HDH

Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH)

Holzindustrie gegen Homeoffice-Zwang

„Nicht die bürokratische Büchse der Pandora öffnen“

30.10.2020

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Florian Snigula
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will das Recht auf Homeoffice gesetzlich festschreiben: 24 Tage im Jahr sollen Beschäftigte auf Wunsch von zu Hause arbeiten können, wenn sich die Tätigkeit dafür eignet und nicht nachvollziehbare organisatorische oder betriebliche Gründe dagegensprechen. Die Diskussion um den Gesetzesentwurf kommentiert Denny Ohnesorge, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie. Anstatt in der derzeitigen Krise mehr Bürokratie und gesetzlich verordnete Arbeitsverhältnisse zu kreieren, müssten die Unternehmen entlastet werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen zu können. 

 

Bad Honnef, 30. Oktober 2020. „Viele Unternehmen beispielsweise des verarbeitenden Gewerbes stellen während der Pandemie ihren Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause sicher – unter teilweise widrigen Umständen. Ziel war und ist der bestmögliche Schutz der Angestellten in einer ungewissen Zeit. Daraus nun ein Recht auf Homeoffice gesetzlich zu verankern, halten wir für wirtschaftlich höchst problematisch und stellen uns entschieden dagegen.

 

Nicht nur sprechen der damit verbundene immense Bürokratieaufwand für die Unternehmen und die nicht vorhandenen technischen Voraussetzungen in Deutschland gegen ein Recht auf Zuhausearbeiten. Es ignoriert auch den in den letzten Monaten gewonnenen Erfahrungsschatz zwischen Unternehmen und Angestellten hinsichtlich freiwilliger Heimarbeit. Beide Seiten wissen am besten, ob und wie das Arbeiten von zu Hause realisiert werden kann. Ein gesetzliches Homeoffice-Recht würde diese gemeinsame Grundlage zerstören. Zusammen mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sollten die Unternehmen flexibel selbst entscheiden können. 

 

So einfache wie naheliegende Fragen sind ungeklärt: Wer ist für die Ausstattung daheim verantwortlich? Wie wird Büromaterial zukünftig verrechnet werden? Wie werden Firmendaten gesichert? Müssen zwei vollwertige Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden? Nach den regulatorischen Belastungen durch die neue Datenschutzgrundverordnung, die Mindestlohn-Dokumentation und das Entgeltgleichheitsgesetz würde das Recht auf Homeoffice eine bürokratische Büchse der Pandora öffnen. 

 

Eine der wichtigsten Anschlussfragen wird ebenfalls weiterhin ignoriert. Welches Internet soll die Arbeit von zu Hause sicherstellen? Während sich die Versorgung der Haushalte mit schnellem Internetzugang in den Großstädten spürbar verbessert hat, ist diese in den meisten ländlichen Regionen völlig unzureichend. Gerade hier sind jedoch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des familiengeführten Mittelstands häufig zu Hause. Solange die technologische Infrastruktur nicht sichergestellt ist, ist ein Rechtsanspruch auf Homeoffice ein purer Techniktraum. 

 

Aus Sicht der Holzindustrie wäre ein solches Gesetz ein weiterer Mühlstein um den Hals der Unternehmen. In einer der größten Rezessionen der letzten Jahrzehnte kommt es stattdessen darauf an, die Wirtschaft zu entlasten und den Angestellten und Betrieben mit flexiblen Rahmenbedingungen zu helfen. Beide wissen gemeinsam am besten, welche Arbeitsplatzregelungen optimal für sie sind. Eine externe Regelung braucht es hierfür nicht.”  

 

Pressekontakt:

Florian Snigula
Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie e.V.
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E-Mail: florian.snigula@holzindustrie.de
Web: www.holzindustrie.de

 

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) vertritt die wirtschaftlichen, politischen und technischen Interessen der Holzindustrie mit rund 200.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von ca. 42,2 Mrd. Euro. Dabei erstreckt sich das Spektrum über die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Werkstoffes Holz: von der Sägeindustrie, der industriellen Holzbe- und -verarbeitung über die Möbelindustrie bis hin zum Bauen mit Holz sowie der Holzpackmittelindustrie. Alle vertretenen Interessen vereint der Einsatz für den natürlichen und vielfältigen Werkstoff Holz.


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