HDH

Hauptverband der Deutschen Holzindustrie e.V. (HDH)

Die „Scheinakazie“ trotzt dem Klimawandel

Die Robinie – Baum des Jahres 2020

03.01.2020

Weitere Infos:
Robin Semmler
r.semmler@holzindustrie.de

2. Ansprechpartner
Ursula Geismann
u.geismann@holzindustrie.de


HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@holzindustrie.de
www.holzindustrie.de

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Bad Honnef. Auch für das Jahr 2020 lobte die Doktor Silvius Wodarz Stiftung durch den Fachbeirat „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) den „Baum des Jahres“ aus und entschied sich aus aktuellem Anlass für die Robinie. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt im östlichen Nordamerika, die Baumart findet sich aktuell in den US-Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Georgia, Kentucky, North Carolina, Pennsylvania, West Virginia, Virginia und Tennessee. Gleich nach der Entdeckung Amerikas kam die „Gewöhnliche Robinie“ nach Europa und verbreitete sich hier als Neophyt besonders gut an trockenen Standorten. Dementsprechend ist sie eine Baumart, die dem Klimawandel trotzen kann. Dank ihrer witterungsbeständigen Eigenschaften kann sie zudem eine relevantere Rolle in der Holzindustrie spielen, ist der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) überzeugt.

Benannt wurde die Gattung der Robinien (Robinia) nach Jean Robin, dem Hofgärtner des französischen Königs Heinrich III., und durch Carl von Linné 1753 erstmals wissenschaftlich belegt. Im lateinischen lautet ihr Name „Robinia pseudoacacia“, da sie mit ihren Dornen und gefiederten Blättern eine gewisse Ähnlichkeit mit der gemeinen Akazie aufweist. Im deutschen Wald kommt die „falsche Akazie“ laut Bundeswaldinventur III aus dem Jahr 2012 mit rund 11.000 Hektar Hauptbestockung und etwa 9.000 Hektar als Jungbestockung vor. Damit macht sie weniger als ein Prozent der bundesweiten Waldfläche aus. Man findet sie oft in Park- und Stadtanlagen und auch als Wildwuchs auf Brachflächen wie Bahndämmen oder begrünten Schuttbergen. Da sie die Fähigkeit zur symbiotischen Stickstoffbindung besitzt und somit einen Düngeeffekt für das umliegende Erdreich hat, kann sie an bestimmten Standorten eine Veränderung der vorherrschenden Pflanzenarten verursachen. Grundsätzlich kann die Robinie an Trockenhängen, aber auch in naturnahen mitteleuropäischen Waldbeständen problemlos existieren.

Verwendung der Robinie in der Holzindustrie
Die Robinie ist besonders widerstandsfähig gegen Holzfäule und weist gleichzeitig eine hohe Biegsamkeit auf. Gerade im Schiff- und Möbelbau, als Gruben- und Schwellenholz, sowie auch in der Landwirtschaft, zum Beispiel für Pfähle, kommt die Robinie zum Einsatz. Sie ist widerstandsfähiger und dauerhafter als das Holz der Eiche und kann ohne chemische Behandlung im Außenbereich verwendet werden – zum Bespiel auch für Geräte auf Kinderspielplätzen. Auch in Schutzwäldern, zum Beispiel an lawinengefährdeten Berghängen, kann das Holz der Robinie genutzt werden. Außerdem wird die Gewöhnliche Robinie wegen ihrer resistenten Eigenschaften gerne als Alternative zu Tropenhölzern für Gartenmöbel oder Terrassendielen verwendet. HDH/RS

Bild 1: Die Robinie verdankt ihren Namen dem Hofgärtner Jean Robin und wurde durch Carl von Linné 1753 erstmals wissenschaftlich belegt. Foto: WikimediaImages/pixabay

Bild 2: Die Gewöhnliche Robinie weist mit ihren Dornen und gefiederten Blättern eine gewisse Ähnlichkeit zu der gemeinen Akazie auf. Foto: Marzena7/pixabay

ild 3: In der Holzindustrie wird die Gewöhnliche Robinie dank ihrer resistenten Eigenschaften gerne als Alternative zu Tropenhölzern eingesetzt. Foto: HDH

Bild 4: Robinienkernholz eignet sich sehr gut für Geräte auf Kinderspielplätzen. Foto: BDF/Sebastian Bahr

Weitere Infos:
Robin Semmler
r.semmler@holzindustrie.de

2. Ansprechpartner
Ursula Geismann
u.geismann@holzindustrie.de


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