HDH

Bundesverband Holzpackmittel Paletten Exportverpackung e.V. (HPE)

Eine doppelte Herausforderung für die deutsche Holzpackmittel-
industrie

Corona-Epidemie

13.03.2020

Weitere Infos:
Dietrich Stoverock
d.stoverock@holzindustrie.de

2. Ansprechpartner
Fabian Tews
f.tews@holzindustrie.de


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53604 Bad Honnef
Deutschland

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Bad Honnef. Nicht nur Chinas Industrie ist wegen der Corona-Epidemie stark unter Druck geraten. Auch Italien folgt dem Beispiel und riegelt alles ab. Deutliche Auswirkungen auf die eng mit China verflochtenen Branchen der weltweiten und damit auch der deutschen Wirtschaft sind allerorts spürbar. „Das gilt insbesondere für die deutsche Holzpackmittelindustrie. Für sie stellt die Epidemie in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung dar“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V., Marcus Kirschner.

Die fortschreitende Ausbreitung des Virus in Asien bremst die dortige Wirtschaft und hat unmittelbare Auswirkungen sowohl auf die deutschen Exporte als auch auf die Einfuhren. Dies spüren die HPE-Mitgliedsbetriebe kundenseitig. „Die Häfen sind voll. Waren fließen nicht ab. Container und Transportmöglichkeiten sind gebunden. Lagerplätze werden auch in den Versenderländern knapp. So auch in Deutschland“, fasst Kirschner die Entwicklungen zusammen. Viele HPE-Mitgliedsbetriebe unterstützen deshalb ihre Kunden durch die Zurverfügungstellung von Lagerplätzen und lagern bereits verpackte Waren zwischen. „Allerdings fehlen den Kunden der HPE-Mitglieder zunehmend Zulieferteile aus Asien, aber auch Abnehmer in den großen Wachstumsmärkten, was sich auf die Produktion hierzulande und damit auch auf die Hersteller von Holzpackmitteln und Paletten auswirkt“, so Kirschner.

Ein weiteres aus der Krise erwachsendes Problem: Für die deutsche Forst- und Holzwirtschaft könnte auf dem deutschen Rohstoffmarkt eine besonders kritische Situation entstehen. „Der hohe Anfall an Kalamitätsholz stellt die Forstbetriebe vor enorme personelle und finanzielle Herausforderungen. Dabei dient der Export von Nadelrundholz nach Asien als wichtigstes Ventil zur Entlastung der Märkte, da auch die Kapazitäten der Säger am Limit sind“, so Kirschner und erklärt weiter: „Viele Qualitäten finden zudem wenig Abnehmer. Der Sortieraufwand, qualitativ adäquates Holz zu bekommen, ist für Säger und Holzpackmittelhersteller deutlich gestiegen.“ Nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH) e.V. ist im Betrachtungszeitraum Januar bis November allein der Export von Nadelsägerundholz 2018 von 264.000 Kubikmetern auf mehr als 2,3 Millionen Kubikmeter gestiegen. Vergleichbares zeigte sich bei den Ausfuhren von Nadelschnittholz, bei dem die Ausfuhren nach China im gleichen Zeitraum von etwa 90.000 auf mehr als 560.000 Kubikmeter gestiegen sind.

„Somit ist die Situation für die Holzpackmittelhersteller doppelt belastend: Sowohl durch den hohen Anfall von Kalamitätsholz am Holzmarkt, dem nun durch die Corona-Epidemie ein wichtiges Abflussventil abhanden zu kommen droht, als auch durch die Versorgungsengpässe und Absatzeinbußen der Kunden.“ Die deutsche Holzpackmittelindustrie brauche einwandfreies Frischholz, um den Anforderungen des ISPM 15 Standards und darüber hinaus gerecht zu werden. „Dazu müssen in Forst und Säge entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stehen. Kundenseitig sind stabile Märkte für alle Produkte, die in oder auf Holzpackmitteln transportiert werden, unabdingbar“, bekräftigt der HPE-Geschäftsführer. Natürlich räume auch die Holzpackmittelindustrie der Verhinderung der Weiterverbreitung des Virus Priorität ein. Dazu Kirschner abschließend: „Pandemiepläne in den Unternehmen regeln, was bei welchen Eskalationsstufen zu tun und wer wofür verantwortlich ist. Alles sowohl unter den Prämissen des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter und Geschäftspartner als auch zur Sicherstellung der gewohnten und geschätzten Lieferfähigkeit. Denn eines ist sicher: Auch wenn vielerorts in den Regalen Toilettenpapier, Desinfektionsmittel oder Mehl fehlt – es braucht Paletten, um die Waren in die Geschäfte zu bringen und es braucht Holzpackmittel, die die Ersatzteile zu den Maschinen bei den Herstellern dieser Waren bringen.“ HPE

Bild: Ohne Paletten sähe es in diesen Regalen noch trauriger aus… Foto: HPE

Weitere Informationen unter www.hpe.de

Zum HPE: Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. feierte 2019 sein 150-jähriges Bestehen. Er ist ein Fachverband mit mehr als 420 überwiegend inhabergeführten Unternehmen aus allen Bereichen der Holzpackmittelindustrie, die etwa 80 % des Branchenumsatzes von rund 2,3 Mrd. Euro repräsentieren. Die Mitglieder des HPE sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Der hochgerechnete Holzbedarf der Branche liegt – inklusive der Kleinbetriebe unter 20 Mitarbeitern – bei rund sechs Mio. Kubikmetern.

Weitere Infos:
Dietrich Stoverock
d.stoverock@holzindustrie.de

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