Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Holzwirtschaft benötigt dringend Liquiditätshilfen
02.04.2020
„Wir begrüßen die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung außerordentlich. Um die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, sind allerdings weitere Schritte notwendig“, sagt Steffen Rathke, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR).
Berlin, 01.04.2020. Auch die Deutsche Holzindustrie steht angesichts der Corona-Pandemie vor immensen wirtschaftlichen Problemen. Der Branche drohe ein verschärfter Strukturwandel, erklärt Rathke: „Besonders kleine und mittlere Unternehmen sind nun auf praktikable und unbürokratische Liquiditätshilfen angewiesen.“ Das angekündigte Hilfspaket und die Notfallregelung der Schuldenbremse seien wichtige positive Maßnahmen.
Angesichts der drohenden Rezession müssen die angekündigten Überbrückungshilfen nun schnell fließen, um Liquiditätsengpässe überwinden und den Unternehmen Handlungsspielraum geben zu können. „Wichtig ist in der aktuellen Situation, dass die Betriebe liquide bleiben, mit den Banken rechtzeitig in Gespräche über Finanzhilfen gehen und diese auch zur Verfügung gestellt werden”, so Rathke. Für viele kleine und mittelständische Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft gehe es jetzt um die Existenz. „Die Finanzhilfen sollten vor allem dazu dienen, das Erfolgsmodell des deutschen Mittelstandes zu sichern! Deshalb muss die Politik kritisch prüfen, ob die Maßnahmen auch die tatsächlich betroffenen Unternehmen stützen.“
Für die Zukunft fordert Rathke die Politik auf, die Konjunkturhilfen zur Unterstützung eines notwendigen strukturellen Wandels auf eine nachhaltigere und klimafreundliche Wirtschaftsweise auszurichten. „Das bedeutet auch, die begonnenen Maßnahmen zur Steigerung der Holzverwendung konsequent fortzuführen.“ In Richtung des Clusters Forst und Holz betont Rathke abschließend, dass es in der aktuellen Situation noch mehr als sonst darauf ankomme, fair und gemeinschaftlich miteinander umzugehen.
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Florian Snigula
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Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Am 13. Juli 1949 gründeten zehn Verbände der Holzwirtschaft in Wiesbaden den „Holzwirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebiets“. Der Deutsche Holzwirtschaftsrat vertritt heute über seine Mitgliedsverbände 70.000 überwiegend mittelständische Betriebe, die mit 650.000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette des Rohstoffes Holz ab. Diese reicht vom Waldholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie, in der Pelletproduktion sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau bis hin zum Vertrieb durch den Handel. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.