Fürth. Nachhaltigkeit von Möbeln ist auch eine Frage der richtigen Pflege. Damit Schränke, Sessel & Co. möglichst lange schön und funktionstüchtig bleiben, empfiehlt die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) von Anfang an auf geprüfte Möbelqualität zu setzen, und gibt Pflegetipps für den Frühjahrsputz.
Nicht übereifrig putzen
Aller Achtung, wenn selbst Putzmuffel im Frühjahr zum Lappen greifen. Allgemein gilt jedoch bei der Möbelpflege: Bloß nicht übereifrig vorgehen! Daher sollte man sich vor Beginn des Frühjahrsputzes lieber nochmal über Möbelmaterialien und deren richtige Pflege informieren – zum Beispiel beim Kundenservice des Möbelherstellers oder bei einem erfahrenen Berater im Möbelhandel. Wer auf Nummer sicher gehen will, probiert dessen Pflegetipps zunächst an einer unauffälligen Stelle aus. Allgemein sollte beim Putzen nie zu viel Druck ausgeübt und auch nicht zu viel Reinigungsmittel verwendet werden. Zudem kommt es auf das richtige Tuch oder sonstige Hilfsmittel an.
Holzoberflächen mögen weiche Baumwolltücher und jährliche Pflege
Möbeloberflächen aus massivem Holz oder Furnier sollten im Frühjahr – oder besser noch regelmäßig etwa einmal im Monat – mit einem weichen, nicht zu nassen Baumwolltuch gereinigt werden. Mikrofasertücher sind nicht geeignet, da sie kleinste Kratzer verursachen können. Abschließend sollte mit einem trockenen Tuch nachgegangen werden. Einmal im Jahr – zum Beispiel anlässlich des Frühjahresputzes – empfiehlt es sich, das Holz mit einem geeigneten Schutzpräparat zu verwöhnen: Bei geölten Oberflächen kommt ein Pflegeöl zum Einsatz, bei lackierten Möbeln eine Politur. „Die jährliche Pflege wertet die Möbel optisch auf und macht sie widerstandsfähig gegen alltägliche Beanspruchungen, Staub und Schmutz“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.
Textilbezüge mit Fensterleder und Waschmittelschaum auffrischen
Öfters als nur einmal im Frühjahr sollten auch Textilbezüge auf Polstermöbeln und Stühlen gereinigt werden. Am besten werden diese etwa einmal im Monat vorsichtig bei geringer Saugstärke mit einer Polsterdüse abgesaugt oder mit einer weichen Bürste in Strichrichtung abgebürstet. Denn bereits kleinste Krümel und Steinchen können Textilfasern beschädigen, wenn wir sie mit dem Gesäß, Arm oder Hinterkopf über die Möbeloberfläche scheuern. Ergänzend freuen sich die Bezüge nach der starken Beanspruchung über den Winter jetzt auch mal wieder über eine Frischekur: Hierfür wischt man sie mit einem leicht angefeuchteten Fensterleder behutsam in Strichrichtung ab. Soll dabei ein Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, so eignet sich zumeist eine Lösung aus Neutralseife und destilliertem Wasser oder bei vielen Möbeln auch der lauwarme Schaum eines Feinwaschmittels. Schließlich sollte das Reinigungsmittel aber wieder rückstandslos mit einem feuchten Baumwolltuch aufgenommen werden.
Pflegemilch hält glatte Lederoberflächen geschmeidig
Auch bei Polstermöbeln mit Lederoberfläche wird gröberem Schmutz am besten durch regelmäßiges Absaugen der Garaus gemacht, und zwar mit einer Polsterbürste bei geringer Saugstärke. Feiner Staub kann mit einem leicht feuchten Baumwolltuch vorsichtig aufgewischt werden. Der Frühjahrsputz bietet zudem eine gute Gelegenheit, glatte Lederoberflächen mit einer speziellen Ledermilch oder -creme zu behandeln. Das Pflegepräparat muss unbedingt komplett einziehen, weswegen das Möbelstück etwa zwei Tage lang nicht benutzt werden sollte. „Die regelmäßige Lederpflege verhindert, dass die Möbeloberfläche hart, trocken oder brüchig wird. Zudem werden die Optik und Haptik erkenn- und spürbar aufgefrischt“, so Winning.
Neuer Glanz für Rau- und Nubukleder
Anders als bei glattem Leder kommt für den Frühjahrsputz von Sofas und Sesseln mit Rau- und Nubukledern keine Creme oder Milch, sondern ein fettfreies Spray zum Einsatz. Das verleiht den Polstermöbeln neuen Glanz und imprägniert sie gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Für die vorherige Reinigung eignet sich der klassische Staubwedel. Stärker benutzte Stellen können mit einer Raulederbürste vorsichtig aufgeraut werden. Eine feuchte Auffrischung der Oberfläche sollte – wenn überhaupt – großflächig mit einer Lösung aus destilliertem Wasser und sehr wenig alkalifreier Naturseife erfolgen. Um Rückstände zu vermeiden, gilt es, die Seife unbedingt mit einem Baumwolltuch und destilliertem Wasser wieder aufzunehmen. DGM/FT
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Für lange Freude an Qualitätsmöbeln sollten diese regelmäßig geputzt und gepflegt werden – zum Beispiel jetzt im Frühjahr. Foto: DGM/himolla
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Über die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel:
Seit 1963 verpflichten sich Möbelhersteller und Zulieferbetriebe freiwillig zur Einhaltung der insgesamt hohen DGM-Qualitätsstandards. Die Anforderungen leiten sich aus den Güte- und Prüfbestimmungen des „Goldenen M“, RAL-GZ 430, ab. Diese garantieren dem Nutzer von zertifizierten Möbeln deren Langlebigkeit und einwandfreie Funktion, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit. All diese Faktoren werden in unabhängigen Laboren geprüft und sichergestellt. Inzwischen umfasst die DGM mehr als 130 Mitglieder aus dem In- und Ausland. www.dgm-moebel.de