Fürth. Wer nach neuen Möbeln sucht, kann ab sofort noch besser eine nachhaltige Kaufentscheidung treffen: Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) hat das neue Gütezeichen „Möbel – zirkulär nachhaltig“ entwickelt und gemeinsam mit RAL auf den Markt gebracht. „Das neue RAL Gütezeichen führt alle bisherigen DGM-Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Möbeln zusammen, ergänzt diese insbesondere im Bereich der Nachweispflichten für zertifizierte Hersteller und schafft damit eine ganzheitlich zuverlässige Orientierungshilfe für den nachhaltigen Möbelkauf“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning. Möbelherstellern helfe die neue Zertifizierung zudem nicht nur bei der Vermarktung ihrer nachhaltigen Produkte, sondern auch zur Vorbereitung kommender Anforderungen aus dem „Green Deal“ der Europäischen Union (EU) und bei einer insgesamt zukunftssicheren Firmenausrichtung.
Die Anforderungen beim Thema Nachhaltigkeit werden von Verbrauchern sowie gerade auch von der Politik immer höher und umfassender. „Hersteller und Produkte sollen über die gesamte Wertschöpfungskette so umwelt- und klimafreundlich wie möglich sein und darüber hinaus vielen weiteren Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen genügen“, erklärt Winning. Die DGM decke viele dieser Ansprüche schon lange mit dem RAL Gütezeichen für Möbel, dem „Goldenen M“, ab und habe in den vergangenen Jahren mit ihrem Emissionslabel zur Kennzeichnung besonders wohngesunder Möbel und ihrem Klimalabel zur Auszeichnung von klimabewussten und klimaneutralen Herstellern weitere Anstrengungen für eine nachhaltige Möbelindustrie unternommen. „Bei der Konzeption des neuen RAL Gütezeichens ‚Möbel – zirkulär nachhaltig‘ haben wir viele vorhandene Kriterien eingebunden, zusammengeführt und ergänzt. Die daraus entstandenen Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 436 für zirkulär nachhaltige Möbel sind anspruchsvoll, aber bewusst und transparent so gestaltet, dass sie gegenwärtigen und kommenden Marktanforderungen, die Verbraucher und die Politik an die Möbelindustrie und an die Kreislaufwirtschaft stellen, bestmöglich entsprechen“, erklärt Reimund Heym, Leiter für Technik und Normung bei der DGM.
Zertifizierungsvoraussetzungen für Möbelhersteller sind unter anderem die Einhaltung aller Qualitätsanforderungen des „Goldenen M“. Dieses seit Jahren bewährte RAL Gütezeichen garantiert die Stabilität, Sicherheit und Langlebigkeit sowie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit von Möbeln. Hinzu kommen beim neuen Gütezeichen strenge Anforderungen an die Ressourceneffizienz und an den Recycling-Anteil der beim Möbelbau verwendeten Materialien und Verpackungen sowie an die Haltbarkeit, Reparaturfreundlichkeit und Ersatzteilverfügbarkeit der zertifizierten Modelle. „Wir haben den politischen Interessen der EU in Bezug auf die Dekarbonisierung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft vorgebeugt, um die Möbelindustrie für zu erwartende administrative Vorgaben zu rüsten, die mittel- bis langfristig voraussichtlich zu verpflichtenden Standards werden dürften“, so Heym.
Auch alle Emissionsanforderungen der Klasse A des DGM-Emissionslabels sind für das neue RAL Gütezeichen einzuhalten. Zudem müssen Unternehmen ihre Klimaneutralität entsprechend dem Klimapakt für die Möbelindustrie nachweisen, Energieeinsparmaßnahmen entwickeln und umsetzen und dabei mindestens 5 Prozent ihres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien decken. Weiter sind unter anderem ein Nachhaltigkeitsbericht nach anerkannten Standards zu veröffentlichen, umfassende Informationspflichten an Möbelkäufer zu erfüllen und soziale Verantwortung im eigenen Betrieb zu übernehmen. Hierzu zählen beispielsweise eine faire Einstellungspraxis und Weiterbildungsangebote für die Mitarbeitenden.
„Alle Anforderungen wurden an anerkannten Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet und gemeinsam mit dem DGM-Beirat für Nachhaltigkeit entwickelt. Dem Beirat gehören erfahrene Expertinnen und Experten von Möbelherstellern an, mit denen wir die Praxistauglichkeit des neuen RAL Gütezeichens ‚Möbel – zirkulär nachhaltig‘ stets im Blick hatten. Die ersten Interessenten werden schon in den kommenden Wochen zertifiziert und Endverbraucher entsprechend schnell im Handel auf das neue Zeichen stoßen“, schließt DGM-Geschäftsführer Winning. DGM/FT
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Das neue RAL Gütezeichen „Möbel – zirkulär nachhaltig“. Grafik: DGM
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Über die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel:
Seit 1963 verpflichten sich Möbelhersteller und Zulieferbetriebe freiwillig zur Einhaltung der insgesamt hohen DGM-Qualitätsstandards. Die Anforderungen leiten sich aus den Güte- und Prüfbestimmungen des „Goldenen M“, RAL-GZ 430, ab. Diese garantieren dem Nutzer von zertifizierten Möbeln deren Langlebigkeit und einwandfreie Funktion, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit. All diese Faktoren werden in unabhängigen Laboren geprüft und sichergestellt. Inzwischen umfasst die DGM mehr als 130 Mitglieder aus dem In- und Ausland.
Weitere Informationen gibt es unter www.dgm-moebel.de