Frankfurt/Berlin. Es stand seinerzeit nicht gut um das Gebäude am Oranienplatz in Berlin: Nicht nur der Zahn der Zeit, auch Graffitikünstler und Plakatierer hatten die Fassade des ehemaligen Kreuzberger Kaufhauses von 1913 für sich entdeckt. Rettung versprach eine Restaurierung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Das galt insbesondere für die Fenster: Sie waren zwar zwischenzeitlich einmal gegen Isolierglasfenster getauscht worden, entsprachen aber nicht den Erfordernissen des geplanten und heute existenten Hotels.
Das ehemalige Kaufhaus am Oranienplatz 40-41 in Berlin musste in der Vergangenheit einiges aushalten. Nicht nur, dass es lange ungenutzt sein Dasein fristete, auch die Fassade und der Innenbereich litten nicht zuletzt während gewalttätiger Mai-Demos. Genutzt wurde das Gebäude immer mal wieder von unterschiedlichen Besitzern – unter anderem als Hotel, als Discounter oder als Bekleidungsgeschäft. Dann kam der Neubeginn: Ein Rechtsanwalt kaufte das Gebäude und machte daraus das „ORA“, das Hotel am Oranienplatz. Mit der energetischen Sanierung beauftragt wurde eine Firma in Berlin, die sich schon lange dem Denkmalschutz verschrieben hat.
Neue Fenster und Türen im alten Stil
„Fenster sind die Augen des Hauses und ein wesentlicher Einflussfaktor der Fassadengestaltung“, so die Maxime von Detlef Timm, Geschäftsführer des mit der energetischen Sanierung beauftragten Unternehmens. Im Interesse des Denkmalschutzes mussten also Lösungen gefunden werden, die gut aussehen und den Zustand zur Zeit der Erbauung abbilden – allerdings mit zeitgemäßen Wärmedämmwerten. Die Liste an Fensterbauprodukten, welche die neue Fassade zieren, ist dementsprechend lang: Verbaut wurden – natürlich streng nach den Regeln der Technik – unter anderem Aluminium- und Holz-Fenster, die optisch der Vergangenheit angepasst wurden. Erreicht wurde dies durch die Verwendung von schmalen Profilen und so genannten „Wiener Sprossen“ mit thermisch getrennten Abstandhaltern – so sehen die Fenster aus wie früher einmal, sind aber gleichzeitig topmodern.
Häuseraugen mit vielen positiven Eigenschaften
Alle Fenster wurden als Wärmedämmfenster mit neutraler Sonnenschutzverglasung ohne Spiegelwirkung ausgeführt. „Andere Sonnenschutzlösungen kamen aufgrund der Vorgaben des Denkmalschutzes nicht in Frage, denn sie waren nie bei dem Gebäude vorgesehen“, so Timm. Die Verglasungen lassen immerhin 70 Prozent des Tageslichts durch, die Innenräume sind hell, werden aber im Sommer nicht allzu warm, da nur 39 Prozent der Sonnenenergie einstrahlen können. Gleichzeitig bieten die Fenster im Winter eine gute Wärmedämmung, auch aufgrund von 90 Millimetern Bautiefe. So konnte insgesamt ein U-Wert von 1,2 erreicht werden, ein im Vergleich zu den schlechten Werten alter Fenster sehr gutes Ergebnis. Ebenfalls ein Thema, das gerade auch in Hotels eine wichtige Rolle spielt: Der Schallschutz. Die Fenster besitzen je nach Lage im Haus die Schallschutzklassen 3 und 4, ein ruhiger Schlaf ist also auch zur Straße hin garantiert. Für mehr Sicherheit sorgen im Bereich des Erdgeschosses, der Terrassen und im Dach Fenster und Türen der Resistance Class (RC) 2. Komfortables Lüften wird bei den sechsflügeligen Fenstern durch die Möglichkeit erreicht, einen in der Fenstermitte gelegenen Flügel öffnen zu können. „Dabei wurde natürlich auch an das Thema Absturzsicherung gedacht. Entsprechende Maßnahmen haben wir verdeckt und für den Hotelgast nahezu unsichtbar integriert“, erklärt der Unternehmer. Abgerundet wurde das von den Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht geplante Mammutprojekt unter anderem mit dem Einbau aufwändig gebogener Verglasungen und vielen weiteren Produkten aus der Fenster- und Türenfamilie. „Das nunmehr entstandene Top-Hotel ist ein tolles Beispiel dafür, wie leistungsfähig unsere Branche ist und mit welcher Leidenschaft unsere Unternehmen agieren“, fasst der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Frank Lange, das komplexe und interessante Denkmalschutzprojekt zusammen. VFF/DS
Bild 1: Das Haus in seinem ursprünglichen Zustand: Das Dach beschmiert, Fenster zerstört und alles plakatiert. Foto: Quelle HTF/Architekten h-s-a Berlin
Bild 2: Heute erstrahlt das denkmalgeschützte Haus in neuem Glanz. Foto: VFF/Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG
Bild 3: Dass hier Sonnenschutzverglasungen drin sind, sieht man kaum. Foto: VFF/Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG
Bild 4: Aufwendig über Eck verbaute Fenster im alten Stil. Foto: VFF/Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG
Bild 5: Nahansicht mit erkennbarer Absturzsicherung. Foto: VFF/Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG
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