Bundesverband Bestattungsbedarf e.V.
Wenn Kinder und Jugendliche beigesetzt werden
Extremsituation bei der Bestattung15.03.2017
Bad Honnef. Der Tod eines Kindes oder eines Jugendlichen ist immer eine Extremsituation, die für die Eltern, die weiteren Angehörigen und für gute Freunde nur schwer zu ertragen ist. Dies gilt einmal mehr für die Bestattung, die mit vielen überbordenden Emotionen einhergeht. „Die Eltern und Geschwister eines verstorbenen Kindes sind mit dem gesamten Thema Bestattung oft heillos überfordert. Sie sollten auf jeden Fall die Hilfe von eigenen Freunden und die Unterstützung von Freunden des verstorbenen Nachwuchses suchen und annehmen. Außerdem kann der Bestatter viel Druck von ihren Schultern nehmen“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Dirk-Uwe Klaas.
Freunde, Verwandte und der Bestatter befinden sich im Falle des Todes eines Kindes oder eines Jugendlichen in einer außergewöhnlichen Rolle. Für die Eltern und Geschwister bricht eine zuvor heile Welt zusammen, es ist etwas geschehen, das absolut unbegreiflich erscheint. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass alle sich gemeinsam um eine passende und angemessene Bestattung bemühen und der von dem schweren Schicksalsschlag betroffenen Familie Liebe und Trost schenken“, bekräftigt Klaas. Dazu zählt die Konzeption einer individuellen Einladung zur Trauerfeier und einer schönen Trauerkarte sowie beispielsweise die persönliche Auswahl der Kleider für das verstorbene Kind, dessen Waschen, die Einkleidung und die auf Wunsch mögliche Sicherung von Fuß-, Hand- oder Fingerabdrücken. Außerdem liege im Rahmen der Bestattung ein besonderes Augenmerk auf der gemeinsamen Ausgestaltung von Sarg, Urne und Grabstelle. „Viele Bestatter bieten den Freunden der oder des Verstorbenen an, aktiv bei der Ausgestaltung des Sarges oder der Urne sowie der Grabstelle mitzuwirken. Dieses gemeinsame ‚sich Kümmern‘ hilft bereits sehr bei der Bewältigung dieser so schweren Stunden“, so Klaas. So können zum Beispiel Sarg oder Urne mit Motiven bemalt und bedruckt oder mit persönlichen Widmungen versehen werden. Zudem sei es möglich, persönliche Dinge wie ein selbst gemaltes Bild oder einen Abschiedsbrief mit in den Sarg zu legen. Aber auch die Grabstelle selbst kann mit privaten Gegenständen des Kindes oder des Jugendlichen ausstaffiert werden – sei es mit dem geliebten Spielzeugauto, mit einem kleinen Teddybär, der bereits zu Lebzeiten Trost spendete oder etwas Ähnlichem. Auch nach der Beisetzung können gemeinsame Aktivitäten den unendlichen Schmerz zumindest etwas lindern. „Eine zum Beispiel im Trauersaal oder im Gemeindehaus aufgestellte Fotowand mit Stationen aus dem Leben des Kindes weckt Erinnerungen an glückliche Zeiten, die dann gemeinsam in Worte gefasst werden können. Und auch das Steigenlassen von Ballons mit ganz persönlichen Wünschen für die letzte Reise kann hier helfen“, erklärt Klaas. Zu persönliche Musik im Rahmen der Trauerfeier bewertet er eher zurückhaltend: „Das kann die ohnehin schon furchtbare Situation noch weiter verstärken. Soll also persönliche Musik gespielt werden, gilt es, dies sehr gut und vor allem innerhalb der Familie des verstorbenen Kindes zu besprechen und zu bewerten.“
Bild 1: Der Tod eines Kindes ist ein großer Verlust. Foto: G. Stoverock
Bild 2: Kleinode erinnern an das Leben des Kindes. Foto: G. Stoverock
Bild 3: Gemeinsame Trauer am Kindesgrab. Foto: G. Stoverock
Bild 4: Innehalten auf dem Friedhof. Foto: G. Stoverock
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