Bad Honnef. Die Rezession in der Baubranche hat tiefe Spuren auch am Markt für Parkett hinterlassen. Wie der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp) mitteilt, wurden 2023 deutlich zweistellige Umsatz- und Absatzrückgänge verzeichnet. „Die Baukrise, gepaart mit weiteren Faktoren, macht der Parkett-Branche zu schaffen. Doch setzen wir auf eine Besserung der Lage, so durch wieder erstarkendes Verbrauchervertrauen im Zuge einer Nachfragebelebung und erwarteter Zinssenkungen”, erklärt der vdp-Vorsitzende Michael Schmid.
Der Umsatz der vdp-Mitgliedsfirmen mit Parkett sank in Deutschland laut verbandsinterner Umfrage 2023 gegenüber dem Vorjahr um 36,0 Prozent auf 183,8 Millionen Euro (Mio. Euro). Der Absatz der Mitglieder verminderte sich über alle Segmente hinweg um 36,8 Prozent auf 4,9 Millionen Quadratmeter (Mio. qm) Parkett, bei einem Gesamtmarkt in Deutschland von rd. 10,8 Mio. qm.. Rückgänge wurden in fast allen Segmenten verzeichnet. So fiel laut Umfrage der Umsatz der vdp-Mitglieder mit Mehrschichtparkett in Deutschland um 39,4 Prozent auf 153,3 Millionen Euro. Der Absatz sank in ähnlicher Größenordnung, und zwar um 40,4 Prozent auf 4,0 Mio. qm Mehrschichtparkett. Ebenfalls zweistellige Rückgänge wurden beim Zweischichtparkett registriert. Laut vdp-Umfrage setzten seine Mitglieder 55,4 Mio. Euro mit Zweischichtparkett um, das war rund ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. Der Absatz verminderte sich in diesem Segment um knapp 25 Prozent auf 1,5 Mio. qm. Einbußen wurden auch beim Massivparkett mit einem Umsatzminus von 26,3 Prozent auf 13,9 Mio. Euro verzeichnet. Der Absatz verminderte sich hier um 34,3 Prozent auf 300.000 qm Massivparkett. Etwas zulegen konnte hingegen der Umsatz der vdp-Mitglieder mit Mosaikparkett in Deutschland, und zwar um gut 7 Prozent auf 16,6 Mio. Euro, bei einem Absatzrückgang von 6,0 Prozent auf 700.000 qm.
Nicht nur bei Parkett, auch in anderen Bodenbelags-Sparten wurden im vergangenen Jahr zweistellige Rückgänge verzeichnet. Zurechtkommen muss die Branche zudem mit weiterhin hohen Betriebsmittelkosten, so bei Strom. Gleichzeitig drücken bei Parkett Importe aus Fernost in den Markt. Angesichts der schwierigen Lage an den Märkten bekräftigt der vdp seine Warnung vor Schieflagen im internationalen Wettbewerb. Die Außenhandelsentwicklung und ihr handelspolitischer Rahmen seien genau im Auge zu behalten.
Naturprodukt von hier
Bei aller konjunktureller und globaler Unsicherheit geht die deutsche Parkettbranche perspektivisch von einer Marktbelebung aus. So ist der Bedarf an Sanierungen von Bestandsgebäuden weiterhin sehr hoch. Hier kann Parkett seine Qualitäten auch gegenüber anderen Bodenbelägen besonders gut zur Geltung bringen. „Als nachhaltiger Kohlenstoffspeicher in der Kreislaufwirtschaft kann Parkett bei Verbrauchern, Handel und Politik punkten. Hinzu kommt: Wenn die Zinsen wie erwartet sinken, dürfte die Nachfrage weiter zunehmen”, unterstreicht Schmid. Er appelliert an die Verbraucher, beim Kauf nach heimischer Ware von vdp-Mitgliedern zu fragen. Denn mit heimischer Ware und Holz aus Europa kommen die Vorteile von Parkett voll zum Tragen. Sein Engagement für den klimafreundlichen Rohstoff Holz bekräftigt der vdp mit seiner Unterstützung für die Initiative „Holz rettet Klima”, die für die Umweltvorteile des nachwachsenden Rohstoffs aus dem Wald wirbt. „Angesichts der Stärken von heimischem Parkett bei Klimaschutz und Wohngesundheit wollen wir die unschlagbaren Stärken unseres Holzfußbodens noch stärker in den Fokus rücken, sagt Schmid.
Weitere Informationen auf www.parkett.de
Bild 1: vdp-Vorsitzender Michael Schmid. Bildquelle: Jaso / Adrian Hofmann
Bild 2: Umsatz und Absatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland 2023 und 2022. Bildquelle: vdp