Winnweiler. Schlafqualität ist Lebensqualität – Nur wer nachts genügend und erholsam schläft, fühlt sich gesund und ist am Tag leistungsfähig. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber zeitlos, was zur Folge hat, dass das Thema Schlafen immer aktuell ist. „In den letzten Jahren haben die Menschen begonnen, in diesem Kontext bewusster über ihr Bett nachzudenken“, so Axel Schramm, Geschäftsführer der Betten-Manufaktur Schramm aus Winnweiler und Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Einen Hauptgrund für die Fokussierung auf das Bett sieht Schramm im „Boxspring-Hype“ aus den USA: Immer mehr Menschen auch hierzulande wollen ein Boxspringbett, das sie aus dem Hotel kennen. Immer mehr Unternehmen bieten diese an, wollen wirtschaftlich partizipieren. „Das Ergebnis ist manchmal eine schlechte Bettenqualität aufgrund mangelnder Kompetenz“, sagt der Experte und hofft, dass diese Entwicklung nicht zum Bumerang wird. „Denn die Technik eines Zwei-Matratzen-Systems, wie wir es nennen, ist unbestritten sehr gut und mit dem entsprechenden Know-how lässt sich damit der bestmögliche Liege- und Schlafkomfort erzielen – das beweisen wir Tag für Tag.“
Seit drei Generationen haben sich die Schramm Werkstätten einen Namen in der Fertigung hochwertiger Matratzen- und Bettsysteme gemacht. 1923 gründete Karl Schramm das Unternehmen als Sattlerei und Polsterei in Alsenborn bei Kaiserslautern. Ende der 1990er Jahre übernahm Axel Schramm die Geschäftsführung von seinem Vater und verlagerte den Familienbetrieb ins etwa zehn Kilometer entfernte Winnweiler. Seitdem ist die Betten-Manufaktur von 65 auf fast 200 Mitarbeiter angewachsen. Der Jahresumsatz beträgt rund 30 Millionen Euro. Zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2023 möchten Axel Schramm und seine Frau Angela Schramm die Geschäfte an ihre Kinder Philipp, Marisa, Paula und Michel, die teils heute schon mitarbeiten, weitergeben. „Sie haben schon eindeutig ‚Ja‘ zu dieser Aufgabe gesagt. Es ist eine schöne Herausforderung, ein Familienunternehmen und seine Produkte Tag für Tag am Markt zu behaupten. Dabei braucht es den inneren Antrieb, viel Freude und Begeisterung“, weiß der aktuelle Geschäftsführer.
Das Tagesgeschäft von Schramm sind heute Unter- und Obermatratzen. Ende der 1950er Jahre hat sich das Unternehmen auf das Innenleben von Betten spezialisiert. Anfang der 1970er Jahre fiel die Entscheidung, der klassischen Polstertechnik mit dem Zwei-Matratzen-System trotz immer stärker aufkommender Lattenrost-Lösungen treu zu bleiben. „Wir haben die Vorteile erkannt und arbeiten seitdem stetig daran, das bessere Bett noch besser zu machen“, so Schramm. Dabei setzt er anders als die meisten Wettbewerber auf handwerkliche Techniken zur Herstellung des Taschenfederkerns. „Vor allem für die obere Matratze lässt sich dadurch höchstmöglicher Komfort im körpernahen Bereich realisieren. Die Federkraft wird über die gesamte Länge der Matratze individuell auf das Körpergewicht des Kunden angepasst.“ Über den Liegekomfort hinaus stellt die Betten-Manufaktur auch höchste Ansprüche an das Bettklima. Das Zwei-Matratzen-System fördere einen „Blasebalg-Effekt“, wie Axel Schramm hervorhebt: „Der Mensch bringt durch seine Bewegung Luft zum Zirkulieren, sodass beinahe ständig ein Luftaustausch sowie ein Feuchtigkeitsabtransport stattfinden können.“ Atmungsaktive Naturmaterialien bei der Fertigung der Matratzen sowie der gepolsterten Bettgestelle und Kopfteile seien dabei selbstverständlich – von hochwertiger Schafwolle über Leinen, Kaschmir und Jute bis hin zu Seide, Naturlatex und Kamelhaar.
Die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten, die traditionelle Handwerkskunst und die Individualität der Matratze erfordern im Ergebnis die Bettenfertigung in Stückzahl „Eins“, entsprechend beratungsintensiv ist der Bettenkauf. „Das darf er aber auch sein, schließlich verbringen wir mit keinem Möbelstück so viel Zeit wie mit dem Bett, nicht einmal auf dem Bürostuhl“, weiß Schramm. Wer es besonders individuell und exklusiv mag, kann sich für ein Bett der Serie „Grand Cru“ mit patentiertem Drei-Matratzen-System entscheiden. Betten der Serie „Origins“ stellen das Kernprodukt bei Schramm dar. Einstiegsmodelle liefert das Programm „Purebeds“.
Sehr erfolgreich ist Schramm auch am asiatischen Markt, insbesondere in China, Taiwan und Hongkong. In diesem Jahr eröffnet das Unternehmen weitere drei Monobrand-Stores in China und einen zweiten in Taiwan. Die aktuelle Exportquote von 35 Prozent steigt stetig an. „Im internationalen und hier vor allem im interkontinentalen Markt hilft uns das Herkunftssiegel ‚Handmade in Germany‘ sehr stark weiter. Es gibt dem Endkunden ein wichtiges Qualitätsversprechen“, so der Geschäftsführer. Ein weiteres Geschäftsfeld von Schramm, das vor allem in den vergangenen fünf Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Ausstattung von Hotels. „Früher konnten viele Hoteliers unseren Qualitätsanspruch nicht erreichen. Heute gelingt das mit unserer Hotelkollektion ‚Savoy‘“, sagt Schramm und ergänzt: „Hoteliers wissen, dass ihren Gästen der Schlafkomfort und damit der Anspruch an ihr Bett immer wichtiger geworden ist. Insofern kann sich ein gutes Hotel kein Qualitätsdefizit bei der Bettenauswahl erlauben.“ Gesunder Schlaf ist eben wichtiger denn je – zuhause, im Urlaub und auf Geschäftsreisen. VDM/FT
Bild 1: Geschäftsführer Axel Schramm. Foto: VDM/Schramm
Bild 2: Die Betten-Manufaktur Schramm in Winnweiler. Foto: VDM/Schramm
Bild 3: Individueller Liegekomfort im Zwei-Matratzen-System. Foto: VDM/Schramm
Bild 4: Einstiegsmodell der Serie „Purebeds“. Foto: VDM/Schramm
Bild 5: Drei-Matratzen-System der Serie „Grand Cru“. Foto: VDM/Schramm
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