HDH-Wirtschaftsbericht: Trübe Stimmung im September
Das Geschäftsklima der deutschen Holzindustrie bleibt auch im September 2024 deutlich negativ. Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete den vierten Monat in Folge einen deutlichen Rückgang und nähert sich den Werten der Holzindustrie an.
Die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen werden von den Unternehmen für die Holzindustrie insgesamt gleichermaßen negativ bewertet. Jedoch fallen die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate bei vier von sechs Teilbranchen schlechter als die Bewertung der aktuellen Lage aus. Angesichts der zuletzt zahlreichen negativen Wirtschaftsmeldungen scheinen die Unternehmen zunehmend pessimistisch hinsichtlich einer raschen konjunkturellen Erholung.
Rückläufige Baunachfrage
Dies ist aus Sicht des HDH vor allem auf die rückläufige Baunachfrage infolge der hohen Baukosten, der schlechten Finanzierungskonditionen und der unzureichenden Neubauförderung zurückzuführen. Die Zahl der genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser ging in den ersten sieben Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26,5% und die Zahl der Mehrfamilienhäuser um 23,2% zurück. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit weiteren Rückgängen bei den Wohnbauinvestitionen in diesem und im kommenden Jahr. Nach Berechnungen des ifo Instituts dürfte die Zahl der genehmigten Wohnungen nach 259.600 im Jahr 2023 auf 215.000 im Jahr 2024 und 195.000 im Jahr 2025 zurückgehen.
Gesunkene Inflation
Positiv könnte in den kommenden Monaten die in Deutschland deutlich gesunkene Inflationsrate wirken. Diese ist im September auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 gefallen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich nur noch um durchschnittlich 1,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August lag die Teuerungsrate noch bei 1,9 Prozent. Der nachlassende Preisdruck verschafft der Europäischen Zentralbank mehr Spielraum für weitere Zinssenkungen. Entsprechend hat sich die Verbraucherstimmung in Deutschland nach Berechnungen der GfK im September leicht verbessert. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich.
Dämpfend auf die Erholung des Konsumklimas wirkte allerdings die Sparneigung, die in diesem Monat erneut anstieg. Die leichte Verbesserung des Konsumklimas dürfte sich in den kommenden Monaten positiv auf die Entwicklung der konsumnahen Segmente der Holzindustrie auswirken.