Die Zukunft der heimischen Wälder und Holzwirtschaft war Thema des Laubholzgespräches, das am 23. Januar im Sägewerk Karl Alt GmbH mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber (CSU) und mehr als 20 Lokalpolitikern, Bürgermeistern und Vertretern aus Wald und Holz stattfand. Während Geschäftsführer Stephan Alt bei einer Werksführung die Potenziale des nachwachsenden Rohstoffs hervorhob, zeigte Julia Möbus, die Geschäftsführerin des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbands e.V. (DeSH), die aktuellen Herausforderungen im Wald und in der Wertschöpfungskette auf, denen sich Dr. Weisgerber in Berlin annehmen möchte.
„Seit seiner Gründung vor mehr als 50 Jahren hat sich unser Unternehmen zu einem der führenden Laubholzsägewerke in Süddeutschland entwickelt. Heute sind die Potenziale des nachwachsenden und heimischen Rohstoffs größer denn je: Der natürliche CO2-Speicher ersetzt fossile Materialen und trägt zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum bei. Gleichzeitig gewinnt Laubholz auch im Wald durch den Umbau zu klimastabilen Mischwäldern immer mehr an Bedeutung – und mit ihm die Möglichkeiten der nachhaltigen Laubholzverwendung“, erklärt Geschäftsführer Stephan Alt bei der Führung durch sein Sägewerk.
Laubholzindustrie durch politische Initiativen bedroht
Trotz dieser Voraussetzungen steht die gesamte Branche vor großen Herausforderungen: „Die Lage der heimischen Laubholzindustrie ist äußerst ernst. Trotz des wachsenden Bedarfs und eines steigenden Anteils von Laubholz im Wald sehen sich viele Betriebe mit Versorgungsproblemen konfrontiert“, machte DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus beim anschließenden Gespräch deutlich. „Während wir unsere Wälder schnell klimastabil umbauen und mit klimafreundlichen Produkten die Bioökonomie voranbringen müssen, wird der Wald mit immer mehr Auflagen und Einschränkungen, wie Bewirtschaftungsverboten oder dem im Koalitionsvertrag geplanten Einschlagstopp in alten Buchenwäldern belegt. Diese Initiativen drohen die Laubholzindustrie als Zukunftsbranche deutlich zu schwächen. Angesichts der notwendigen Investitionen in die Wertschöpfungskette ist das ein fatales Signal.“
„Schützen und Nützen“ – für Waldumbau und Holzverarbeitung
Dem stimmte Dr. Anja Weisgerber zu und sprach sich für die aktive Waldbewirtschaftung und nachhaltige Holzverwendung aus: „Für uns galt und gilt im Wald nach wie vor der Grundsatz ‚Schützen und Nützen‘. Denn wir können den Wald nur klimastabil ausrichten, wenn wir ihn umbauen und bewirtschaften. Als waldreiches Land hat Bayern eine besondere Verantwortung seinen Wald und auch die heimische Holzwirtschaft für den Klimaschutz und als Wirtschaftskraft in den ländlichen Regionen für die Zukunft zu stärken. Ich werde mich daher auch weiterhin in Berlin dafür einsetzen, dass sich die Branche entwickeln kann und nicht einseitig durch Verbote eingeschränkt wird.“
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter 370 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.