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Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AgR)

„Deutschland ist nicht auf die nächste Katastrophe im Wald vorbereitet“

AGR mit Fachveranstaltung „Aktion statt Reaktion: Management von Großschäden“ auf der Grünen Woche

28.01.2025

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Lukas Freise
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Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) lud am 23.01.25 auf die Grüne Woche zur Fachveranstaltung „Aktion statt Reaktion: Management von Großschäden“ für eine Bestandsaufnahme des Kalamitätsmanagements ein. Klares Fazit der Expertendiskussion: Die Deutsche Forst- und Holzwirtschaft ist nach wie vor nicht ausreichend auf kommende Großschadenereignisse vorbereitet. 

  

  

  

Auf der AGR-Fachveranstaltung „Aktion statt Reaktion: Management von Großschäden“ entwickelte sicheine Diskussion über den Status Quo des deutschen Kalamitätsmanagement. Die einhellige Einschätzung der Experten ist verheerend: Ein bundesweit abgestimmtes Kalamitätsmanagement ist weiterhin nicht vorhanden. 

  

  

  

AGR-Sprecher Dr. Carsten Merforth fasst die Analyse zusammen: 

  

„Sollten die Jahre 2025 bis 2028 klimatisch ähnlich verlaufen wie 2018-2020, stünden wir vor den gleichen Problemen wie damals und wären Stand heute nicht besser vorbereitet. Die Mittel sind eigentlich bekannt, aber es gibt auf allen politischen Ebenen nach wie vor Defizite: in der nicht vorhandenen Koordination der erleichterten Transportbedingungen für Kalamitätsholz zwischen den Bundesländern, aber auch beim Bund in der nach wie vor fehlenden gesetzlichen Grundlage für in allen Bundesländern einheitliche erhöhte Transportgewichte und Transportbedingungen oder im Kabotageverbot. Die neue Bundesregierung muss das Thema unbedingt wieder auf die politische Agenda heben, tritt der Katastrophenfall ein, ist es definitiv zu spät und der volkswirtschaftliche Schaden immens“, so Dr. Merforth. 

  

  

  

In den Dürrejahren 2018-2020 sind vor allem Fichten- und Buchenbestände in weiten Teilen West- und Mitteldeutschlands zusammengebrochen. In Nordrhein-Westfalen ging der Fichtenbestand um 60% zurück. In weiten Teilen Süddeutschlands fielen die Schäden deutlich geringer aus. Würden ähnliche Anteile der Fichtenbestände in Baden-Württemberg oder Bayern verloren gehen, die Mengen wären allein in Baden-Württemberg, wo viele Fichten unterhalb der kritischen Höhengrenze von 600m wachsen, mehr als doppelt so hoch wie in NRW. Erneut käme mehr Holz auf den deutschen Markt, als kurzfristig verarbeitet werden kann. „Auch in Bezug auf Vorbereitung von ausreichenden Einlagermöglichkeiten für Kalamitätsholz wurde weitgehend nichts unternommen, um bei zukünftigen Kalamitäten die Märkte stabilisieren zu können“ moniert Merforth weiter. 

  

  

  

Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl Dürreperioden als auch Extremwetterereignisse wie Stürme durch die weltweit höheren Temperaturen in Zukunft tendenziell häufiger stattfinden werden. Aufarbeitung, Transport und Lagerung gelten als Schlüsselfaktoren, um die Ausbreitung von Schadinsekten einzudämmen und den Rohstoff Holz so lange im Wert zu erhalten, bis der Markt die Mengen aufnehmen kann. Das vorgestellte Forschungsprojekt FNEWs des Thünen Instituts hat zum Ziel, Schadensmengen schnell und zuverlässig feststellen zu können. 

  

  

  

Waldschäden aus dem Weltraum erkennen 

  

Die Fachveranstaltung bezog unter anderem das Forderungspapier der AGR zur Bundestagswahl und ein Diskussionspapier zum Kalamitätsmanagement der Arbeitsgruppe „Ressource Wald und Holz“ innerhalb der der Charta für Holz 2.0 ein. 

  

Die Diskussion wurde durch einen Fachvortrag von Dr. Katja Oehmichen zum Forschungsprojekt FNEWs „Fernerkundungsbasiertes Nationales Erfassungssystem für Waldschäden 2.0“ eingeleitet. 

  

In absehbarer Zeit soll so ein System zur Verfügung stehen, das Waldschäden zuverlässig erkennen kann. 

  

Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Dr. Carsten Merforth, Sprecher der AGR und Chief Operating Officer Wood Products bei Mercer International Inc., und Dr. Maurice Strunk, Geschäftsführer Deutsches Netzwerk für Forstunternehmen und Forsttechnik e.V. sowie Georg Graf von Kerssenbrock, Waldbesitzer eines größeren Privatbetriebs aus dem Teutoburger Wald. 

  

  

  

  

  

Pressekontakt 

  

Lukas Freise 

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Über die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) 

  

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. 

  

Die AGR ist ein Fachbereich im Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V. 

  

Wir setzen uns für eine effiziente und nachhaltige Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dies soll im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen stehen. Um dafür politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, stehen wir mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre in engem Dialog. Ein Kernziel der AGR ist es, der Gesellschaft die volkswirtschaftliche Bedeutung des Clusters Forst und Holz bewusst zu machen. 

  

Wir setzen uns für das regelmäßige Monitoring des Rohholzaufkommens, der Verhinderung weiterer Nutzungseinschränkungen auf forstwirtschaftlichen Flächen, der Sicherung der Rohstoffverfügbarkeit und für eine Kaskadennutzung von Holz ein. Zudem wollen wir die Mobilisierung von Nutzungsreserven fördern. Entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz setzten wir uns für die stetige Optimierung der Logistikkette zwischen Wald und Holz ein. Außerdem sprechen wir uns, mit Blick auf die Holzindustrie für den Erhalt der Nadelbaumflächen in den deutschen Wäldern aus, um den Bedarf der Gesellschaft an Nadelholzprodukten zudecken. 

  

  

  

Impressum 

  

Arbeitsgemeinschaft Rohholz 

Fachbereich im Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V. 

c/o Haus des Holzes 

Chausseestr. 99 

10115 Berlin 

USt-ID: DE 194160691 

Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg 

Registernummer: VR 40485 B 

Vertretungsberechtigter Vorstand: 

Johannes Schwörer (Präsident) 

Dr. Carsten Merforth (Vizepräsident) 

 


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