Bad Honnef/Mainz. Mit einem großen Festakt haben die Junioren des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. am 9. November 2018 im Rahmen der 81. Juniorentagung mit rund 100 Gästen ihr 40-jähriges Jubiläum in Mainz begangen. In der schönen rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt schrieben die HPE-Junioren vor 40 Jahren mit ihrer ersten Tagung Geschichte und legten einen wichtigen Grundstein für die erfolgreiche Verbandsarbeit des HPE. Während der Juniorentagung des Verbandes wurde unter anderem die HPE-Mitgliedsfirma Heuchemer Verpackung in Miehlen besichtigt, deren Inhaberfamilie die Gründung und die Aktivitäten des Juniorenkreises bis heute maßgeblich geprägt hat und prägt. Weitere interessante Highlights waren die Besichtigung des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim sowie die Arbeitstagung, bei der die einzelnen Arbeitskreise und die aktuelle wirtschaftliche Lage im Fokus standen.
Nach der feierlichen Begrüßung durch Laura Heuchemer (Heuchemer Verpackung GmbH & Co. KG und Vorsitzende der HPE-Junioren) sowie den HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner, erinnerte Ernst Müller von der Ernst Müller GmbH – Vorstandsmitglied und Schatzmeister des HPE – an die Gründung und die ersten daraus resultierenden Tagungen. „Unsere ersten Treffen waren bereits vor 40 Jahren von intensiven Arbeitstagungen und langen, produktiven Abenden geprägt. Daran hat sich bis heute nichts geändert“, so Müller. In ihrem Beitrag blickte Monika Mohr von der Herbert Mohr GmbH Holzverarbeitung, ehemalige Vorsitzende der HPE-Junioren von 2003 bis 2013, auf ihre Zeit bei den HPE-Junioren zurück und Andreas Bronner von der BROPACK Bronner Packmittel GmbH, stellvertretender Vorsitzender der HPE-Junioren, zeigte eine beeindruckende Bildershow zur Geschichte der HPE-Junioren. „40 gemeinsame Jahre sind eine lange Zeit und es werden noch sehr viele, tolle Jahre dazukommen“, so Müller im Rahmen der Veranstaltung.
Mitgliedsfirma Heuchemer Verpackung investiert in modernste Technik
Die Besichtigungstour führte die HPE-Junioren zur Firma Heuchemer Verpackung in Miehlen. Das Unternehmen mit heute mehr als 300 Mitarbeitern wurde 1920 als Lahn-, Säge- und Hobelwerk von Carl Heuchemer gegründet, begann 1926 mit der Herstellung von Kisten und 1950 mit der von Holzpaletten. Drei Jahre später folgte der Einstieg in die Produktion von Verpackungen aus Wellpappe und 1970 in die Herstellung von Kunststoffverpackungen. Heute präsentiert sich die Firma – in vierter Generation geführt von den Inhabern Christian, Laura und Sophie Heuchemer – mit den Geschäftsbereichen Holzverpackungen sowie Verpackungen aus Wellpappe und aus Kunststoff als innovativer Hersteller, der mit dem Einstieg in die Lasertechnologie vor der nächsten großen technischen Revolution steht. Bei der Besichtigung gewannen die Junioren Einblicke in die Flexodruck- und Stanztechnologie zur Herstellung von Verpackungen aus Wellpappe. „Unser Produktionsprozess ist höchst flexibel. So können wir schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren und jederzeit die bestmögliche Verlässlichkeit bieten. Darin liegt eine der größten Kernkompetenzen unseres Unternehmens“, so Christian Heuchemer während der Begehung. Weitere Stationen waren die Tiefziehkunststoffverpackungen und das Lager- und Logistikmanagement, in dem fahrerlose Transportsysteme und Roboter für einen hohen Automatisierungsgrad sorgen.
Boehringer Ingelheim – Einblick in ein forschendes Pharmaunternehmen
Vom erfolgreichen Spagat zwischen weltweiter Geschäftstätigkeit und Familienunternehmertradition konnten sich die Gäste während einer Besichtigung der Firma Boehringer Ingelheim mit ihrer über 130-jährigen Firmengeschichte überzeugen. Gegründet wurde das Pharmaunternehmen 1885 von Albert Boehringer, der mit der Produktion von Weinstein begann und sein erstes Patent für Backpulver anmeldete. Bei der Fahrt über das einen Quadratkilometer große Firmengelände bekamen die Junioren einen Einblick in die anspruchsvolle Produktion von Pharmaprodukten. In Ingelheim sind 8.100 von den weltweit 50.000 Mitarbeitern beschäftigt, die 2017 zusammen einen Umsatz von 18,1 Milliarden Euro erzielten. „Wie kapitalintensiv die Herstellung von Pharmaprodukten ist, lässt sich an dem hohen Forschungsaufwand von jährlich drei Milliarden Euro erkennen, was immerhin einem Umsatzanteil von 17 Prozent entspricht“, so Nadja Saß, verantwortlich für die Betriebsführung. Die Geschäftstätigkeit von Boehringer Ingelheim fokussiert sich auf verschreibungspflichtige Medikamente für die Behandlung von Atemwegs-, Krebs-, und Stoffwechselerkrankungen sowie auf die Bereiche Tiergesundheit und Biopharmazeutika. Ihren interessanten Abschluss fand die Besichtigung mit einem Besuch in der Packstation für Tablettenpräparate.
