Herford. Die Oberfläche eines Massivholzmöbels lässt sich gut mit der Haut des Menschen vergleichen: „Beide benötigen die richtige Pflege, damit sie auch nach vielen Jahren noch gut aussehen. Während die Haut mit einer Vielzahl an Feuchtigkeitscremes gepflegt werden kann, machen bei Massivholzmöbeln drei Pflegearten Sinn: Öl, Wachs oder Lack“, so Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM). Welche Pflege schließlich zum Einsatz kommt, entscheidet sich – basierend auf seiner jeweiligen Vorbehandlung – bereits beim Kauf des Möbelstücks.
Öl hebt die Holzfarbe hervor
Holzöle dringen gut in die Poren des Holzes ein und lassen dabei das Naturmaterial weiter atmen. „Damit bleibt die Oberfläche des Holzes dampfdurchlässig und kann so überschüssige Luftfeuchtigkeit in den Räumen aufnehmen und wieder abgeben. Dabei ist es für den täglichen Gebrauch bestens geschützt“, erklärt Möbelexperte Ruf. Gleichzeitig werden die Farbpigmente des Holzes hervorgehoben und das Möbelstück kann seine natürliche Schönheit ausspielen. Für die Pflege eignen sich Lein-, Raps-, Oliven- und Walnussöl besonders gut. Werden die Öle in regelmäßigen Abständen – etwa einmal pro Jahr – aufgebracht, bleibt die Oberfläche der Holzmöbel dauerhaft schön und geschützt. Überschüssiges Öl sollte mit einem Bauwolllappen abgewischt werden, damit keine klebrigen Stellen zurückbleiben.
Wachs verstärkt den Glanz
Wachs hebt ebenfalls den natürlichen Glanz des Naturmaterials hervor und sorgt zudem für einen guten Abriebschutz. Das Wachs ist meistens eine Mischung aus Extrakten der Carnauba-Palme in Kombination mit Bienenwachs. Auch Leinöl-Mischungen können zum Einsatz kommen und für einen dauerhaften Glanz sowie wasserabweisenden Effekt sorgen. Dabei liegt der Ölanteil etwas niedriger als der Wachsanteil.
Lack macht Massivholzmöbel dauerhaft unempfindlich
Die Behandlung mit Lack wiederum verschließt die Holzporen sofort und dauerhaft. Das unterbindet zwar die Dampfdurchlässigkeit des Massivholzes, sorgt aber für einen sehr guten Schutz vor äußeren Einflüssen. Die Zusammensetzung der Lacke kann wasser- oder lösemittelhaltig sein: das macht eine spätere Nachbehandlung der Oberfläche nahezu überflüssig. Gerade in Küche und Badezimmer bietet sich dieser Oberflächenschutz an, da es in diesen Räumen zu erhöhter Luftfeuchtigkeit kommen kann. In der Vergangenheit wurde oftmals Schellack eingesetzt, welcher heute ausschließlich bei der Restaurierung von antiken Möbeln zum Einsatz kommt.
Fazit: Es zählt der eigene Geschmack
Wichtig ist, dass das gewählte Pflegeprodukt vom Hersteller ausdrücklich empfohlen wurde und für die Behandlung des Möbelstückes geeignet ist. „Entscheidungsgrundlage für den passenden Oberflächenschutz ist der individuelle Geschmack beim Möbelkauf, wobei nicht nur die Optik, sondern auch die Vorteile der jeweiligen Oberflächenbehandlung wie Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe oder Materialempfindlichkeit in die Kaufentscheidung einfließen sollten“, gibt Ruf abschließend zu bedenken. IPM/RS
Bild 1: Öle heben die Farbpigmente des Holzes hervor und das Möbelstück kann seine natürliche Schönheit gut ausspielen. Foto: IPM/InCasa
Bild 2: Wachse betonen den natürlichen Glanz der Massivholzmöbel und sorgen zusätzlich für einen guten Abriebschutz. Foto: IPM/Wimmer Wohnkollektionen
Bild 3: Lacke unterbinden die Dampfdurchlässigkeit von Massivholz, sorgen aber für einen sehr guten Schutz vor äußeren Einflüssen. Foto: IPM/Voglauer Möbelwerke
Mehr Informationen über Massivholzmöbel gibt es unter www.pro-massivholz.de.