Öhringen. Bei der Firma Hohenloher Spezialmöbelwerk aus Öhringen dreht sich alles um Lernräume der Zukunft: Der Vollausstatter für das Bildungswesen plant und produziert individuelle Lösungen für Lehr- und Lernräume des gesamten Bildungssektors und zunehmend auch für Industrieunternehmen. „Wir verkaufen keine einzelnen Produkte, sondern Gesamtlösungen, die auf das jeweilige pädagogische Konzept einer Schule oder einer Bildungseinrichtung zugeschnitten sind und in denen es Spaß macht zu lehren und zu lernen“, so Geschäftsführer Peter Maegdefrau. Wichtigstes Geschäftsfeld ist die flexible und modular aufgebaute Ausstattung naturwissenschaftlicher und technischer Fachräume in Schulen. Eine Kernkompetenz und auch das Alleinstellungsmerkmal von Hohenloher ist heute die Medienversorgung in Lernräumen über Deckensysteme. Mit seinen vier flexiblen Deckensystemen hat das Unternehmen hierzulande schon lange die Marktführerschaft inne und strebt nun nach der Erschließung neuer, auch internationaler Märkte.
1879 gründete Jakob Kottmann die Hohenloher Schulbankfabrik als erstes Unternehmen in Deutschland, das industriell Schuleinrichtungen fertigte. Seitdem steht der Name Hohenloher für zukunftsweisende Einrichtungslösungen im Bereich der Bildungsstätten. Seit 2014 gehört das Unternehmen zur Waldner-Unternehmensgruppe aus Wangen im Allgäu. Gemeinsam stehen Hohenloher und Waldner für höchste Ansprüche in Bildung und Forschung mit einem Schwerpunkt im Bereich der Naturwissenschaften, sowie für das Ziel, Lehren und Lernen insgesamt bunter, ergonomischer, sicherer und der Zeit folgend auch digitaler zu machen. Heute umfasst das Produktportfolio von Hohenloher die gesamte Angebotspalette vom Sitzmöbel, Arbeitsplatzsystem, Laborschrank, visueller Ausstattung und moderner Lounge-Lösung bis hin zur Medienversorgung. Besonders für Hohenloher ist das Deckensystem mit beliebigen Anschlüssen für Gas, Wasser, Luft, Strom und Datenleitungen.
Die innovativen Gesamtlösungen finden ihren Einsatz in flexiblen Lernumgebungen, modularen Lernlaboren und intelligenten Multifunktionsräumen sowie ganz neu in Lernerlebnis-Küchen.
„Unsere hohe Planungs- und Durchführungskompetenz beginnt nicht etwa bei der Einrichtung von bereits fertig ausgebauten Schulräumen, sondern schon in der Phase der Gebäudeplanung. Ausgehend von der Statik und dem individuellen Installationsplan produzieren und montieren wir Deckensysteme, die unterschiedliche Medien von einem Andockpunkt mit Versorgungsschrank zu beliebig vielen Einzelarbeitsplätzen bringen“, erklärt Ralf Krebs, Prokurist von Hohenloher. Alle Einrichtungselemente folgen einer Maxime: sie vereinen Komfort und Nutzen mit einem hohen Designanspruch und orientieren sich an den Anforderungen der Bildung von morgen. „Alles muss funktional und optisch zueinander passen und eine hohe Flexibilität bieten, damit die Räume ganztägig für verschiedene Bedarfsgruppen und pädagogische Unterrichtsmaßnahmen nutzbar sind. Wirtschaftlichkeit ist hier das Stichwort“, führt Alexander Biller, Leiter Marketing, aus.
2016 hat das Unternehmen die „Hohenloher Academy“ ins Leben gerufen. Dieses Veranstaltungsformat dient dem Austausch zwischen Vordenkern in Pädagogik, Architektur, Ausstattung und Wissenschaft mit dem Ziel, neue Themen des Bildungssektors aufzudecken und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Über Schulen hinaus plant Hohenloher in den nächsten zwei Jahren verstärkt auch neue Märkte für Aus- und Weiterbildungen zu erschließen. Das soll nicht zuletzt mit dem kürzlich eingeführten neuen Hightech-Deckensystem „Fly One®“ gelingen. Fly One® ist Medienversorgung und Designleuchte in einem und stellt Licht, Strom, Gas oder Druckluft, aber auch Datenanschlüsse wie USB, HDMI oder Ethernet positionsgenau und sicher dort im Raum bereit, wo sie benötigt werden. Wenn diese nicht verwendet werden, faltet sich das System auf Knopfdruck aus jeder Position vollautomatisch und elegant wieder zusammen und verschwindet unauffällig in der Decke. „Die Flexibilität des Systems sowie sein optisch ansprechendes Design machen es auch für Besprechungsräume fernab des Bildungswesens attraktiv“, so Biller. In der Vergangenheit realisierte Hohenloher bereits Raumlösungen mit bis zu 30 Armen, die Medien über eine Strecke von rund 50 Metern an jeden Arbeitsplatz brachten. Selbst Herausforderungen wie ein reger Staplerverkehr unterhalb eines Deckensystems wurden bereits kundenindividuell gemeistert.
