Bad Honnef. Hip ist, wer sein Frühstücksmüsli im Netz selbst zusammenstellt oder einen individuellen Maßanzug bequem von der Couch aus kreiert und über das Internet in Auftrag gibt. Seit wenigen Jahren erst bieten Onlineportale fortschrittlichen Kunden die Möglichkeit, sich und ihren gewünschten Lebensstil mit derartigen Lösungen zu verwirklichen. Doch damit noch nicht genug: kreative Köpfe und experimentierfreudige Laien können jetzt mit einer neuen 3D-Webanwendung sogar ihre eigenen, einzigartigen Möbel designen und per Mausklick nach Hause liefern lassen. „Gerade in der Möbelindustrie ist die Individualisierung bei Herstellern und Endverbrauchern ein erkennbarer Megatrend, der den Markt zur Entwicklung von immer neuen und innovativen Lösungen wie der 3D-Webanwendung bewegt“, weiß Ursula Geismann, Trend- und Designexpertin beim Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Mit der kostenlosen 3D-Webanwendung von Okinlab können Endverbraucher das Design ihrer Möbel kinderleicht selbst auswählen und konfigurieren. Ganz aktuell erfuhr das Saarbrücker Startup-Unternehmen eine besondere Würdigung seiner Geschäftsidee und wurde als Finalist des „Deutschen Gründerpreises 2016“ nominiert. „Die eigentliche Komplexität beim Entwerfen eines Regals, eines Raumteilers oder Sideboards, wird bei uns stark vereinfacht, sodass es für Anwender ein leichtes ist, sich mit verschiedenen Funktionen und voreingestellten Bauteilen ihr ganz persönliches Einrichtungsstück zu kreieren“, so Nikolas Feth, Geschäftsführer von Okinlab. Dabei benötigen sie weder handwerkliches Geschick, noch technisches Wissen. Gerade für Laien und Kreative ist das Programm eine gute Möglichkeit, sich selbst einmal am Möbelbau zu versuchen und ihre individuellen Vorstellungen zu verwirklichen. Nur einen Mausklick entfernt, steht die Anwendung jedem Interessierten Tag und Nacht auf der Website des Unternehmens bereit.
Ausmessen und Aufriss stehen am Anfang
Bevor es losgeht, sollte man sich Gedanken machen, wie groß das fertige Regal oder Sideboard werden soll. Die Maße sind die ersten Parameter, die das Programm in seiner benutzerfreundlichen Eingabemaske abfragt. Die nächsten zu treffenden Angaben beziehen sich auf die Position des Möbelstücks im Raum – freistehend oder an der Wand – sowie auf die Form. Hierbei werden unterschiedliche Designs vorgestellt. Diese lassen sich bis zum Aussehen der einzelnen Regalböden beeinflussen, zum Beispiel durch abgerundete oder eckige Bauteile. Die Maße können bis zum Schluss angepasst werden. „Für die Frontansicht des Möbels sind auch organisch geschwungene Formen möglich, die später im Raum per se einzigartig wirken“, weiß Feth.
Der Material- und Farbwahl sind kaum Grenzen gesetzt
Sobald das Grundgerüst steht, wird das konfigurierte Möbel als 3D-Modell dargestellt. Maße und Form lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch verändern. Im nächsten Schritt wird die Materialwahl getroffen. Hierbei sind auch die Oberflächenbeschaffenheit und Stärke der Furnierschichtholz- oder Faserplatten frei wählbar. Die Farbe kann an die persönlichen Vorlieben sowie die vorhandene Einrichtung angepasst werden. Zusätzlich lassen sich Schranktüren einsetzen, sodass später verstaute Gegenstände nicht einstauben und für niemanden mehr sichtbar sind. Preisorientierte Hobby-Designer brauchen sich keine Gedanken um ausufernde Geldsummen zu machen: Die Kosten des individuellen Möbels werden von Anfang an angegeben und berechnen sich nach jeder Veränderung neu. So bleiben die Gesamtkosten für den Endkunden durchgehend transparent.
Fachkräfte helfen bei Problemen
Wer sich bei der Gestaltung seines Regals oder Sideboards noch unsicher ist, kann per Knopfdruck eine Live-Beratung anfordern oder aber den Kontakt mit Designern auch außerhalb des Programms suchen, sei es telefonisch oder via Email. An jedem Funktionsbutton werden außerdem Hilfestellungen angeboten, die mit einem Fragezeichen gekennzeichnet sind. Dabei werden die Einstellmöglichkeiten besonders nutzerfreundlich in Texten und Bildern erklärt und die Optionen, die der Endkunde anwenden kann, aufgezeigt. Kaufunschlüssige Kunden können das Design ihres kreierten Möbelstücks auch einfach speichern und später noch die ein oder andere Änderung vornehmen.
Maßanfertigungen für Problemstellen sparen viel Platz
Häufig finden sich in Wohnungen oder Eigenheimen verwinkelte Ecken mit verloren geglaubter Stellfläche wieder. Auch für diese Nischen bietet der Möbel-Konfigurator willkommene Lösungen an. Die endgültige Position des Regals sowie dessen Maße sind bereits vorgegeben. Da ist es ein leichtes, sich ein passendes Möbel zu gestalten, um die kostbare Wohnfläche doch noch zu nutzen. „Gerade in Zeiten immer knapper werdenden Wohnraums – besonders in den Großstädten – ist es unausweichlich, den zur Verfügung stehenden Raum optimal zu nutzen und keinen Platz zu verschwenden“, sagt Feth.
Am Ende steht das individuelle Designermöbel
Das designte Möbel wird schließlich von dem Startup bei industriellen Möbelherstellern und Schreinereien in Auftrag gegeben, die dann ein einzigartiges Stück Wohnkultur produzieren. „Wir bauen unser Produktionsnetzwerk stetig aus, um möglichst dezentral bei lokalen Schreinereien in der Nähe des Kunden zu fertigen“, so Feth. Die einzelnen Bauteile werden gut verpackt und innerhalb von vier bis sechs Wochen an den Endverbraucher ausgeliefert. Der kann das unkomplizierte Stecksystem zuhause montieren und aufstellen. Selbstverständlich wird bei jedem Möbelstück auch eine Montageanleitung mitgeliefert – so nimmt der Wunsch nach individueller Selbstverwirklichung garantiert Form an. VDM/RS
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Das Okinlab-Möbeldesign präsentiert sich gerne mit organisch geschwungenen Formen. Foto: VDM/Okinlab
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Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten kommen die individuellen Möbel zum Einsatz. Foto: VDM/Okinlab
Bild 3:
Das 3D-Webprogramm bietet viele Möglichkeiten zum Konfigurieren des eigenen Regals oder Sideboards. Foto: VDM/Okinlab
Weitere Informationen unter
www.form.bar