Bad Honnef. Nach einem Rekordjahr 2022 rechnet die deutsche Fertigbauindustrie im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang von über 3 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro (2022: 3,74 Milliarden Euro). Die Neuaufträge gingen binnen eines Jahres um etwa 45 Prozent zurück – so die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) unter seinen 50 Mitgliedsunternehmen.
Im Schnitt geben die BDF-Unternehmen an, mit ihrem Auftragsbestand noch bis etwa Mitte 2024 ausgelastet zu sein. Daher sprechen 57 Prozent der Fertighaushersteller von einer aktuell befriedigenden Geschäftslage. Immerhin 17 Prozent ordnen sie als „gut“, aber auch 27 Prozent als „schlecht“ ein. Bei der Prognose für die nächsten sechs Monate erwarten 50 Prozent eine schlechtere Geschäftslage, 47 Prozent erwarten eine gleichbleibende und 3 Prozent eine bessere Geschäftslage.
BDF-Präsident Mathias Schäfer erklärt: „Die Baunachfrage entwickelt sich seit Monaten katastrophal. Es stehen Zehntausende von Arbeitsplätzen in der gesamten Bauwirtschaft auf dem Spiel. Die Bundesregierung muss jetzt unverzüglich handeln und die Rahmenbedingungen für den Bau von Wohnungen und Eigenheimen deutlich verbessern. Die Maßnahmen des Wohngipfels im Kanzleramt dürfen nur der Anfang sein. Hier muss deutlich mehr kommen“, so Schäfer. Spätere Sozialpläne werden den Staat ein Vielfaches kosten und den Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft weiter verschärfen. Mitarbeitende, die jetzt freigesetzt werden, können später kaum wieder zurückgewonnen werden.
Ende 2022 beschäftigte die Holz-Fertigbaubranche 15.053 Mitarbeitende, davon 684 Auszubildende. Ende 2023 könnte diese Zahl den Prognosen zufolge um 7 Prozent auf knapp 14.000 Beschäftigte sinken.
Immer mehr Fertighaushersteller setzen neben der Planung und Errichtung individueller und besonders energieeffizienter Ein- und Zweifamilienhäuser verstärkt auf neue Geschäftsfelder innerhalb des Bausektors, wie etwa den Geschosswohnungs- und Objektbau, die Quartiersentwicklung sowie das Bauen im Bestand mit Aufstockungen, Sanierungen und Nachverdichtungen. Knapp 10 Prozent des kumulierten Umsatzes der BDF-Unternehmen entfiel bereits 2022 auf diese Geschäftsfelder. „Wir erwarten hier einen steigenden Umsatz und eine wachsende Bedeutung unserer Branche. Der Holz-Fertigbau ist prädestiniert für serielles Bauen und Sanieren, für planungssichere Konzepte und Umsetzung aus einer Hand. Unsere Kompetenzen aus dem Ein- und Zweifamilienhausbau werden wir daher zunehmend auch in weiteren Geschäftsfeldern für einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2045 einbringen“, schließt Schäfer. BDF/FT
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