HDH

Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR)

Einsparziele im Klimaschutzgesetz bedrohen nachhaltigen Waldumbau und Versorgungsicherheit mit nachwachsenden Rohstoffen

Klimaschutzgesetz

11.05.2021

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Florian Snigula
florian.snigula@holzindustrie.de



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PM-DHWR-2021.05.11_Klimaschutzgesetz

Das Bundesumweltministerium plant nach dem aktuellen Entwurf zum Klimaschutzgesetz massive Treibhausgaseinsparungen im Sektor Landnutzung in Höhe von bis zu 55 Millionen Tonnen pro Jahr im Jahr 2040. Die Deutsche Holzwirtschaft sieht darin eine massive Bedrohung der Versorgung mit inländischen nachwachsenden Rohstoffen.

Berlin, 11.05.2021.
 Steffen Rathke, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR), warnt eindringlich davor, dem Wald und der Landbevölkerung durch überzogene Zielvorgaben die alleinige CO2-Senken-Aufgabe aufzubürden. „Das formulierte Senkenziel verkennt absolut die Realität und ist mit heißer Nadel gestrickt. Die Waldökosysteme sind durch den Klimawandel und durch die zunehmenden Waldschäden bedroht. Nur durch die aktive Waldbewirtschaftung und eine forcierte Holzverwendung sichern wir das Ökosystem und die maximale CO2-Bindung des Sektors“, so Rathke. Mit der aktuell im Entwurf definierten Zielvorgabe kann die Bundesregierung eigentlich nur mit großräumigen Flächenstilllegungen kalkulieren. Es dürfe aber nicht sein, dass die Bevölkerung im ländlichen Raum durch eine verfehlte Energiepolitik die Lasten der anderen Sektoren trägt und nun durch die Hintertür unverhältnismäßig belastet werden soll. Es konterkariere zudem das Ziel, durch mehr Holzbau zusätzliche Einsparpotentiale im Industrie- und Gebäudesektor zu realisieren.

Hintergrund: Die Bundesregierung legte nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts den Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Klimaschutzgesetzes vor, welcher noch in dieser Woche im Bundeskabinett verabschiedet werden soll. Konkret wurde für den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) die Zielvorgabe definiert, dass der Sektor in Summe bis zum Jahr 2030 25 Millionen Tonnen Treibhausgase jährlich mehr aufnimmt als er ausstößt. Die Bundesregierung rechnet nach dem letzten Projektionsbericht zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen (2019) selbst damit, dass der Sektor in 2030 keine Senke, sondern eine Quelle mit Emissionen in Höhe von etwa 20 Millionen Tonnen pro Jahr ist. Daraus lässt sich ableiten, dass der Sektor bis zum Jahr 2040 insgesamt zwischen 45 und 55 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen muss.

 

Pressekontakt
Florian Snigula
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Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Am 13. Juli 1949 gründeten zehn Verbände der Holzwirtschaft in Wiesbaden den „Holzwirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebiets“. Der Deutsche Holzwirtschaftsrat vertritt heute über seine Mitgliedsverbände 70.000 überwiegend mittelständische Betriebe, die mit 650.000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette des Rohstoffes Holz ab. Diese reicht vom Waldholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie, in der Pelletproduktion sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau bis hin zum Vertrieb durch den Handel. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.


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