Initiative Furnier + Natur e.V. (IFN)
Nur Experten finden den perfekten Stamm für feinstes Edelfurnier
Auf der Suche nach dem richtigen Baum15.02.2019
Bad Honnef. Beim Betrachten eines hochwertigen, furnierten Möbelstückes fällt auf: Schöner lässt sich Holz kaum präsentieren. Für die perfekte Möbeloberfläche suchen ausgewiesene Experten den einen, makellosen Baum im Wald.
Selbst belesene Naturliebhaber können zumeist nur etwas über die Baumart, das ungefähre Alter des Baumes und dessen individuelle Lebensbedingungen sagen. Einen echten Furnierbaum erkennen hingegen nur Spezialisten. Und das ist gar nicht so einfach, denn es gibt weltweit etwa 40.000 Holzarten. „Nur rund 200 Arten taugen für die Furnierherstellung und nur ganz wenige Bäume einer Art sind so schön, dass großartiges Furnier dabei herauskommt“, so der Forstwirt Axel Groh, Vorsitzender des Vorstandes der Initiative Furnier + Natur (IFN). Doch wie sieht der eine, ideale Furnierbaum aus?
So erkennt der Experte einen guten Furnierbaum
Der perfekte Furnierbaum besitzt einen ebenmäßigen, geraden Wuchs. „Außerdem sollte der Stamm möglichst rund und nicht in sich verdreht sein. Dazu kommt eine gleichmäßige Rinde ohne großes Astaufkommen in den Bereichen, die zu Furnier verarbeitet werden sollen“, erklärt Groh, der auf eine langjährige Erfahrung bei der Auswahl von für Furnier geeigneten Bäumen im In- und Ausland zurückgreifen kann. Beschädigungen des Holzes durch Blitzschlag oder einen anderen umgestürzten Baum sind ein No-Go. Ähnliches gilt für Insektenbefall bzw. Insektenfraß. „Besteht der ausgesuchte Baum den kritischen Blick des Experten, wird er zum Furnierhersteller gebracht und ganz nach Kundenwunsch zu wunderbaren Edelfurnieren verarbeitet. Das Filet des Baumes erblüht anschließend als natürliche Oberfläche auf unzähligen schönen Dingen des Lebens zu neuem Leben“, schließt Groh. IFN/DS
So wird Furnier hergestellt: Furnier wird aus dem Holz ausgewählter Bäume gewonnen, die überwiegend in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gewachsen sind. Die zumeist verwendeten Baumarten sind Ahorn, Buche, Eiche, Esche und Nussbaum aus heimischen, europäischen und im Falle von Eiche, Ahorn und Nussbaum auch amerikanischen Wäldern. Ist der richtige Baum gefunden, wird er geschält, gemessert oder gesägt. Dabei entstehen Holzblätter, die rund 0,45 bis 6 Millimeter dick sind. Diese werden getrocknet, nach Qualität und Sorte gestapelt, zugeschnitten und zu einem Deck zusammengesetzt. Diese Furnierdecks werden anschließend auf Trägermaterialien wie Massivholz-Stäbchenplatten, Spanplatten, MDF-Platten, Multiplexplatten oder Sperrholz aufgeleimt und verpresst.
Initiative Furnier + Natur (IFN)
Die Initiative Furnier + Natur (IFN) e.V. wurde 1996 von der deutschen Furnierwirtschaft und ihren Partnern gegründet. Ziel des Vereins mit Hauptsitz in Bad Honnef ist die Förderung des Werkstoffes Furnier. Er wird getragen von europäischen Unternehmen aus der Furnierindustrie, dem Handel und der Furnier verarbeitenden Industrie sowie Fachverbänden der Holzwirtschaft.
Bild: Die Suche nach dem richtigen Furnierbaum gleicht oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Fotos: IFN
Weitere Informationen zum Thema Furnier unter www.furnier.de oder unter www.furniergeschichten.de.