Köln, 10. Mai 2023. Die Verbraucher haben im vergangenen Jahr laut GfK im Fachhandel durchschnittlich 11.379 Euro für eine neue Küche ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 1042 Euro oder rund 10 Prozent. Neben wachsenden Ansprüchen an die Küchenausstattung sind dabei die erforderlichen Preisanpassungen als Folge der gestiegenen Material- und Energiekosten zu berücksichtigten, wie Markus Sander, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK), auf der AMK-Wirtschaftspressekonferenz in Köln erläuterte.
Dank der höheren Auftragswerte steigerte der deutsche Küchenhandel im vergangenen Jahr trotz eines Mengenrückgangs (minus 8,5 Prozent) seinen Umsatz leicht um 0,7 Prozent, wie die GfK ermittelte. Auch der Hausgerätemarkt konnte ein leichtes Umsatzplus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Die deutsche Küchenmöbelindustrie setzte laut amtlicher Statistik 6,24 Milliarden Euro um. Dies entspricht nach den Auswertungen des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) einem Zuwachs von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Wachstumstreiber erwies sich vor allem das Auslandsgeschäft (plus 12,7 Prozent). Im Inland wurde ein Plus von 7 Prozent erzielt.
Eine steigende Nachfrage habe es im vergangenen Jahr bei den Premium-Küchen gegeben, berichtete Markus Wagenhäuser, Leiter des Bereichs Großgeräte bei der GfK. So wuchs der Umsatz mit Küchen zum Preis ab 20.000 Euro um knapp 34 Prozent. Dagegen entwickelten sich die unteren Preissegmente deutlich rückläufig. Bei Küchen bis 5000 Euro kam es zu einem Umsatzminus von 20,6 Prozent, bei Küchen zum Preis von 5000 Euro bis 10.000 Euro betrug der Rückgang rund 17 Prozent. Bei den Elektrogeräten zogen unter anderem die Umsätze mit Kochfeldern mit integriertem Dunstabzug (plus 16 Prozent), Dampf-Backöfen (plus 11 Prozent), großvolumigen Backöfen (plus 18 Prozent) und mehrtürigen Kühlschränken (plus 17 Prozent) überdurchschnittlich stark an. Darüber hinaus setzt sich nach Angaben von Wagenhäuser der Trend zu energieeffizienten Hausgeräten fort. Bei der Entscheidung für einen neuen Kühlschrank war die Energieeffizienz des Geräts im vierten Quartal 2022 für 67 Prozent der Verbraucher das entscheidende Kaufkriterium – im ersten Quartal 2022 hatte der Wert noch bei 63 Prozent gelegen.
Im laufenden Jahr sehe sich die deutsche Küchenindustrie – dazu zählen die Hersteller von Küchenmöbeln, Hausgeräten, Spülen und Küchenzubehör – angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds einigen Herausforderungen gegenüber, stellte AMK-Geschäftsführer Volker Irle fest. Neben der hohen Inflation drohten sich die weiterhin rückläufigen Baugenehmigungen als Folge signifikant gestiegener Baukosten und Zinsen kurzfristig negativ auf die Küchennachfrage auszuwirken.
Während die deutsche Küchenmöbelindustrie in den ersten beiden Monaten 2023 noch ein Umsatzplus von 4,4 Prozent verzeichnet habe, sei der Umsatz im Handel deutlich rückläufig gewesen, so Irle. So gab es beim Handel mit Küchenmöbeln nach Erhebungen der GfK im Januar und Februar 2023 einen Umsatzrückgang von 17,5 Prozent. Bei den Hausgeräten wurde laut GfK im ersten Quartal 2023 ein Umsatzminus von 8,4 Prozent verzeichnet. Der AMK-Geschäftsführer verwies in diesem Zusammenhang auf die hohen Vergleichswerte aus dem Vorjahr.
Dank Änderungen im Angebotsprogramm, der Aufnahme hochwertiger Bauteile in niedrige Preisgruppen und der sich allgemein verbessernden Anschaffungsneigung und Konjunktur sei die Branche aber optimistisch, den Absatz im weiteren Jahresverlauf 2023 wieder anschieben zu können, so Irle. Die großen Bauüberhänge in ganz Europa stellten eine gewisse Reserve da. Fraglich bleibe, ob und wann sie realisiert werden. Abschließend betonte AMK-Vorstandssprecher Sander, dass die deutsche Küchenindustrie in Produkt, Produktion, Logistik und Vermarktung zukunftsfähig aufgestellt ist. (AMK)
Ergänzend zur wirtschaftlichen Lage stellte AMK-Geschäftsführer Volker Irle auf der heutigen Pressekonferenz im Rahmen der interzum in Köln auch die Küchen-Trends für 2023 vor:
Bild 1:
AMK-Geschäftsführer Volker Irle. (Foto: AMK)
Bild 2:
AMK-Vorstandssprecher Markus Sander. (Foto: AMK)
Bild 3:
Markus Wagenhäuser, GfK. (Foto: AMK)
Bild 4:
Küchentrends 2023: Beliebt ist der moderne Landhausstil. (Foto: AMK)
Bild 5:
Küchentrends 2023: Stark im Kommen befinden sich die Rillenfronten. (Foto: AMK)
Bild 6:
Küchentrends 2023: Spiel mit den Farben. (Foto: AMK)
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Die AMK ist der Fach- und Dienstleistungsverband der gesamten Küchenbranche. Sie engagiert sich auf den Gebieten Technik & Normung, Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, Internationalisierung sowie Messewesen. Der AMK gehören mehr als 150 Mitgliedsunternehmen an, alle sind namhafte Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen, Zubehör sowie Zulieferer, Handelskooperationen und Dienstleistungsunternehmen. Sie ist Schirmherrin für den „Tag der Küche“. Der bundesweite Aktionstag findet in diesem Jahr am 30. September 2023 virtuell und per Live-Stream statt. 2022 (siehe https://www.youtube.com/@tagderkucheamk6382) nahmen mehr als 2000 mitwirkende Küchenfachgeschäfte, Küchenstudios und bei Möbelhändler mit Küchenfachabteilungen daran teil. Weitere Informationen im Internet unter www.amk.de und www.tag-der-kueche.de. (AMK)