Insgesamt realisiert Hohenloher rund 500 Räume pro Jahr – Tendenz weiter steigend. Allein im laufenden Geschäftsjahr hat das Unternehmen schon über 50 neue Mitarbeiter eingestellt, sodass jetzt insgesamt 300 Mitarbeiter an vier Standorten beschäftigt sind. „Wir haben einen Markt vor der Nase, der mehr Potential bietet, als wir bislang abdecken können. Nach der erfolgreichen Integration in die Waldner-Gruppe und einigen Modernisierungen, etwa im Bereich der IT, möchten wir uns nun verstärkt, aber gezielt in Richtung neuer Märkte bewegen und streben dabei eine zweistellige Wachstumsrate an“, so Geschäftsführer Peter Maegdefrau, der dabei nicht nur auf neue Mitarbeiter, sondern gerade auch auf die langjährig eingespielte Belegschaft bauen kann. Als Wachstumsmärkte haben er und sein Team eben jenen außerschulischen Bereich für Aus- und Weiterbildungen sowie eine weitere Internationalisierung ausgemacht. Schon jetzt exportiert Hohenloher mehr als 20 Prozent seiner Produkte. Zum größten Teil erfolgt der Vertrieb über den gut aufgestellten eigenen Außendienst. Vielfach berät das Unternehmen Kunden schon bevor sie die Einrichtung neuer Räume planen. „Das Thema Bildung ist politisch sehr bedeutsam. Unsere Chance besteht darin, dass Bund und Länder in Bildung investieren wollen“, so Maegdefrau über den deutschen Markt. Das Unternehmen ist sich sicher, dass Bildungseinrichtungen in Schule, Handwerk und Industrie in naher Zukunft für eine wesentlich flexiblere Nutzung gebaut werden, als man heute für möglich halten könnte. Der demografische Wandel und die Digitalisierung bedingen neue architektonische Konzepte und Systeme, die schon nutzbar sind und in der Zukunft „state of the art“ sein werden.
Es gibt Nationen, die wissen noch nicht einmal um die innovativen Deckensysteme. Dort wolle man gezielt Präsenz zeigen. In Russland zum Beispiel ist Hohenloher aktuell im Bereich seiner Kernkompetenzen ohne nennenswerte Konkurrenz am Markt. „Dort warten 40.000 Räume darauf bestückt zu werden. Wenn wir davon nur fünf bis zehn Prozent ausstatten können, wäre das ein toller Erfolg“, sagt Maegdefrau. Zugute kommt Hohenloher dabei die langjährige Erfahrung und eine weitreichende internationale Präsenz. „Wenn wir auf einer Baustelle im Ausland Schwierigkeiten haben, ist dort vor Ort Improvisationstalent gefragt, damit die Arbeiten unterschiedlicher Gewerke ineinander greifen. Zudem gelten für verschiedene Länder auch unterschiedliche Regelungen für Installationen und notwendige Prüfungen – von unterschiedlichen Anschlüssen mal ganz zu schweigen“, sagt Ralf Krebs. Perspektivisch sucht die Geschäftsführung nach einem neuen Unternehmensstandort. Aber auch der soll sich im Hohenlohekreis befinden, denn dort seien das Unternehmen und seine Belegschaft verwurzelt. „Wir wissen sehr gut, was wir an unseren Mitarbeitern haben und wollen sie auch in Zukunft an uns binden“, schließt Krebs. VDM/FT
Bild 1: v.l.n.r.: Peter Maegdefrau (Geschäftsführer), Ralf Krebs (Prokurist) und Alexander Biller (Leiter Marketing) mit dem neuen Deckensystem „Fly One®“. Foto: VDM
Bild 2: Hohenloher stattet jährlich rund 500 Räume aus. Foto: VDM/Hohenloher
Bild 3: „In von uns ausgestatteten Räumen soll das Lernen Spaß machen“. Foto: VDM/Hohenloher
Bild 4: Ein Alleinstellungsmerkmal von Hohenloher ist heute die Produktion von Deckensystemen mit Medienanschlüssen für Lernräume. Foto: VDM/Hohenloher
Weitere Informationen unter
www.moebelindustrie.de,
www.hohenloher.de