Kreislaufwirtschaft im Fokus beim Innovationscluster Klimaschutz
Transformation, Ressourcenwende und Kreislaufwirtschaft sind gesamtgesellschaftlich drängende Themen. Es besteht die dringende Notwendigkeit einer effizienten und kreislaufgerechten Holzverwendung zur Sicherung der langfristigen Ressourcenversorgung für Wirtschaft und Gesellschaft. In diesem Sinne standen diese Themen im Fokus des jüngsten Erfahrungsaustausches (ERFA) des Innovationsclusters Klimaschutz Holz- und Kunststoffindustrie des HDH. Die rund 20 Teilnehmenden aus Unternehmen und Verbänden trafen sich am 12. Dezember bei der MeisterWerke Schulte GmbH in Rüthen. Volker Kettler, Leiter Forschung und Entwicklung Meisterwerke, stellte erste Erfolge der Branche in der Kreislaufwirtschaft vor. Hier geht es vor allem darum, Produkte jetzt so zu gestalten, dass sie in Zukunft leichter zurück in den Kreislauf geführt werden können. Meisterwerke verzichten zum Beispiel darauf, Parkett zu kleben, um die Recyclingfähigkeit zu verbessern. Außerdem produzieren sie sortenrein, mischen also keine unterschiedlichen Werkstoffe (z.B. Kork mit PVC). Auch auf Verbandsarbeit wurden erste Ansätze erstellt. In Vorbereitung auf die Bauproduktenverordnung wurde ein Merkblatt zur durchschnittlichen Lebensdauer von Holzfußböden bei unterschiedlicher Wartung und Pflege veröffentlicht.
Kai Lambertz und Kathrin Engelen von der Gesellschaft für Klimaschutz für die Holzindustrie (GKH) stellten die neue Zertifizierung „Zirkuläres Produkt“ vor. Als Schwerpunkt stellten sie den Zirkularitätsindex und die damit einhergehende Transparenz und Vergleichbarkeit heraus. Denn nachhaltiges Wirtschaften haben sich viele Unternehmen auf die Fahnen geschrieben. Die Klimaschutz-Zertifizierung der GKH ist hier belastbar und verlässlich. Sie lässt sich künftig verstärkt nutzen. Getreu dem Motto der Initiative Klimaschutz Holzindustrie: „Es ist Zeit zu handeln.“
Am Standort Rüthen verfügt MeisterWerke über eine Produktionskapazität, die von über 650 Mitarbeitern genutzt wird, um eine breite Palette von Produkten wie Parkett, Laminat, Lindura- und Nadura-Böden sowie Wand- und Deckenpaneele herzustellen. Dabei ist das Unternehmen für seine innovativen Technologien und umweltfreundlichen Produktionsmethoden bekannt und legt großen Wert auf umweltfreundliche und regionale Zulieferung.
Wie verschiedene Optimierungsmaßnahmen umgesetzt wurden und künftig umgesetzt werden könnten, war dann auch Thema bei der Betriebsbesichtigung in Rüthen. Dabei konnten sich die ERFA-Fachleute von den hohen Anforderungen und Standards im Unternehmen in wirtschaftlich für die Holzbranche bewegten Zeiten überzeugen.
Die Teilnehmenden brachten ein breites Spektrum an persönlicher und unternehmerischer Expertise ein, von der Parkettindustrie über das Holzverpackungsgewerbe bis zur Möbelindustrie. Dadurch konnten die Teilnehmenden verschiedene Herausforderungen, Risiken und Chancen der Kreislaufwirtschaft beleuchten und Anregungen für die eigenen Produkte diskutieren.