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Rückläufige Bautätigkeit: Herausforderungen und Erwartungen im baunahen Bereich

Die baunahe Branche in Deutschland steht weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen, die eng mit der allgemeinen Bau- und Wirtschaftsentwicklung verbunden sind.

07.03.2025




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Rückläufige Bautätigkeit: Herausforderungen und Erwartungen im baunahen Bereich 

 

Die baunahe Branche in Deutschland steht weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen, die eng mit der allgemeinen Bau- und Wirtschaftsentwicklung verbunden sind. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sank der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Jahr 2024 um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr. Nominal stieg der Auftragseingang um 1,1 % auf 103,5 Milliarden Euro. Im Hochbau verzeichnete der Wohnungsbau einen realen Rückgang von 3,5 %, während der Nichtwohnungsbau um 5,8 % zurückging. Auch die statistischen Erhebungen der Holzindustrie zeigen ein ähnliches Bild. Für das Gesamtjahr 2024 summierte sich das Umsatzminus in der Holzindustrie-Branche auf 7,9 % im Vergleich zum Vorjahr.  

 

Besonders stark betroffen war hiervon auch der baunahe Bereich der Holzindustrie, der einen Umsatzverlust von 8,6 % hinnehmen musste. Auch im letzten Monat des Jahres 2024 verzeichnete die deutsche Holzindustrie erneut einen deutlichen Umsatzrückgang von 5,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allerdings zeigte sich im Vergleich zu den Vormonaten eine leichte Abschwächung des Negativtrends. Trotz der Tatsache, dass einige Unternehmen durch Kreativität, hohe Einsatzbereitschaft und qualitativ hochwertige Arbeit die aktuellen Herausforderungen meistern, hat die rückläufige Bautätigkeit erhebliche Auswirkungen auf Firmen im Innenausbau, Element-, Fertig- und Modulbau. Ein Rückgang der Neubauten führt zwangsläufig zu weniger Aufträgen in diesen Branchen, was die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen gefährdet. Zusätzlich belasten weiterhin hohe bürokratische Hindernisse, steigende Materialkosten, Fachkräftemangel und hohe Zinsen die Betriebe. Das geht so weit, das manche Betriebe die Belastungen nicht mehr stemmen können. Das zeigen auch die Zahlen der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland, die nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2025 um 14,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sind. Entsprechend den Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es bereits im November 2024 insgesamt 5,2 Unternehmensinsolvenzen bezogen auf 10.000 Unternehmen, im Baugewerbe mit 7,5 Insolvenzen jedoch besonders hoch.    

 

Um eine Änderung dieser Situation herbeizuführen, ist es aus Sicht des BIEF entscheidend, bürokratische Hürden abzubauen und den Personalaufwand, der nicht direkt der unternehmerischen Tätigkeit dient, zu reduzieren, sodass Ressourcen effektiver im Unternehmen eingesetzt werden können. Daher fordern und erwarten wir von der zukünftigen Regierung insbesondere einen konsequenten Bürokratieabbau sowie verlässliche und dauerhafte Rahmenbedingungen für das Bauen in der Innenausbau-, Element-, Fertig- und Modulbaubranche der Holzindustrie. Bereits durch diese beiden Maßnahmen kann das Potenzial der Branche als Wirtschaftsmotor genutzt und gleichzeitig ein Beitrag zur Lösung der aktuellen Wohnraumknappheit und somit dem sozialen Frieden in Deutschland geleistet werden. 

 

Abbildung 1: R ARCHITECTURE auf Unsplash 





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