Bad Honnef. Gemeinsam mit insgesamt 48 Verbänden hat sich der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) in einem Brief an die Bundesregierung gewendet. Sie appellieren an die Regierung, sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft für die Umsetzung der „Renovation Wave“-Strategie der EU-Kommission einzusetzen und von europäischen Investitionshilfen für energetische Gebäudemodernisierung in Deutschland Gebrauch zu machen. Unterzeichnet wurde der Brief von einer außerordentlich breiten Koalition aus Immobilienverwaltern, Baugewerbe, Handwerk und Industrie bis hin zu Verbraucherschützern und Umweltverbänden.
„Der begonnene Weg der Politik muss konsequent weiterverfolgt und potenzielle Energieeinsparmöglichkeiten im Gebäudebereich müssen auf ganzer Linie genutzt werden. Die Fertigbauindustrie zeigt, dass sie durch Innovation und Expertise einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“, kommentiert BDF-Geschäftsführer Georg Lange.
Europäisch und national hat sich die Bundesregierung zur Erreichung ambitionierter Klimaziele verpflichtet und mit ökologischen Standards, der CO2-Bepreisung sowie der Senkung klimaschädlicher CO2-Emissionen im Zuge des Klimaschutzgesetzes vielfältige Aktivitäten auf den Weg gebracht. Dabei kommt dem Gebäudesektor eine entscheidende Aufgabe zu, die sich sowohl auf den Neubau als auch die Sanierung konzentriert und einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zum Ziel hat.
„Höchste Energieeffizienz ist im Fertigbau längst gelebte Praxis. Unsere jährliche Branchenumfrage zeigt, dass 2019 über 80 Prozent der neu gebauten industriell gefertigten, holzbasierten Fertighäuser mittels Wärmepumpen beheizt werden und ohne konventionelle Verbrennungsheiztechnik auskommen. Sie sind also im Sinne des Klimaschutzgesetzes bereits heute CO2-neutral“, erklärt Lange weiter. Für die Erreichung der Klimaziele müssten Politik und Wirtschaft allerdings die Sanierungsquote von gegenwärtig lediglich einem Prozent auf mindestens zwei Prozent und damit insbesondere die Sanierungsgeschwindigkeiten steigern.
„Die serielle Sanierung bietet eine kostengünstige und schnelle Möglichkeit, den Bestand zukunftsfit zu machen. Um die Potentiale weiter anzuheben, ist aber zunächst ein attraktives Investitionsklima für energetische Sanierungsmaßnahmen notwendig. Das BMWi darf seine geplante Förderung zur seriellen Sanierung nicht zu kleinteilig konzipieren. Notwendige Skaleneffekte werden andernfalls nicht erreicht und die Sanierung bleibt unwirtschaftlich, was einer verpassten Chance bei der Erreichung der Klimaziele gleichkommt“, so Lange abschließend.
Im Anhang: Der gemeinsame Verbändeappell an die Bundesregierung.
Weitere Informationen unter www.fertigbau.de
Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.
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