Interview mit Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM)
Was ist die Initiative Pro Massivholz?
Es handelt sich um eine Initiative mittelständischer Hersteller von Massivholzmöbeln. Ihre Mitglieder sind allesamt Unternehmen mit einer besonderen Verbundenheit zu Holz, die ihre Möbel in eigenen Werken produzieren.
Mit welchem Ziel und wann wurde die Initiative gegründet?
Unter dem gemeinsamen Ziel, Massivholzmöbel zu emotionalisieren, die Vorzüge und Besonderheiten von Möbeln herausstellen und bewusst von der Massenware abzuheben, haben sich die Unternehmen zusammengeschlossen und 2004 die IPM gegründet. Heute vertritt die IPM die maßgeblichen Unternehmen in diesem Sektor.
Welche Richtlinien müssen erfüllt sein, damit man beitreten kann?
Wer sich der Initiative anschließen möchte, muss seine Produktionsstätten im deutschsprachigen Raum angesiedelt haben und Massivholzmöbel entsprechend den Bestimmungen der Deutschen Industrie Norm (DIN) herstellen.
Was ist die Philosophie dahinter?
Nicht selten kommt das Holz direkt aus dem Sägewerk in die Betriebe und wird dort zu Möbeln der unterschiedlichsten Stilrichtungen verarbeitet. Die Unternehmen, allesamt mit jahrzehntelanger Tradition in der Herstellung von Massivholzmöbeln, legen Wert auf die Umsetzung traditioneller Handwerkskunst in moderner Serienfertigung. In der Produktion riecht es nach Holz und es fallen Späne. Durch die hohe Fertigung wächst das Möbel vom Brett bis zum versandfertigen Möbel. Über die Initiative wollen sich die Unternehmen bewusst absetzen von Möbeln, die ohne emotionale Verbindung in den jeweils billigsten Orten der Welt lieblos zusammengeschustert werden.
Wie viele Mitglieder haben Sie und welchen Markt bedienen die Unternehmen?
Aktuell sind sieben Unternehmen aus Deutschland und Österreich in der IPM organisiert. Die Mitglieder decken vom Wohnzimmermöbel über Schlafzimmereinrichtungen bis hin zu Vollholzküchen und Badmöbeln nahezu das gesamte Spektrum des Wohnens für Naturfans und wertbedachte Endverbraucher ab.
Was macht Ihr Produkt so besonders?
Ein ausschlaggebender Grund ist selbstverständlich die Natürlichkeit und Ehrlichkeit der Massivholzmöbel. Endverbraucher umgeben sich seit geraumer Zeit zunehmend mit Produkten natürlichen Ursprungs, ehrlichen Produkten und keine Fakes. Je mehr man dabei den Ursprung sieht, umso besser. Gesprungenes Stirnholz und Rindenoberflächen der Äste sind aktuell kein Mangel, sondern ein Designstatement. Aber auch die Nachhaltigkeit des Rohstoffs und der ökologische Aspekt gehören hierbei mit eingereiht. Endverbraucher übernehmen Verantwortung für ihr Handeln. Auch bei den Produkten, die sie konsumieren. Nicht zuletzt spielt der positive Einfluss offenporiger Massivholzmöbel auf das Raumklima eine Rolle bei der Kaufentscheidung.
Wie möchte sich die IPM zukünftig ausrichten?
Ziel ist es, das richtige Möbel für den jeweiligen Kunden zu bauen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen für Wohngesundheit und Qualität. Merkmale, die vielleicht nicht beim ersten Blick ins Auge fallen aber entscheidend über das schnelle Geschäft hinausgehen. Leider bleiben diese Eigenschaften zu Lasten des Endverbrauchers im Margen- und Rabattgeprägten Möbelbusiness oftmals auf der Strecke. Die Mehrwerte der Möbel aus Massivholz, die verantwortungsvoll und mit höchster Qualität hergestellt werden, dem Endverbraucher zu vermitteln, ist die Aufgabe der IPM.
Bild: Andreas Ruf, Geschäftsführer der IPM. Foto: IPM
Mehr Informationen über Massivholzmöbel gibt es unter
www.pro-massivholz.de.