Bad Honnef. Die Anton Klein Industrieverpackungen + Logistik GmbH besteht 50 Jahre. Das mittelständische Unternehmen aus Hennef/Sieg feierte das besondere Jubiläum am 12. September am Firmensitz mit seinem wichtigsten Kapital: Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Mehr als 90 Beschäftigte zählt die Anton Klein Industrieverpackungen + Logistik GmbH. Fünf Jahrzehnte nach dem Eintrag ins Siegburger Handelsregister kann der heute 88-jährige Gründer Anton Peter Klein stolz auf eine dynamische und gesunde Entwicklung des von ihm geschaffenen Unternehmens zurückblicken. „Wir haben viel erreicht, als Familienunternehmen stets gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte Klein bei der Jubiläumsveranstaltung am Stammsitz der Firma in Hennef. Der Mittelständler ist stetig gewachsen und gliedert sich heute in die vier Abteilungen Fertigung – Verpackung – Logistik – Verwaltung. Er versteht sich als Komplettdienstleister für professionelle Verpackungslösungen für den Maschinen- und Anlagenbau: „Über die Jahre immer wichtiger geworden ist auch die Arbeit direkt beim Kunden, um den wachsenden Ansprüchen an den Versand im In- und Ausland gerecht zu werden“, erklärt Maria Klein-Schmidt, die Tochter des Gründers, die seit 2010 Geschäftsführerin ist.
Auftrags-Highlights aus Motorsport und Energiewirtschaft
Den Posten an der Spitze des Unternehmens übernahm sie, als gerade der größte Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte zu stemmen war: der Versand aller Maschinen aus dem Maschinenhaus beim heute noch andauernden Abriss des Kernkraftwerkes Mülheim-Kärlich. „Knapp 750 Kolli, das entsprach im Gewicht stark variierenden Verpackungseinheiten von unter 1 Tonne bis 400 Tonnen, hatten wir dort von 2010 bis 2012 unter höchsten Sicherheitsanforderungen zu verpacken“, erzählt Maria Klein-Schmidt. Energie und Brennstoffe waren häufiger in der Unternehmensgeschichte ein Highlight. So unterstützte Anton Klein Industrieverpackungen die RWTH Aachen bei der Logistik und Verpackung eines solarbetriebenen Rennwagens, der im härtesten und längsten Solarrennen quer durch Australien, der World Solar Challenge, zum Einsatz kam. Am Nürburgring kooperierte die Anton Klein GmbH mit dem japanischen Großunternehmen Toyota bei Verpackung der Rennwagen und des Equipments im Anschluss an das dortige 24-Stunden-Rennen. „Die japanischen Verpacker haben mit unseren Verpackern sehr gut zusammengearbeitet, das war für alle eine super Erfahrung. Auch weil nicht nur unterschiedliche Sprach- sondern auch Verpackungs-Kulturen aufeinandertrafen“, erinnert sich Klein-Schmidt gern an diese Etappe in der Unternehmensgeschichte, die 2014 begann. „Absolutes Highlight war die Entwicklung einer Umverpackung für den Siegerpokal des 24-Stunden-Rennens von Le Mans für das Siegerteam Toyota – etwas komplett anderes als die Verpackung von Maschinen und Anlagen und ein Highlight für alle Sportfans im Unternehmen.“
Bezeichnen die einen den Nürburgring als Grüne Hölle ist das Grün für Anton Klein ein Segen. Schließlich ist der nachwachsende Rohstoff Holz in aller Regel das Ausgangsmaterial für die Verpackungen. Das Fertigungsteam produziert Standard- ebenso wie Sonderpaletten, Kisten und Verschläge in verschiedenen Ausführungen. Dass die Arbeit bei dem Mittelständler von der Sieg anspruchsvoll und zukunftsorientiert ist, zeigt neben den Unternehmenszahlen auch der Erfolg als Ausbildungsbetrieb. So bildet das Unternehmen sowohl Industriekaufleute wie auch Holzmechanikerinnen und Holzmechaniker aus. Im Jahr 2016 stellte es den bundesweit gekürten besten Holzmechaniker-Azubi Deutschlands. Er ist dem Unternehmen treu geblieben, ein weiteres Indiz für die Attraktivität des mittelständischen Familienunternehmens.
Stürmische Gründerjahre gemeistert – Aktuelle Zukunftsinvestitionen
Energie führt auch zurück in die Gründerjahre des Unternehmens, als Anton Peter Klein mit einer Handvoll Mitarbeitern in der Kurhausstraße in den dortigen Wellblechhallen den Grundstein für das Unternehmen legte. Kurz danach kam die Ölpreiskrise. Die Inflationsrate kletterte in den beiden Jahren nach der Firmengründung in Westdeutschland auf rund 7 Prozent. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt betrug Anfang der siebziger Jahre rund 400 Milliarden Euro pro Jahr, gerade einmal zwölf Prozent des heutigen Niveaus. Mit der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland ist auch die Anton Klein Industrieverpackungen + Logistik GmbH gewachsen und mittlerweile mehrmals umgezogen, um sich zu vergrößern. Aus dem Kistentünn, wie Anton Peter Klein in Hennef auch schon mal genannt wird, ist ein stattlicher Logistiker geworden. Maria Klein-Schmidt ist deshalb optimistisch. „Wir investieren auch in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Großwetterlage schwierig erscheint“, sagt die Tochter des Gründers. „So erhöhen wir aktuell die Fertigungskapazität, beziehen noch in diesem Jahr eine doppelt so große Fertigungshalle und etablieren ein neues ERP-System zur Ressourcenplanung des Unternehmens. Dieses dient der Unterstützung, Bündelung und Steuerung aller Geschäftsprozesse.“
Nicht nur für Unternehmenserfolg und Zufriedenheit der Beschäftigten engagiert sich das Unternehmen, sondern auch für die Holzverpackungsbranche insgesamt. So ist Maria Klein-Schmidt ehrenamtliche Vorständin im Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes gratulierten der Eigentümerfamilie um Anton Klein und Maria Klein-Schmidt ebenso wie dem gesamten Unternehmen zum Jubiläum. „Mit ihren in der unternehmerischen Praxis gelebten Werten wie Respekt und Fairness zeigt das Unternehmen exemplarisch, welch hohes Gut mittelständisches Wirtschaften in Deutschland für Wohlstand und Zukunftssicherung ist“, erklärt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner.