Heute trafen sich erstmals Vertreter der Länder und Kommunen mit den federführenden Bundesministerien zum Auftakt des Runden Tisches „Holzbau des Bundes“. Damit startete der vor einem Jahr angekündigte Dialog zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch im Rahmen der Bundes-Holzbauinitiative. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) begrüßt den Auftakt und fordert nun Entschlossenheit beim Abbau regulatorischer Hemmnisse, um den Holzeinsatz im Bauwesen und die Holzbauquote bis 2030 zu steigern.
„Nachdem wir ein Jahr darauf gewartet haben, dass auf den Beschluss der Holzbauinitiative Taten folgen, sehen wir im heutigen Auftakt des Runden Tisches einen wichtigen Schritt“, kommentiert DeSH-Präsident Dr. Stephan Lang das Treffen zwischen Vertretern der Länder und Kommunen mit den federführenden Bau- (BMWSB) und Landwirtschaftsministerien (BMEL). „Nun ist Entschlossenheit gefragt. Denn auch wenn es der Holzbauinitiative nach wie vor an einer ausreichenden Mittelausstattung fehlt, können prioritäre Handlungsfelder und Lösungsansätze umgesetzt und regulatorische Hemmnisse für den Holzbau abgebaut werden. Angesichts der aktuellen Krise im Bauwesen wäre das nicht nur ein notwendiger Schritt zur Steigerung der Holzverwendung und für mehr Klimaschutz im Bauwesen, sondern auch ein Beitrag zum Bürokratieabbau durch vereinfachte und verkürzte Genehmigungsverfahren.“
Baurechtliche Hemmnisse ausräumen
Die Holzbauinitiative wurde im Juni 2023 im Bundeskabinett beschlossen. Mit acht Handlungsfeldern soll die Strategie der Bundesregierung bis 2030 den Einsatz von Holz im Bauwesen wesentlich verbessern und die Holzbauquote erhöhen. Während inzwischen jedes vierte Einfamilienhaus aus Holz gebaut wird, unterliegt der nachwachsende Rohstoff baurechtlichen Hemmnissen, die seine Verwendung im mehrgeschossigen Wohnungsbau stark einschränken. „Soll die Bauwende gelingen, müssen bestehende Benachteiligungen, wie der Ausschluss bestimmter Bauweisen, Sondergenehmigungen oder spezielle Anforderungen an Bauteile aus klimafreundlichen Baustoffen beseitigt werden. Denn viele der gesetzlichen Vorgaben sind nicht mehr zeitgemäß. Der moderne Holzbau kann heute vom Einfamilien- bis zum Hochhaus klimaschädliche Materialien wie Stahl, Beton und Stein ersetzen.“
Lösungen liegen bereit
Ein Blick auf die Emissionsdaten aus den letzten Jahren zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht: In jedem Jahr verfehlt der Gebäudesektor seine Klimaziele. „Die reine Betrachtung der Gebäudeeffizienz ist zu kurz gedacht. Die Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, inklusive Herstellung, Nutzung und Abriss, würde die tatsächliche Klimawirkung des Gebäudebereichs in den Blick nehmen und Holz als natürlichen CO2-Speicher klar bevorteilen“, erklärt Dr. Lang und betont: „Wir hoffen, dass der Startschuss nun gefallen ist und Bund und Länder gemeinsam ihre Vorbildfunktion für das klima- und ressourceneffiziente Bauen wahrnehmen. Nur durch eine konsequente Umsetzung wird die Holzbauinitiative Wirkung entfalten. Für schnelle Erfolge liegen zahlreiche Lösungsansätze auf dem Tisch.“
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