Fachverband Holzpflaster e.V.
Das Holzpflaster erfährt seine Renaissance im Innenausbau
20.06.2016
Düsseldorf. Ein Bodenbelag, der zunehmend in Vergessenheit geraten ist, findet bei Architekten und Designern im Innenausbau heute wieder mehr Anklang: das Holzpflaster. Ursprünglich als Bodenbelag für den Außenbereich verwendet, hielt Holzpflaster erst Anfang des 20. Jahrhunderts Einzug in den Innenraum. „Holzpflaster ist besonders widerstandsfähig und robust, weswegen es traditionell auch für Werkstätten und Fabrikhallen sehr geschätzt wird. Außerdem besticht der Bodenbelag mit natürlich hochwertigem Design“, weiß Heinz Schwarz, Vorsitzender des Fachverbandes Holzpflaster.
Das Ursprungsmaterial für Holzpflaster sind Kanthölzer in verschiedenen Breiten und Längen, aus denen rechteckige, scharfkantige Massivholzklötze zugesägt werden. Die Dicke der Klötze kann zwischen 22 und 80 Millimetern variieren. Die Wahl der Holzart für das natürliche Pflaster fällt meist auf Eiche, Fichte, Kiefer oder Lärche, wobei je nach Kundenwunsch auch andere Hölzer zum Einsatz kommen können.
Im Gegensatz zu Parkettböden wird beim Holzpflaster das sogenannte Hirn- oder auch Stirnholz als Lauf- und Trittfläche genutzt und nicht nur die lange Seitenfläche. Da gerade die Hirnholzfläche Druckbelastungen sehr gut standhalten kann, ist Holzpflaster so robust und widerstandsfähig und dennoch gelenkeschonender als Stein- und Betonböden. „Für Werksarbeiter, die den ganzen Tag auf den Beinen sind, ist der Boden daher ein wahrer Segen“, erklärt Schwarz. Häufig kommen in Werkstätten und Fabrikhallen auch Gabelstapler und andere schwere Fahrzeuge zum Einsatz, die dem Naturboden nichts anhaben können. Fahrgeräusche etwa werden sogar reduziert und absorbiert, statt dass sie vom Boden widerhallen. Auch in öffentlichen Gebäuden und anderen viel frequentierten Räumen und Sälen schlägt sich Holzpflaster aus den genannten Gründen wie kein zweiter Bodenbelag. „Schließlich bietet die massive Nutzfläche darüber hinaus natürliche Wärme- und Dämmeigenschaften, die die Heizkosten senken und kalte Füße der Vergangenheit angehören lassen“, so Schwarz.
Natürlicher Bodenbelag – individuelles Design
Das Verlegen von Holzpflaster übernehmen Fachbetriebe des Parketthandwerks. Nach dem Verkleben des natürlichen Bodenbelags, zum Beispiel auf Flächen aus Zementestrich, schleifen die erfahrenen Facharbeiter die hölzerne Oberfläche in mehreren Arbeitsschritten ab und behandeln sie mit Holzöl oder Lack.
Optisch bieten die Hersteller von Holzpflaster neben einer vor Ort geschliffenen Holzoberfläche zudem auch interessante werkseitig finalisierte Oberflächen für den Wohn- oder Objektbereich an. Diese spiegeln den per se individuellen Charakter des Holzbodens zum Beispiel durch eine lebhafte Struktur in Verbindung mit farbigen Holzölen wieder. Ein Schleifen des Holzpflasters nach der Verlegung ist bei dieser Variante nicht mehr erforderlich. FH/RS
Bild 1:
Holzpflaster aus Lärche mit versiegelter Oberfläche in einem Restaurant. Foto: Fachverband Holzpflaster/OPW Oltmanns & Willms
Bild 2:
Das geölte Holzpflaster aus Eiche wird durch verfestigte Sandfugen fixiert. Foto: Fachverband Holzpflaster/OPW Oltmanns & Willms
Weitere Informationen unter
www.holzpflaster.de.