Der moderne Flur: Schön muss er sein und funktional
31.08.2010Bad Honnef. In US-Amerika kennt man ihn nicht, in Deutschland zieht er sich oft durch die ganze Wohnung: Der Flur. In Europa wurde er erfunden, als aus der ursprünglichen „Tenne“, dem Vorraum zum Bauernhaus, im Bürgerhaus ein erster Vorwohnraum wurde. „Der Flur gilt heute als Visitenkarte einer jeden Wohnung und ist für den ersten Eindruck verantwortlich“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie.
Der Flur ist den Deutschen wichtig. Das hat einen ganz praktischen Grund, denn es gibt Dinge, die im Flur untergebracht werden müssen. Mantel, Jacke, Tasche, Regenschirm, Hut, Handschuhe und Co., alles Dinge, die man nämlich ablegt, wenn man sein Zuhause betreten hat.
Einfache Haken an der Wand erinnern an den Keller, alles auf einen Haufen knüllen schadet dem Mantel und ist unansehnlich für sich und die Besucher. Somit wird klar, warum 88 % aller deutschen Haushalte eine Garderobe haben. Entweder eine Standgarderobe oder eine Wandgarderobe sind für Jacken und Mäntel unerlässlich. Daneben besitzen 53 % aller Haushalte einen Schrank im Flurbereich und 75 % sogar einen Schuhschrank.
Die Anforderungen an einen schönen Anblick und eine gute Funktion der Flurmöbel hat die deutsche Möbelindustrie aufgegriffen und in immer mehr Modellen umgesetzt. So stellen führende Wohnmöbelhersteller inzwischen auch spezielle Flurmöbel her, die zum Rest der Wohnungseinrichtung gut passen. So gibt es Spezialhersteller, die sich ausschließlich auf das Feld der Flur- und Dielenmöbel konzentrieren. „Die Einrichtung des Flurs wir heute kombiniert mit toller Wandgestaltung und gutem Licht, denn die Menschen legen besonders hier viel Wert auf eine einladende Atmosphäre“, so Klaas.
Flurmöbel sind heute so vielfältig wie noch nie. Für kleine Flure, große Flure, für viel Stauraum oder wenig. Im Trend sind derzeit vor allem Materialkombinationen mit Holz. Ob in Verbindung mit Edelstahl, in Verbindung mit lackierten Oberflächen oder auch in Verbindung mit Mineralwerkstoffen, dem individuellen Geschmack sind rein optisch keine Grenzen gesetzt. Das Innenleben der Möbel kann ebenso auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt zusammenstellt werden. Will man viel Stauraum so eignen sich Schubfächer, Schrank- oder Regalfächer. Bei Garderobenschränken sollte man auf die Türmechanik achten. Hat man eher einen kleinen Raum sind Schiebetüren oder Drehtüren besser geeignet als Klapptüren. Auch werden Panelsysteme angeboten, in denen man die Menge und Anordnung der Ablagen und Schubfächer frei wählen kann.
Ebenso gibt es Einzelmöbel, wie etwa Schubkastenkommoden, die frei im Raum bewegt werden können. Und natürlich darf der Spiegel nicht fehlen. Ein letzter Blick vor Verlassen der Wohnung auf sein Ebenbild hat schon so manch schräg sitzenden Schal gerichtet. Spiegel können im Möbel eingebaut sein oder frei an der Wand hängen. Gutes, am besten indirektes Licht ist dabei von Vorteil. Investitionen in den Flur kommen allen zugute. Der erste Eindruck ist nun mal entscheidend.
Bildunterschrift 1: Dunkler Nussbaum wirkt stets edel und wertig. (Foto: hülsta/VDM)
Bildunterschrift 2: Hier findet man selbst die kleinsten Teile wieder: Highboard mit Schubladen. (Foto: Schönbuch/VDM).
Bildunterschrift 3: Individuell zusammenstellbare Garderobenboards für jeden Geschmack und Bedarf. (Foto: Schönbuch/VDM).
Bildunterschrift 4: Filigrane Ständergarderobe für Individualisten aus Acryl. (Foto: Serafini/VDM)