Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM)
Massivholzmöbel der Hartmann Möbelwerke
Gelungener Spagat zwischen Ursprünglichem und Innovativem01.12.2017Beelen. Möbel aus Massivholz signalisieren dem Endverbraucher Wertigkeit. Sie stehen für Natürlichkeit und Nachhaltigkeit sowie Stabilität, Individualität und Authentizität. Die Hartmann Möbelwerke aus Beelen im östlichen Münsterland haben all diese Werte, die der natürliche Werkstoff Holz innehat, aufgenommen und in ihren Produkten verkörpert. Das Unternehmen ist heute einer der führenden Hersteller von Massivholzmöbeln in Europa. „Wir sind der Natürlichkeit sehr verbunden. Der Werkstoff Holz in seiner Echtheit und Einzigartigkeit zeichnet unsere Möbel aus“, sagt Geschäftsführer Bernhard Hartmann.
Die Hartmann Möbelwerke wurden 1911 als Tischlerei von Bernhard Hartmann – dem Großvater des heutigen Geschäftsführers – gegründet. Nach rund 20 Jahren spezialisierte sich das Unternehmen auf die Produktion von Möbeln. Einen großen Umbruch vollzog es zu Beginn der 1990er Jahre: Das rückläufige Geschäft mit altdeutschen Stilmöbeln wurde eingestellt und der immer stärker aufkommende Markt für Massivholzmöbel als attraktives neues Geschäftsfeld ausgemacht. „Die Verarbeitung von Massivholz war uns bereits geläufig. Es war die Chance, Altes gegen Neues auszutauschen. Glücklicherweise haben wir den Umbruch gut hinbekommen“, sagt Bernhard Hartmann, der die Geschäftsführung des Familienunternehmens damals gerade erst übernommen hatte. Seitdem hat auch der Markt für Massivholzmöbel bereits viele Veränderungen durchlebt. „Wir versuchen diese Veränderungen zügig aufzunehmen und unsere Möbel durch innovatives Design mit neuen Materialkombinationen und -verarbeitungen schnell dem Zeitgeist anzupassen – immer vor dem Hintergrund ihres natürlichen Ursprungs.“
Der Großteil des Holzes, das in Beelen sowie im polnischen Milicz von den insgesamt 210 Mitarbeitern der Hartmann Möbelwerke verarbeitet wird, stammt aus Deutschland und Frankreich. Am stärksten nachgefragt sind die Klassiker Eiche und Buche, denen der Möbelhersteller schon mehrere innovative Ausprägungen verpasst hat. Sehr beliebt bei Endverbrauchern sind derzeit Möbel mit Riffholz-Oberfläche. Hierbei wird das Holz sandgestrahlt und gebürstet und erweckt dadurch den Eindruck, von Wind und Wetter gezeichnet zu sein. Auch weitere natürliche Merkmale des Holzes wie Äste, Verwachsungen und Risse weiß der Möbelhersteller attraktiv einzubeziehen. So zählen neben dem Riffholz gerade auch Möbel mit akzentuiertem Hirnholz samt gut sichtbaren Jahresringen und Kernrissen zu den Bestsellern des Unternehmens. Ebenso die Möbel des Programms „RUNA“ mit Hinterwänden aus Baumrinde: Schattierungen durch gezielte Leuchten verstärken das Abbild eines echten, runden Baumes im heimischen Wohn- oder Speisezimmer. „Wir verfügen über eine hohe Produktionstiefe und können daher viel ausprobieren. Handwerkliche Detailarbeiten und industrielle Abläufe müssen dabei reibungslos ineinander greifen“, so der Geschäftsführer. Über Wohn- und Esszimmermöbel hinaus hat er in diesem Jahr Garderobenmöbel neu ins Sortiment aufgenommen. Eine weitere Ausweitung sei vorerst nicht geplant. Bei der funktionalen Ausstattung der Möbel spiele die Einbeziehung von Licht die wichtigste Rolle.
Die weiteren Ziele des Unternehmers sind ein stabiles Wachstum sowie die Steigerung der Exportquote, die derzeit etwa 25 Prozent betrage. Die meisten Exporte gehen nach Österreich und in die Schweiz, zudem nach Großbritannien, Osteuropa und Asien. Der Jahresumsatz der Hartmann Möbelwerke beläuft sich 2017 auf etwa 30 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über den stationären und Online-Fachhandel. „Unsere Zielgruppe sind Menschen in etwas gehobeneren Einkommensverhältnissen, die Natürlichkeit und Nachhaltigkeit, aber auch modernes Design suchen und ihre Wohnung entsprechend einrichten möchten“, so Hartmann.
Apropos Nachhaltigkeit: Seit diesem Jahr sind die Hartmann Möbelwerke Mitglied in der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) sowie im DGM-Klimapakt. Zudem wurde eine Photovoltaikanlage installiert, mit der ein Großteil des benötigten Stroms selbst erzeugt wird. In der kalten Jahreszeit heizt das Unternehmen schon lange mit den Holzabfällen aus der eigenen Möbelfertigung. Ebenfalls schon seit Längerem engagiert sich der Möbelhersteller in der Initiative Pro Massivholz (IPM). Seit 2016 ist Vertriebsleiter Holger Hanhardt Vorsitzender der IPM. „Wir müssen ökonomische und ökologische Anforderungen miteinander verbinden. Das bedeutet für uns Nachhaltigkeit und ist die Basis für die Zukunft der Hartmann Möbelwerke“, fasst Bernhard Hartmann zusammen. Die beiden Töchter des Geschäftsführers sind ambitioniert, die Zukunft des Familienunternehmens eines Tages in ihre Hände zu nehmen und nachhaltig mitzugestalten. VDM/FT
Bild 1: Bernhard Hartmann führt die Geschäfte des Möbelherstellers seit 1989. Foto: VDM
Bild 2: Bernhard Hartmann (l.) und Vertriebsleiter Holger Hanhardt (r.). Foto: VDM
Bild 3: Garderoben zählen erst seit 2017 zum Sortiment. Hier in Szene gesetzt durch Licht und mit einer Materialkombination aus Holz und Metall. Foto: VDM/Hartmann Möbelwerke
Bild 4: Massive Wohnzimmermöbel mit Akzenten aus Hirnholz. Foto: VDM/Hartmann Möbelwerke
Bild 5: Hinterwand aus Baumrinde an einer Vitrine aus Massivholz. Foto: VDM/Hartmann Möbelwerke