Haustüren sind langlebige Produkte und über kurzfristige Design-Trends erhaben. Doch Innovationen in der Materialtechnik und die Digitalisierung beeinflussen zunehmend das Produktdesign im Türensegment. Der Verband Fenster + Fassade (VFF) nennt sechs längerfristige Entwicklungen, auf die Türenhersteller auch im neuen Jahr setzen.
Wer sein Eigenheim gestaltet, legt zu Recht besonderen Wert auf die Auswahl der Haustür. Hier werden Gäste empfangen und wohl durch keine andere Tür schreiten Menschen so oft wie durch die eigene Haustür. Das Design will also gut überlegt sein. Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, empfiehlt zunächst grundlegende Aspekte wie Einbruchssicherheit, Wärmeschutzklassen oder Anforderungen für das seniorengerechte Wohnen festzulegen, da von diesen Faktoren auch eine staatliche Förderung abhängen kann. Nach den technischen Parametern kann die Optik bestimmt werden. Der VFF stellt sechs langfristige Trends vor, die auch im nächsten Jahr den Türenmarkt prägen werden.
Trend 1: Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Nachhaltigkeit gewinnt im Türenmarkt zunehmend an Bedeutung. Hersteller setzen verstärkt auf recycelte und umweltfreundliche Materialien wie FSC-zertifiziertes Holz oder Verbundstoffe mit geringem ökologischem Fußabdruck. Diese umweltfreundlichen Alternativen erfüllen die gleichen hohen Ansprüche an Wärmedämmung und Langlebigkeit wie konventionelle Materialien. „Nachhaltige Türen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bieten durch ihre natürliche Materialstruktur auch ein besonders hochwertiges Design,“ erklärt Frank Lange. So leisten nachhaltige Türmodelle einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und passen zum wachsenden Bedürfnis nach nachhaltigem Bauen.
Trend 2: Farbliche Zurückhaltung
Bei der Farbgebung folgt das Türendesign einer allgemeinen Entwicklung, die auch bei Autos oder Möbelstücken zu beobachten ist. Anthrazitfarbene und tiefgraue Türsysteme in Lackoptik oder mit matter Textur gehören zu den beliebtesten Optionen. Diese Farben verkörpern einen zurückhaltenden, eleganten Stil und harmonieren mit einer minimalistischen Fassadenarchitektur. Häufig sind sie farblich und im Material an die Fenstersysteme angepasst. Ein Grund für die farbliche Zurückhaltung ist die Pflegeleichtigkeit: „Auf matten, dunklen Oberflächen sind Verschmutzungen oder kleine Kratzer weniger sichtbar. Sie benötigen daher weniger häufig eine Reinigung,“ erklärt VFF-Geschäftsführer Frank Lange.
Trend 3: Materialien im Manufaktur-Stil
Beim Material folgt das Design in erster Linie der technischen Entwicklung. Gestiegene Standards in Bezug auf Energieeffizienz lassen derzeit noch Aluminium und hochfeste Kunststoffmaterialien den Markt dominieren. Hier spielt auch die staatliche Förderpolitik eine Rolle. Zuschüsse beim Türentausch gibt es derzeit nur, wenn Außentüren einen entsprechend hohen Wärmedämmwert aufweisen.
Fortschritte in der Materialtechnik ermöglichen Verbrauchern aber zunehmend mehr Freiraum bei der Materialauswahl, ohne dass sie auf eine gute Wärmedämmung verzichten müssen. Hoch im Kurs stehen Oberflächen, die kühle Eleganz ausstrahlen und doch wie ein handgemachtes Einzelstück wirken. Diesen Manufaktur-Stil erreichen moderne Verbundwerkstoffe wie Art-Beton oder Keramikoberflächen mit einer unregelmäßigen Oberflächenstruktur oder mineralischen Einschlüssen.
Trend 4: Lisenen: Ein zeitloses Architekturelement bereichert das Türdesign
„Lisenen“ – vom französischen lisière „Saum“ – sind seit der Romanik ein fester Bestandteil der Gebäude-Architektur. Jetzt halten die Zierleisten auch Einzug in das Türdesign. Als dezente Applikationen in die Türfüllung integriert, geben sie dem Entrée eine minimalistische und doch ausdrucksstarke Gliederung. Besonders eignen sich die schmalen, oft leicht hervortretenden Linien, um großflächig mattfarbene Türen optisch aufzulockern. In die Türoberfläche gefräste Ziernuten erzielen einen ähnlichen Effekt. Die länglichen Vertiefungen setzen optische Akzente, ohne dass ein zusätzliches Material erforderlich ist.
