausnahmeregelungen und für die Abschaffung von Berichtspflichten einzusetzen“, so Kirschner.
Die Entbürokratisierung sollte zudem durch gezielte Fördermaßnahmen flankiert werden. „Holzpackmittel sind unverzichtbar für militärische und zivile Infrastruktur. Der HPE fordert daher, die Bereitstellung von Holzpackmitteln im Sondervermögen Infrastruktur zu berücksichtigen und zudem den Umsatzsteuersatz auf 0% zu reduzieren. Das würde den größtenteils inhabergeführten KMU der Branche mehr Liquidität verschaffen, um die zu erwartenden zusätzlichen Materialeinkäufe stemmen zu können.
Neue Gebäudeklasse „V“ – für schnelle Bauvorhaben
Entbürokratisierung fordert der HPE auch im Bereich kritischer Infrastruktur: Die Einführung einer Gebäudeklasse „V“ (wie „Verteidigung“ oder „Versorgung“), zum Beispiel für Materiallager und Soldaten-Unterkünfte könnte entsprechende Baumaßnahmen beschleunigen. Diese soll reduzierte technische Anforderungen, systematische und vereinfachte Planungen mit disziplinierten Grundrissen (z.B. übereinanderliegenden Versorgungsleitungen und übereinanderliegenden Funktionsräumen) und schnellere Genehmigungsverfahren ermöglichen, um militärische und zivile Infrastrukturprojekte zügig umzusetzen.
Zum HPE:
Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. feierte 2019 sein 150-jähriges Bestehen. Die Mitglieder des HPE sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Weitere Informationen unter www.hpe.de