Junioren treiben fachliche Themen voran
Auf der Arbeitstagung während der Jubiläumsfeierlichkeiten standen die aktuellen und zukünftigen Arbeitskreise zu den Themen „Prüfungsfragen für die Verpackerlehrgänge“, „Zuschlagskalkulation“, „Keilzinken“ und „Ressourcenschonender Umgang“ auf dem Programm. Anschließend wurde die aktuelle wirtschaftliche Lage thematisiert. Zur Sprache kamen unter anderem die schlechte Rohstoffversorgung und der weiter zunehmende Fachkräftemangel – Themen, die der Branche trotz guter Auftragslage Sorgen bereiten. Außerdem stand die Planung der 82. HPE-Juniorentagung zu Debatte. Diese wird vom 9. bis 11. Mai 2019 in Nürnberg stattfinden. „Ich finde es großartig, was die HPE-Junioren seit so vielen Jahren auf die Beine stellen. Sie sind immens wichtig für die Heranbildung des künftigen Führungsnachwuchses in unserer Branche“, so der Vorsitzende des HPE, Joachim Hasdenteufel. Dem kann sich Marcus Kirschner nur anschließen: „Ich bin begeistert von dem Engagement der Junioren, die mit ihrer Arbeit für neue Impulse in der Verbandsarbeit sorgen. Besonders danken möchte ich in diesem Zusammenhang Ullrich Wild von unserer Geschäftsstelle, der sich seit so vielen Jahren organisatorisch um die Belange der HPE-Junioren kümmert“, so der Verbands-Geschäftsführer zu der rundum gelungenen Veranstaltung.
Zur Geschichte der HPE-Junioren: Am 30. September 1978 gründete der HPE in Mainz seinen Juniorenkreis als Netzwerk und Zusammenschluss des Führungsnachwuchses der HPE-Mitgliedsfirmen. Was vor 40 Jahren als kleine Gruppe begann, ist zwischenzeitlich zu einem großen Netzwerk zusammengewachsen und für die Gründungsmitglieder und ehemaligen Junioren die Basis für viele bis heute andauernde, wertvolle Geschäftskontakte. In diesen 40 Jahren haben sich die Junioren zweimal jährlich zu Arbeitstagungen, Arbeitskreisen und Firmenbesichtigungen getroffen und sich intensiv ausgetauscht. Außerdem haben sie Firmen aus der Holzpackmittelindustrie sowie branchenfremde Betriebe in Deutschland und im europäischen Ausland besichtigt und den Blick dabei über das eigene Unternehmen hinaus gerichtet.
Hintergrundbild: Festabend „40 Jahre HPE-Junioren“. Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Bild 1 (v.l.): Ernst Müller und Andreas Bronner. Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Bild 2 (v.l.): Junioren der ersten Generation: Jürgen Rademacher, Ernst Müller, Michael Monnheimer, Ralf Eigenbrodt, Joachim Schilling, Klaus Bronner. Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Bild 3: Die aktuelle Unternehmergeneration Laura Heuchemer mit Ehemann Thomas (unten), Andreas Bronner, Diana Haizmann, Charlotte Fritze (oben v.l.). Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Bild 4: Marcus Kirschner, HPE-Geschäftsführer bei der Laudation zum Jubiläum. Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Bild 5: Monika Mohr und Andreas Bronner. Foto: HPE/Sven Neuschaefer-Rube
Weitere Informationen unter
www.hpe.de
Zum HPE: Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. ist ein Fachverband mit mehr als 400 überwiegend inhabergeführten Unternehmen aus allen Bereichen der Holzpackmittelindustrie, die etwa 80 Prozent des Branchenumsatzes von rund 2,3 Milliarden Euro repräsentieren. Die Mitglieder des HPE sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Der hochgerechnete Holzbedarf der Branche liegt – inklusive der Kleinbetriebe unter 20 Mitarbeitern – bei rund sechs Millionen Kubikmetern.