Trend 5: Sonnenlicht als Gestaltungselement
Der Werkstoff Glas erweitert die Gestaltungsoptionen im Eingangsbereich um eine besondere Dimension: Das einfallende Tageslicht wird zum bestimmenden Element der Tür-Architektur. Die Möglichkeiten gehen hier mittlerweile über die voll verglaste Tür oder ein einfaches Sichtfenster hinaus. Fortschritte in der Materialtechnik machen es möglich, Lichtausschnitte in allen geometrischen Formen in das Material der Türfüllung zu integrieren. So entstehen neue Gliederungsoptionen wie beispielsweise ein vertikal verlaufender Glasausschnitt als zentraler Blickfang. Voll verglaste Seitenteile und Oberlichter, die zusätzliches Tageslicht in das Haus lassen, verbreitern den Eingangsbereich und geben der Haustür einen portalartigen Charakter. „Modernes Design heißt nicht schmuckloses Design. Neuartige Materialkombinationen sowie Effekte durch Lichtausschnitte bieten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Geschmack,“ sagt Branchen-Experte Lange.
Trend 6: Digitale Elemente schaffen neue Freiflächen
Digitale Neuerungen verstärken den Trend zum Minimalismus. Schließsysteme, die sich per ID-Karte oder Smartphone steuern lassen, oder digitale Türspione mit Kameraüberwachung sind oftmals im Griff integriert oder in einer Griffschale in der Türfüllung versenkt. Das Gleiche gilt für Fingerscan-Systeme. Das klassische Schlüsselloch und der Türspion im oberen Drittel der Türfüllung gehören damit der Vergangenheit an. Die gewonnenen Freiflächen lassen die beliebte Gliederung der Türfläche in einfache geometrische Formen besonders zur Geltung kommen.
Haustüren im Wandel: Nachhaltig, individuell und technisch fortschrittlich
Die aktuellen Trends im Türenmarkt verbinden zeitloses Design mit modernen Technologien und nachhaltigen Materialien. Farblich dezente Modelle, hochwertige Materialien im Manufaktur-Stil und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten stehen im Vordergrund. Digitale Schlösser und Glas-Elemente bieten mehr Komfort und Licht im Eingangsbereich. So wird die Haustür nicht nur funktional, sondern zum stilvollen Element des Hauses.
Expertentipp:
Für lohnende Investitionen in neue Fenster und Türen bietet sich staatliche Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden an. Welche Programme für welche Immobilie passen können, zeigt schnell und zuverlässig der kostenlose Förderassistent vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Die rechenstarke Online-Hilfe bietet eine übersichtliche Navigation und individuelle Suchfunktionen. Damit Sie auch in der Förder-Landschaft in der Komfort-Zone bleiben. Möglich ist auch eine separate Herstellersuche, über die sich gezielt Fachbetriebe auffinden lassen.
Downloads:
Bild 1: Moderne Formensprache im Türdesign: Drei horizontale Lisenen in Kupferoptik werden in den Fensterstreben des vollverglasten Seitenteils fortgesetzt. Die rechteckige Griffstange gliedert die Türfläche in der Vertikalen. (Bildquelle: Rodenberg)
Bild 2: Ein senkrechter Lichtausschnitt lässt Tageslicht in die Wohnung und dient als zentraler Blickfang. Die senkrechte Gestaltung wird von der Griffstange und den vertikalen Lisenen wieder aufgenommen. (Bildquelle: Rodenberg)
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Über den VFF:
Der Verband Fenster + Fassade (VFF) ist die Fachorganisation, welche die führenden Hersteller von Fenstern, Türen und Fassaden, System- und Handelspartner sowie Montagebetriebe in Deutschland vertritt. Die Mitgliedsbetriebe verarbeiten Aluminium, Stahl, Holz, Kunststoff und Glas. Als materialübergreifender Verband vertritt der VFF die Interessen von mehr als 400 Firmen aus der Fenster- und Fassadenbranche.
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