Parkett ist der Dauerläufer unter den Bodenbelägen. Denn bei guter Pflege hält es viele Jahrzehnte und länger. Historische Vorbilder zeigen: Parkett kann viele Generationen bestens überdauern. Wie man den Holzfußboden gut pflegt und bei Bedarf richtig renoviert, erklärt der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp).
Von der Natur über Jahrzehnte geformt, um fachgerecht verarbeitet zu werden und das Wohnen dauerhaft natürlich zu machen: Diesen Weg nimmt Holz für Parkettfußböden vom Wald bis in die Wohnung. Ist das Parkett einmal zu Hause fachgerecht verlegt, liegt es an den Bewohnern, mit ihrem neuen Parkett lange glücklich zu sein. Am besten gelingt das über gute und regelmäßige Pflege mit den richtigen Mitteln. Das gilt für die beliebte Eichen-Deckschicht ebenso wie für andere Holzarten wie Kirsche, Esche oder Ahorn, für Dielen- ebenso wie für Fischgrät- oder Mosaik- oder Tafelparkett, für geöltes ebenso wie für lackiertes Parkett.
Öl oder Lack
Für welches Finish des Parketts man sich auch entschieden hat: Natur-Öl ebenso wie Lack schützen das Parkett erst einmal sehr gut. Beim Öl-Finish kann der Parkettboden atmen und die natürlichen Holzstrukturen bleiben erhalten. Gleichzeitig ist geölter Parkettfußboden aber etwas pflegeintensiver als ein Lack-Finish. Eine Behandlung mit den passenden Pflegemitteln sollte daher etwas häufiger stattfinden.
So bleibt das Parkett lange wie neu
Damit das Parkett lange unversehrt bleibt, helfen ein paar einfache Regeln: Der Boden sollte regelmäßig, zumindest einmal pro Woche gesaugt und je nach Verschmutzung gewischt werden. Um Kratzer zu vermeiden, sollte beim Saugen der Bürstenkranz des Staubsaugers benutzt werden. Beim Wischen nur nebelfeucht mit einem ausgewrungenen Tuch wischen, um stehendes Wasser auf dem Boden zu vermeiden. Dem Wischwasser sollte ein gutes Pflegemittel in der richtigen Dosierung beigegeben werden, um dem Parkett extra viel Widerstandskraft zu geben. Stets zu beachten sind die Hinweise des Herstellers. Nach dem Reinigen kann das Parkett mit einem trockenen Fliesstuch poliert werden, um kleinen Kratzern vorzubeugen. Störende Kratzspuren auf Holzböden lassen sich mit passenden, weichen Filzgleitern unter Stuhl- und Tischbeinen leicht vermeiden. Beim Möbelrücken bietet es sich an, die passenden Gleiter für die Möbelfüße mitzukaufen, damit das Parkett ohne Kratzer bleibt.
Wie intensiv gepflegt werden sollte, hängt natürlich auch davon ab, wie stark das Parkett beansprucht wird. Der Holzfußboden im Flur, über den tagein, tagaus viele Menschen mit festem Schuhwerk laufen, braucht häufigere Pflege als das Parkett im Schlafzimmer, das man am liebsten barfuß betritt, wie der vdp erläutert. Auch die Parkettbearbeitung spielt für die Pflegeintensität eine Rolle: Gebürstete oder strukturierte Oberflächen erfordern einen höheren Pflegeaufwand und sind schmutzempfindlicher. Bei strukturierten Oberflächen sollte die Reinigung in Strukturrichtung erfolgen. „Bei gutem Umgang mit dem Parkett belohnen sich die Bewohner reichlich. Der Holzfußboden verändert sich im Sonnenlicht, erreicht dadurch noch mehr Tiefe und altert quasi wie ein guter Wein, der mit zunehmendem Alter an Ausdruck gewinnt”, sagt der vdp-Vorsitzende Michael Schmid.
Wann ein Abschliff infrage kommt
Sollte der Parkettboden trotz aller Sorgfalt im Lauf der Jahre stärkere Beschädigungen erleiden, bietet sich häufig zunächst eine Reparatur einzelner schadhafter Stellen an. Eine Reparatur tiefer Kratzer oder Dellen im Parkett ist nicht nur aus optischen Gründen empfehlenswert, sondern sie schützt auch das Material. Entscheidet man sich indes für eine Renovierung, dann sollte bei lackiertem Parkett die gesamte Oberfläche abgeschliffen werden. Anschließend wird eine neue Versiegelung aufgetragen. Bei geöltem Parkett kann es hingegen ausreichen, nur Teile des Bodens abzuschleifen und nachzuölen. Beides ist handwerklich anspruchsvoll und damit in der Regel ein Job für den qualifizierten Fachbetrieb. „Ein maschineller Schliff mit anschließender Versiegelung, durchgeführt von einer Fachfirma, lässt den Boden wieder wie neu erstrahlen“, erklärt Parkettexperte Schmid. Wie oft ein Abschliff möglich ist, richtet sich nach der Stärke der Laufschicht aus Holz. Bei Mehrschichtparkett reicht diese Schicht von ca. 2,5 bis 6 Millimetern. Massivparkett besteht besteht in der Regel aus vollem Holz und hat eine etwas dickere Renovierungsschicht von 4 bis 8mm, je nach Ausführung. „Wird ein Parkettboden renoviert, werden zwischen 0,1 und 0,5 Millimeter der Nutzschicht abgetragen. Selbst bei nur 3 Millimetern Nutzschicht kann der Boden mehrmals aufgearbeitet werden. Es verbleibt weiterhin eine gut nutzbare Laufschicht für den natürlichen Wohlfühleffekt“, erläutert Michael Schmid.
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Bild 1: Richtige Reinigung und Pflege verlängern die Lebensdauer eines Parkettbodens entscheidend. PALLMANN GmbH
Bild 2: Wird ein Parkettboden renoviert, kann die verbleibende Holzoberfläche viele weitere Jahre genutzt werden. Bildquelle: PALLMANN GmbH