HDH-Konjunkturindikator für die Holzindustrie: Geschäftsklima hellt sich weiter auf, Erwartungen teilweise schlechter
Die Stimmung unter den Unternehmen der deutschen Holzindustrie hellte sich im April trotz des seit Mitte Dezember geltenden Lockdowns weiter auf. Die Einschätzung der Unternehmen zur aktuellen Lage verbesserte sich leicht, diese steht nun bei +25,5 Punkten (Vormonat: +17,8 Punkte). Gleichzeitig fiel der Ausblick auf die kommenden 6 Monate jedoch wieder pessimistischer aus, der aktuelle Wert liegt bei +5,2 Punkten (Vormonat: +7,8 Punkte). In der Summe stieg der HDH Konjunkturindikator im April auf +15,1 Punkte (Vormonat: +12,7 Punkte). Zum Vergleich: Während der ersten Welle der Pandemie lag der HDH Konjunkturindikator im April 2020 bei -61Punkten. Die zweiten Welle der Pandemie wurde von der deutschen Holzindustrie mit einem leichten Rückgang des Geschäftsklimas auf -1 Punkt im Januar 2021 überwunden.
Dennoch fiel das Geschäftsklima in der deutschen Holzindustrie im April negativer aus als im gesamten Verarbeitenden Gewerbe. Der vom ifo errechnete Wert für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland verbesserte sich im April leicht auf +25,3 Punkte (Vormonat: +24 Punkte) und übertraf damit den ebenfalls verbesserten Wert für die Holzindustrie (+15,1 Punkte).
Trotz der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die aktuelle Geschäftslage bleibt die Stimmung in den meisten Segmenten der Holzindustrie positiv. Die Unternehmen in der Sägeindustrie (+58,2 Punkte), in der Holzwerkstoffindustrie (+68,9 Punkte), im Baunahen Bereich der Holzindustrie (+66,7 Punkte), im Holzfertigbau (+98,1 Punkte) und in der Holzverpackungsindustrie (+42,3 Punkte) schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als positiv ein. Demgegenüber fällt die aktuelle Beurteilung der Geschäftslage in der Möbelindustrie (-4,7 Punkte) vor dem Hintergrund vielerorts geschlossener Möbelhäuser negativ aus.
Waren die Erwartungen für die kommenden 6 Monate in der Märzumfrage noch über alle Teilbranchen positiv, zeigte sich im April ein differenzierteres Bild: Während die Sägeindustrie und die Holzwerkstoffindustrie weiterhin positiv in die Zukunft blicken, erwarten der Baunahe Bereich der Holzindustrie und der Holzfertigbau in den kommenden 6 Monate dagegen eine Eintrübung der Geschäfte. Dies könnte auf die in den letzten Wochen zunehmend angespannte Versorgungssituation und die Preisentwicklung von Baumaterialien und Energiekosten in der Bauwirtschaft insgesamt zurückzuführen sein. Die tatsächliche konjunkturelle Entwicklung wird mit Sicherheit vom weiteren Verlauf der Pandemie und dem Infektionsgeschehen; in der Bauwirtschaft aber vor allem von einer Stabilisierung der Rohstoff- und Materialversorgung abhängen.
Der monatliche Konjunkturindikator wird vom HDH seit Berichtsmonat Oktober 2020 veröffentlicht. Dieser stützt sich auf die vom Münchner ifo Institut durchgeführte monatliche Befragung von repräsentativen Unternehmen aus allen Segmenten der Holzindustrie und wird monatlich ermittelt. Die einzelnen Indikatoren bewegen sich zwischen +100 (alle Meldungen positiv) und -100 (alle Meldungen negativ) Punkten.