Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) kritisiert den aktuellen Entwurf der neuen Musterschulbaurichtlinie (MSchulbauRL) der Bauministerkonferenz. Die geplanten Verschärfungen insbesondere im Bereich des Brandschutzes werden die Baukosten für Schulen erheblich steigern und eine effiziente Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte erschweren.
HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge erklärt: „Es ist absurd: Die Bauministerkonferenz verteuert den Neubau von Schulen mit neuen Auflagen, während die Bundesregierung Kommunen beim Schulbau mit 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen unterstützen will. So drohen die Investitionsanstrengungen ins Leere zu laufen.“
Die geplante Richtlinie sieht eine Reihe zusätzlicher Anforderungen vor, die sowohl den Neubau als auch den Betrieb von Schulen erheblich verteuern werden. Besonders problematisch sind verschärfte Brandschutzanforderungen, die unter anderem vorschreiben, dass Rettungswege aus Lernbereichen nicht mehr durch Hallen geführt werden dürfen. Das verkompliziert die Planung und ist vor allem kostenrelevant, da alternative Fluchtwege zusätzliche Treppenhäuser oder Außentreppen erfordern.
Zusätzlich erschweren die neuen Vorgaben die Umsetzung moderner Lernkonzepte. Während viele Schulen von den klassischen Flurschulen zu offenen, flexiblen Lernclustern übergehen wollen, behindern die neuen Anforderung den Bau von größeren Lerneinheiten. So sind zum Beispiel die schulfachlich äußerst positiv bewerteten Fach-Compartments (z. Bsp. NaWi, WAT) mit dieser Regelung nicht mehr umsetzbar, da sie mit besonderen Trennwänden unterteilt werden sollen. Dies steht in direktem Widerspruch zu den pädagogischen Anforderungen an den Schulbau der Zukunft. Die erhöhten Anforderungen an Trennwände beinträchtigen auch bestimmte Bauweisen: Die in Berlin üblichen Holzmodulbau-Schulen wären unter der novellierten Musterschulbaurichtlinie nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar.
Anhörung läuft – HDH ruft zur Nachbesserung auf
Der Entwurf der neuen Musterschulbaurichtlinie befindet sich aktuell in der Verbändeanhörung. Die Frist für Stellungnahmen endet am 20. März 2025. Der HDH fordert die Bauministerkonferenz auf, praxisnahe und für die Kommunen stemmbare Lösungen zu erarbeiten, anstatt den Schulbau unnötig zu verteuern.