Bad Honnef. Die Grundrissplanung ist eine der wichtigsten Aufgaben vor dem Hausbau. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) gibt angehenden Bauherren Gedankenstützen zur Gestaltung eines vorausschauenden und dauerhaft komfortablen Grundrisses.
Individuelle Raumaufteilung, passende Raumgrößen
Ein wesentlicher Nutzen der Grundrisszeichnung ist das Veranschaulichen der Raumaufteilung und Raumgrößen. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Wohnfläche im Einfamilienhaus rund 140 Quadratmeter. Im Obergeschoss können Dachschrägen die Flächennutzung einschränken. Gut zwölf Quadratmeter und eine freie, raumhohe Wand mit über drei Metern Länge für den Kleiderschrank sind im Schlafzimmer sinnvoll. Im Kinderzimmer darf es ruhig auch etwas mehr Fläche zum Spielen sein, während ein geräumiges Familien-Badezimmer auf zehn Quadratmeter passt.
„Im Erdgeschoss entscheiden sich viele Bauherren heute für einen offenen Grundriss, also einen fließenden Übergang des Koch-, Ess- und Wohnbereichs. Dieser offene Bereich macht mit meist etwa 50 Quadratmetern den Löwenanteil des Hauses aus“, sagt BDF-Sprecher Christoph Windscheif. Bauherren sollten auch genügend Platz für die Haustechnik, den Abstellraum und Verkehrswege wie Flur und Treppe einplanen. Rund um den Sicherungskasten ist zudem ein Sicherheitsabstand vorgeschrieben.
Platzierung von Fenstern, Küche & Co.
Die Anordnung von Fenstern und Türen gehört ebenfalls zur Grundrissplanung. Das neue Eigenheim sollte ausreichend Tageslicht ins Hausinnere lassen, denn dies fördert nicht nur das Wohlbefinden und die Konzentration der Bewohner, sondern reduziert gleichzeitig ihren Energieverbrauch und damit die Stromkosten. Gleichwohl sollten Bauherren bedenken, dass sie Stellfläche für Möbel vor fensterlosen Wänden brauchen. „Daher ist es schon vor der Grundrissplanung sinnvoll, spätere Einrichtungsideen und Alltagsabläufe durchzugehen“, rät Windscheif. Wer beispielsweise frühzeitig die neue Küche oder Einbaumöbel plant, kann seinen Grundriss im Feintuning noch umso gezielter darauf abstimmen.
Auch die Platzierung von Steckdosen, Licht- und Rollladenschaltern sowie Thermostaten macht eine weitsichtige Planung erforderlich. Bei einem Fertighaus werden hierfür schon während der industriellen Vorfertigung die notwendigen Wandöffnungen erstellt und gegebenenfalls Kabel verlegt. Bei Innentüren sollte zudem deren Öffnungsrichtung beachtet werden, damit Durchgänge gut passierbar bleiben. Außerdem müssen der Bauordnung entsprechende Rettungswege eingeplant werden.
Flexibles Wohnen
Mit Blick auf das Älterwerden und sich wandelnde Lebensumstände sollten Bauherren bei der Hausplanung auch auf die Flexibilität ihres Grundrisses achten: Lässt sich etwa ein großes Kinderzimmer noch problemlos aufteilen, wenn weiterer Nachwuchs ins Haus steht? Und was passiert mit dem Familiendomizil, wenn in einigen Jahren die Kinder das Haus verlassen? Lässt es sich in zwei separate Wohneinheiten unterteilen, von denen eine idealerweise barrierefrei und damit perfekt für das Älterwerden in den eigenen vier Wänden geeignet ist?
„So euphorisch junge Baufamilien in der Planungsphase ihres Traumhauses sind, so weitsichtig sollten sie auch sein. Bei einem Fertighaus arbeitet der Hersteller alle Merkmale des Neubaus Zimmer für Zimmer mit der Baufamilie durch, ehe das Haus in die Produktion geht – umso einfacher und besser gelingt ein zukunftsfähiger Grundriss“, schließt Windscheif. BDF/FT
Bild 1: Feintuning des Hausherstellers und des Bauherrn für einen zukunftssicheren Grundriss. Foto: BDF/Fingerhut Haus
Bild 2: Die Wände für ein Fertighaus werden Bauplänen und Grundrisszeichnungen entsprechend industriell vorgefertigt. Foto: BDF/Fingerhut Haus
Bild 3: Je genauer sich der Bauherr sein neues Zuhause vorstellen kann, desto zufriedener ist er langfristig mit seinem Grundriss. Foto: BDF/Fingerhut Haus
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