HDH

Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp)

Innenarchitektur: Mit Parkett die Natur ins Haus holen

Fachveranstaltung „Parkett in Franken“ im Umfeld der Mitgliederversammlung des vdp

24.05.2024




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Parkett tut nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch dem persönlichen Wohlbefinden gut. Wissenschaftlich untermauert und am lebendigen Beispiel erleben konnten das die Teilnehmer der Fachveranstaltung „Parkett in Franken“ im Umfeld der Mitgliederversammlung des Verbands der Deutschen Parkettindustrie (vdp) am 16./17. Mai in Würzburg.

 

Wie Holz in Gebäuden und als Teil der Inneneinrichtung im Spannungsfeld von Natur und Kultur auf die menschliche Psyche wirkt und ästhetisch wahrgenommen wird, erklärte Prof. Michael Heinrich von der Hochschule Coburg, wo er den Fachbereich Innenarchitektur und das Institut für Mensch und Ästhetik leitet. Deutlich machte Prof. Heinrich in seinem Vortrag beim vdp: „Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Holz in der Innenarchitektur als wohltuend, nämlich als warm, bequem, entspannend, natürlich und einladend wahrgenommen wird. Das sind zugleich die wichtigsten Eigenschaften, die ein Heim nach Einschätzung vieler Menschen haben sollte“, sagte Heinrich. Denn unsere ästhetischen Präferenzen richten sich laut seiner Darstellung an den Hauptachsen Faszination (fascination), Sinnzusammenhang (coherence) und Wohlfühlen (hominess) aus.

 

Holz hat also eine sehr hohe Bedürfnispassung im Bereich des Wohnens. Hinzu kommen weitere interessante Eigenschaften. „Die Fähigkeit von Holzoberflächen, attraktiv zu altern, fügt gestalteten Strukturen eine Dimension der Zeithaltigkeit hinzu, die dem menschlichen Bedürfnis nach Sinnzusammenhang und narrativen Einbettungen aller Wahrnehmungen entgegenkommt“, erläuterte der Wissenschaftler. Holzmobiliar und -ausstattung können, wie Prof. Heinrich darstellte, nicht nur Stress mindern, sondern auch gleichzeitig sinnlich stimulieren.

 

 

Holz für das Bauen im Bestand

Wie Holz und gerade auch Parkett die von Prof. Heinrich beschriebenen Wirkungen dann in der konkreten Umsetzung entfalten, zeigten Prisca Wolters und Thomas Bieber von Thomas Bieber Innenarchitekten auf. Von der Wohnraumsanierung in Innenstadtlagen bis zum Bauen in Bestand in ländlichen Räumen hat das Würzburger Innenarchitektur-Büro in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte umgesetzt, bei denen Holz konstruktiv und im Innenausbau eine tragende Rolle spielt. „Nicht nur für die Oberflächen und die visuelle Gestaltung, sondern auch für den technischen Ausbau liegt Holz im Trend“, betonte Wolters. Im Sinne eines Strukturwandels beim Bauen betont sie den Stellenwert des Bauens im Bestand und beklagt die fehlende Gleichberechtigung der Sanierungsförderung gegenüber dem Neubau.

 

Als Erfolgs-Faktoren für die räumliche Gestaltung insgesamt nannte Prisca Wolters vor allem Raumklima und Raumakustik, eine ausgewogene und zielsichere Farbgebung sowie gut abgestimmtes Licht. Für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten mit Holzbau ging sie auch auf die notwendige enge Kooperation mit Handwerksbetrieben, so Parkettleger-Unternehmen ebenso wie mit Herstellern ein.

 

 

Auf fachlicher Ebene wird solche Kooperation mit dem Handwerk beim vdp durch den Austausch mit dem Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) gepflegt, so durch gemeinsame Merkblätter zu Themen wie Fußbodentemperierung, wie Michael Schmid als vdp-Vorsitzender deutlich machte. Er setzt darauf, dass durch die aktuellen Anstrengungen der Branche, so bei Umweltthemen, das Image von Parkett weiter gewinnt. „Parkett ist und bleibt der nachhaltigste Fußboden und die Verbraucherinnen und Verbraucher haben nicht zuletzt mit dem starken Zuspruch während der Coronazeit schon gezeigt, dass sie unsere Böden lieben“, sagte Schmid vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Marktlage.

 

Hinzu kommen für die Position der Hersteller politische Unsicherheiten, so durch die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR). Deren Ziele zur Eindämmung von Raubbau und Urwaldzerstörung seien gut. „Doch was die Brüsseler Beamten daraus machen, ist wahrliche eine Kostenfalle für den Rohstoff Holz. Nicht nur dass der Klimawandel selbst die Kosten für Holz in die Höhe treibt, jetzt sorgt die EUDR, wenn sie in ihrer jetzigen Form kommen sollte, noch für weitere Preissteigerungen im Holz“, warnte der vdp-Vorsitzende in Würzburg.

 

Steigende Laubholz-Anteile und Verbraucherappell

Das A und O für die Versorgung der Parketthersteller ist eine verlässliche Belieferung insbesondere mit Laubholz. In den heimischen Wäldern, so in Bayern, soll im Zuge des Waldumbaus hin zu klimastabileren Mischwäldern der Anteil wichtiger Laubbaumarten wie Eichen erhöht werden, wie Martin Müller von den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) bei der vdp-Veranstaltung deutlich machte. So sollen die Flächenanteile u.a. von Buche und Eiche bei den BaySF steigen, die Anteile von Fichte und Kiefer hingegen sinken.

 

Allerdings sind im Zuge von Trockenstress und Dürreschäden nicht nur Nadelbäume, sondern u.a. auch Buche und Eiche vom Klimawandel betroffen, etwa durch zunehmenden Schädlingsdruck, wie Müller darstellte. Er machte gleichzeitig deutlich: „Für die Bereitstellung nachhaltig gewonnenen Holzes aus heimischen Wäldern sind die BaySF ein verlässlicher regionaler Partner der Unternehmen. Wir ermuntern auch die Verbraucher, verstärkt darüber nachzudenken, wo das Holz in ihren Produkten herkommt.“

 

Produktherkünfte sind auch für den vdp ein wichtiges Thema. Schließlich läuft auf EU-Ebene aktuell eine Antidumping-Untersuchung der Europäischen Kommission zu Parkettimporten aus China. Der vdp begrüßt diese Untersuchung und fordert konkrete Maßnahmen, wie der Verband im Rahmen der Fachveranstaltung deutlich machte.

 

 

Downloads:
Bild 1: Der vdp-Vorstand bei der Mitgliederversammlung in Würzburg (v.l.: Bernhard ter Hürne, Volker Kettler, Michael Schmid, Geschäftsführer Denny Ohnesorge, nicht abgebildet: Peter Hamberger).
Bild 2: Martin Müller, Bayerische Staatsforsten, mit Michael Schmid und Denny Ohnesorge.
Bild 3: Parkett ist ein Allrounder und passt im Sinne stilvoller Innenarchitektur und persönlichem Wohlbefinden in ganz verschiedene Räume so wie hier ins Esszimmer.  Bildquelle: ter Hürne





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